Geht's noch kleiner?

Begonnen von Steinkopf, 08. April 2011, 15:48:26

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Steinkopf



Dieses Artefakt – rundum wie ein Kratzer bearbeitet - ist mein kleinster Fund
wenn man von Mikrolithen absieht, die aber einer anderen Kategorie angehören.

Peter Vagn Petersen bezeichnet solche Stücke als ,Spielsteine' (Spillebrik).
Wo sind noch kleinere?

Meldet Euch !
Jan

druide45

In der Mitte gibt es ähnlich große Stücke. Dort gehören sie ins Spätpaläolithikum-Mesolithikum. Schönes Stück :super:  :winke:

Der Wikinger

Unserer Edi (Silex) in Bayern hat solche "Kleinigkeiten" auch, wenn ich mich recht erinnere !  :super:

So, gefunden:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,23494.0.html

Es gibt noch mehr zu sehen im "Index" unter Kratzer / Schaber ~ Die ganz kleinen.

druide45

#3
Hallo Steen,

danke für den Link zu Silex´ Edi´s Daumennagelkratzer. Steinkopf´s Fund würde hier auch als ein solcher angesprochen werden. Das Stück ist nicht rundherum retuschiert (dann wäre es ein Rundkratzer - nach Müller-Beck), das der rundbogigen "Kratzerkappe" gegenüberliegende Ende ist nicht retuschiert, ergo ein Daumennagelkratzer.

:winke:

queque

Schönes Stück! Solche Mini-(Daumennnagel)-Kratzer gehören bei uns im Rheinland klassischer Weise zum spätneolithischen Inventar. So ändert sich das von Region zu Region ... man kennt sich nicht mehr aus ...
:winke:
Bastl

Harkonen

Hallo Steinkopf,
in Bayern habe ich vergleichbare Stücke auf den Sanddünen des Donaumooses gefunden, dort Mesolithikum).
Ein interessantes und schönes Stück, danke fürs Zeigen.
Grüße
Harkonen

Wutach

In Nordhessen gibt es die Sachen vom Spätpaläolithikum bis zum Mittelneolithikum.

FG Marc.

thovalo

#7
 :-)

Mein Kleinster ......    :glotz:

Im Rheinland gibt es seit einigen Jahren eine Erweiterung des Verbreitungshorizontes der Mikrokratzer in das späte Mittelneolithikum hinein.
Bei einer Grabung in Garzweiler-Jüchen konnten diese Miniaturkratzer zusammen mit Pfeilschneiden für den Zeitabschnitt der "Bischheimer Kultur" nachgewiesen werden.

Da auch auf dem Fundareal dieses Schätzchens "Bischheim" klar nachgewiesen ist kann es sich auch gut um ein Mikroartefakt aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrtausends handeln !

Sonst wurden sie bislang in das späten Neolithikum "gesteckt" !
lG  :winke:


PS: hier liegen inzwischen über 100 weitere Mikrokratzer vom Siedlungsgelände vor
FO: rechter Niederrhein
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steinwanderer

Moin Jan,
mein kleinster Spielstein ist 15mm groß.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Steinkopf

Das ist ja auch ein süßer Kleiner!!!

Und vor allem hast Du gestochen scharfe Fotos davon gemacht.

Seit der Umstellung auf digitale Fotografie fehlt mir die manuelle Fokussierung
mit dem Schnittbild.

Der von mir vorgestellte Kleine ist von einem Fundplatz der vom Mesolithikum
bis in die späte Bronzezeit besiedelt wurde. Also eine Zuordnung kann ich
aufgrund des Platzes nicht machen.

Dank Dir für die schönen Bilder!
Jan

thovalo

Hab auch lange eine Kamera gesucht mit der solche Bilder gelingen!

lG   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steinwanderer

Das ist ja meistens so das mehrere Epochen auf einem Platz vertreten sind. Doch habe ich mehrere Spielsteine auf einem rein spätneolithischen Platz finden Können.
Lewer duad üs Slav

Silex

Das war mein kleinster, Hochrückiger.
Endpaläolithikum (Oberpfalz) aber ein bißchen ins Feuer geraten. Unfassbar ....im wahrsten Sinne des Wortes. Breite 8 mm. Darunter noch ein   dagegen gigantischer Doppelkratzer von Nahebei.
Servus vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

steinsucher

Hallo Forum,

ja super. Tolle Teile.

Eigentlich geht es nicht mehr viel kleiner. Wenn, dann geht es mehr so gegen Rückenmesserchen. Aber diese kleinen Kratzerchen sind schon spaßig.

Ich habe einen kleinen Doppelkratzer, der halb so breit ist wie mein Daumen. Leider habe ich das Foto nicht parat. Mache morgen neues.  Wo die zeitlich hingehören kann ich nicht sagen, da die Fundstellen so ziemlich alles hergeben.

