Begehung einer mesolithischen Jagdstation

Begonnen von Furchenhäschen, 02. Mai 2020, 12:30:30

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Furchenhäschen

Hallo,
die gestrige Begehung einer frühmesolithischen Jagdstation erbrachte erfreulicherweise
trotz widriger Umstände (Wetter/zu trocken/Feldbearbeitung) ein paar kleine Highlights in der gewohnt
qualitätvollen Bearbeitung wie diesen stumpfwinkeligen Dreiecksmikrolithen, typischerweise sind im zwei Schenkel fast durchgehend retuschiert
und dies bei der geringen Größe in beachtlicher Präzision.

Grüße
Peter :winke:

thovalo



Du hast sehr gute Augen!
So ein kleines feines Stücl(chen).   :glotz:


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Furchenhäschen

Zitat von: thovalo in 02. Mai 2020, 13:08:23

Du hast sehr gute Augen!
So ein kleines feines Stücl(chen).   :glotz:


lG Thomas

Servus Thomas,

und man bewegt sich leicht gebückt in super slow Motion
über den Acker sonst hast keine Chance und übersiehst die Kleinen. :-)

Viele Grüße
Peter

Danske

Da ist wahrlich tiefe Gangart angesagt.

Sehr schöner Fund, Peter. :super: Was ist es für ein Material?

LG
Holger
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

thovalo

Zitat von: Furchenhäschen in 02. Mai 2020, 13:14:06
Servus Thomas,

und man bewegt sich leicht gebückt in super slow Motion
über den Acker sonst hast keine Chance und übersiehst die Kleinen. :-)

Viele Grüße
Peter



Kenne ich und kennt mein Rücken!  :weise:


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Furchenhäschen

Zitat von: Danske in 02. Mai 2020, 17:14:09
Da ist wahrlich tiefe Gangart angesagt.

Sehr schöner Fund, Peter. :super: Was ist es für ein Material?

LG
Holger


Hallo Holger,

die Materialfrage kann ich in diesem Fall leider nicht klären.
Die Jäger haben in meinem Suchgebiet anscheinend auf ihren Streifzügen so ziemlich alles aufgelesen was halbwegs zur Werkzeugherstellung geeignet schien.
Radiolarite, Jurahornsteine, Quarzite und Kreidequarzite von allem etwas und ein paar Unbekannte. Da bräuchte man noch einen Geologen zur Seite.

Grüße
Peter :winke:


RockandRole

Guten Morgen Peter,

würdest du das schöne Stück als ein Segment bezeichnen? An die Materialansprache traue ich mich auch nicht wirklich ran, sieht aber irgenwie nach Hornstein aus.

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Furchenhäschen

Zitat von: RockandRole in 03. Mai 2020, 07:25:40
Guten Morgen Peter,

würdest du das schöne Stück als ein Segment bezeichnen? An die Materialansprache traue ich mich auch nicht wirklich ran, sieht aber irgenwie nach Hornstein aus.

liebe Grüße Daniel

Hallo Daniel,

deine Frage ist absolut berechtigt aber meines Erachtens sind da die Übergänge zwischen Segment und Dreiecksmikrolith etwas fließend denn in der formenkundlichen Ansprache heißt es bei Segment:
Segmente besitzen eine bogenförmige retuschierte und eine unretuschierte Seite die sich an beiden Enden in einem stumpfen Winkel treffen.

Bei dem gezeigten Mikrolithen ist jetzt die eine retuschierte Seite(links) augenscheinlich einseitig etwas Bogenförmig die andere (rechts) jedoch gerade verlaufend und die Winkel an den Enden sind nicht der Terminologie nach Taute folgend stumpfwinkelig (Segment) sondern spitzwinkelig. Die Spitze wo sich die beiden Schenkel treffen könnte leicht abgesplittert sein. Das hinterlässt dann insgesamt einen leicht bogenförmigen Eindruck

Von den Dreiecksmikrolithen gibt es nach Taute 6 unterschiedliche Varianten.
Ich habe versucht bessere Fotos zu machen aber in diesem Größenbereich tue ich mich schwer, bin dran mich zu verbessern.

Grüße
Peter

Furchenhäschen

Hallo Daniel,
auch dieser typologisch gleiche Dreiecksmikrolith fand sich bei der gestrigen Begehung.
Würde ich dann nach Gehlen beim Typ D012 (nach Taute A18) angesiedelt sehen.
Beide retuschierten Kanten sind ca. gleich lang und der Winkel zwischen den beiden beträgt 90° .

Grüße
Peter

RockandRole

Hallo Peter,

wieder ein schönes Artefatk. Der ist schon eindeutiger ein Dreiecksmikrolith. Ich denke auch, dass die Grenzen irgendwann verschwimmen, das konnte ich bei meinen frühmesolithischen Stellen auch schon das ein oder andere Mal beobachten.

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen