Bec

Begonnen von fuchs, 20. Februar 2013, 15:20:58

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fuchs

Hallo miteinander,

von meiner mittelpaläolithischen Freilandstation stammt dieses Gerätefragment, welches als Bec umfunktioniert wurde. 41/22/11 mm, 8,3 Gramm.

neolithi

Wunderschöne Flächenretusche! Danke fürs Zeigen.
Was ist ein "Bec"? Den Begriff kenne ich nicht.

HG
neolithi

fuchs

#2
Hallo neolithi,

ein Bec ist ein Grobbohrer. (in Frankreich ein Vogelschnabel) Eignet sich zum Bohren, Durchstechen und Eintiefen von Kerben. Die jungpaläolithischen Zinken sind Spezialformen von Becs.

Eigentlich ist das keine "echte" Flächenretusche. Die Lateralkante ist die ehemalige Arbeitskante des fragmentierten Gerätes. Durch den Bruch reicht die Retusche fast bis zur gegenüberliegenden Kante. Diese ist aber bis auf den Spitzenbereich unretuschiert.

Die Retusche ist sehr sorgfältig und gleichmäßig angelegt, vermutlich weich geschlagen. Zusätzlich wurde der Kantenverlauf durch eine sehr feine Retusche begradigt. Ist die schönste Arbeit, die ich je gesehen habe, zumindest für diese Zeitstellung!

Steinkopf

Hallo Fuchs,

ein interessantes Fundstück mit vielen Details.
Danke fürs Zeigen!

Jan

Kelten111

Wenn die eine Seite Flächig retuschiert ist und es einen Dreieckigen Qwerschnitt hat könnte doch eine     
Quinsonspitze  in frage kommen . :glotz:

Mfg  :winke: :winke:

fuchs

Hallo Fredi,

für eine Spitze würde die beidseitig reduzierte Basis sprechen. Die Dorsalseite ist jedoch nicht flächenretuschiert, es ist der Rest der Lateralretusche des fragmentierten Gerätes.

neolithi

Hallo Fuchs,
vielen Dank auch für deine Erklärung. Das Paläolithikum kommt bei mir hier oben leider gar nicht vor. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie früh Menschen schon solche Schönheiten angefertigt haben.

HG
neolithi