Vom Steinsucher.

Steinkopf

Hallo 'Silex' Edi!

Dein Kleiner und auch der weiter oben mit einem Link von Dir vorgestellte Kratzer
sind wirklich winzig und sehen  doch mit ihren Arbeitskanten wie ernsthafte Werkzeuge aus.

Bei meinem 'Kleinen' und auch bei einigen anderen ist die Unterseite plan und die Kante
vielleicht nicht auf Kratzerkante sondern möglicherweise nur auf Formgebung retuschiert.

Schönen Dank für Deine tollen Aufnahmen. Auch der Stein ist farblich beeindruckend.

Grüß Dich Jan

thovalo

Zitat von: Steinkopf in 09. April 2011, 07:50:40
Hallo 'Silex' Edi!

Dein Kleiner und auch der weiter oben mit einem Link von Dir vorgestellte Kratzer
sind wirklich winzig und sehen  doch mit ihren Arbeitskanten wie ernsthafte Werkzeuge aus.

Bei meinem 'Kleinen' und auch bei einigen anderen ist die Unterseite plan und die Kante
vielleicht nicht auf Kratzerkante sondern möglicherweise nur auf Formgebung retuschiert.

Schönen Dank für Deine tollen Aufnahmen. Auch der Stein ist farblich beeindruckend.

Grüß Dich Jan

Edis Schätzchen lag im Feuer !
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steinsucher

Hallo Forum,

hier die angedrohten Bilder. Nicht schön aber selten.

Vom Steinsucher.

thovalo

#17
Hallo Steinsucher!  :winke:
Was ist das für eine Silexvarietät?
Sieht edel aus und erinnert mich an exklusiven Flintensteinsilex!  :glotz:


Ich kann von Heute noch einen frisch gepflückten Mikrokratzer hinzufügen.
Der ist absolut spannend, denn er ist aus einem Beilabschlag gefertigt, was
den Datierungsrahmen zumindest deutlich auf die Zeit ab dem späten mittleren Neolithikum im Rheinland einschränkt!

Muss ich noch schrubben!


............ war ne ganz schöne Staubtreterei.........   
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steinwanderer

Moin Thomas,
dieser Kratzer unterscheidet sich doch wesentlich von deinen bisherigen Kratzern. Ist es nicht doch ein Spielstein so wie sie auch bei uns ab dem mittleren bis späten Neolithikum vorkommen. Ich habe einige mit Schliff.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

thovalo

Das ist hier der erste mit Schliffpartie.......   mit "Spielstein" ist aber nicht "Spielstein" gemeint, oder?

lG   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steinsucher

Zitat von: thovalo in 09. April 2011, 20:52:37
Hallo Steinsucher!  :winke:
Was ist das für eine Silexvarietät?
Sieht edel aus und erinnert mich an exklusiven Flintensteinsilex!  :glotz:   

Hallo Thomas,

ich denke, ich sehe was Du meinst. So habe ich das Teil eigentlich noch nicht betrachtet. Flintensteine habe ich hier natürlich schon gefunden, das lässt sich gar nicht vermeiden. Aber in dieser Größenordnung noch nicht. Ist schon winzig. Ich bin aber auch nicht der Fachmann für Steinschlösser. Robust ist das Teil jedenfalls nicht. Beim Material bin ich bis jetzt davon ausgegangen, dass es lokal ist. Es gibt hier im Großraum Heinsberg immer wieder auch mal feinere, fast durchscheinende Varietäten vom Maasfeuerstein. Dazu tauchen auch immer wieder Exoten aus dem Nordischen oder Süd-Westlichen Einzugsbereich auf. Diese Spezies ist, auch wohl auf Grund der Größe und Dicke, ziemlich durchscheinend. In Längsrichtung ist die Form gekrümmt. Beide Schmalenden weisen eine Kratzerkappe auf. die Lateralkanten sind auch retuschiert. Das kommt aus den Bildern leider nicht hervor.

Der Fundort zeigt vorwiegend wohl jüngeres Neolithikum, es ist aber auch immer wieder mit Mesolithikum zu rechnen (Teverener Heide).

Aus Heinsberg vom Steinsucher.

steinwanderer

Moin Thomas,
mit Spielstein ist auch Spielstein gemeint. Ich habe in meiner Sammlung noch einen Kleinen, 12mm dm gefunden. Ich glaube nicht, daß man mit so einem kleinen Ding ordentlich arbeiten konnte. Auch in der dänischen Litheratur wird Ihnen keine praktische Funktion zugeordnet. Es ist natürlich schwer zu beweisen, daß Sie zum Zwecke des Spiels erschaffen wurden. Da muß noch das zugehörige Dame.- Mühlebrett gefunden werden. Am besten noch mit aufliegenden Steinen.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav