...furchen, gestern, rausgepiekt. Grubberhorror im gleißenden Solargeplärr (da findet man meistens nur "Rotes" zwischen  Resthalmflittern und - neuerdings oft- untergemischter Holzeinlage).
Weitab vom Wasser auf luftiger Juraterrasse. Seltsamerweise in nördlicher Sessellage. Aber der Weitblick ist wohl hinreichend  Ersatz für letzteren Mangel.

Denn von hier kam schon Vieles ( Meso-Neolithikum-Übergang, Silexpfeilspitzen, Früh/Mittelbronzezeit, UK, La Téne, FMA).
Die Farbe: wie in geronnenes Blut getaucht mit parallelen Schlieren.
Mir scheint es so als ob an der Widerhakenspitze noch einige Feinarbeiten vorgenommen wurden um diese nicht nur optisch  zu vervollkommnen.
Längste Kantenerstreckung: 15 mm.

Bis bald

Edi

Ists getempert??

Das ist die heikle Frage, Mark!
Deren sichere Beantwortung trau ich mir zu bei den seidenmatt weißlichen und gräulichen bis hin zu den ins Rotrosa changierenden- wie sie bei getemperten Juraknöllchen vorkommen.
Bei diesem rotsatten, gebänderten Material hier wirds schwieriger.
Die Ausformung der Retuschen  läßt mich aber an Temperung denken, denn mir scheint  es so dass die etwas "buttriger" abgedrückt werden können als bei nicht wärmebehandelter Ware.
(unweit von da liegt eine große endpaläolithische Fundstelle mit einem  weiten Spektrum verschiedenster Materialien , darunter etliche die den Archäologen immer noch Rätsel aufgeben....da sind auch ähnliche Rohmaterialien dabei).

HG
aus dem Naabtal
Edi

Ja.. es wirkt von gesamten Habitus auch eher getempert.
Dir Körnung und die Retuschen geben den Anschein, dass es so sein könnte.
Wie heißt die Fundstelle?

Schöne Grüße,
Markus

Lieber Edi,
das ist ja ein Prachtstück..... freue mit Dir!!!!!
Und die "Feinarbeit" am Widerhaken wird hängen bleiben.
m.

Servus,

und was ist das? ein Kratzerchen, ein Mikrolith?

Aus der Ferne - unwissend,

RP

Ganz klassischer (Dreieck) Mikrolith, oder?

Ja, das müsste ein Dreieck sein....aber ich wage  nicht es (typentafelig) einzuordnen.
Vom Gefühl her "Beuronien C".

Hallo, schönes Stück .
Von der Form her würde (typentafelig) "Beuronien B" besser passen, in "C" waren sie laut dieser Tafel länglicher und spitzer.
http://www.landschaftsmuseum.de/seiten/lexikon/beuronien.htm
HG Moonk

Hallo, hab gerade Moonks Beitrag gelesen, irgendwie passt der zu dem was ich mir über nacht erträumt und zum Frühstuck gewälzt (in altem schinken).
Der feine kleine Widerhaken, bzw. die spezielle Zurichtung einer Spitze, ist für die breiten rechtwinkligen im Gegensatz zu den langschmalen Dreiecken vielleicht etwas ungewöhnlich......dies, und Edis reicher Erfahrungsschatz im lokalen Mikrolithikum.......
Ist das der Punkt?
Oder denke ich zuwenig/viel mit und häufe zuviel gefährliches Halbwissen?
Und in Beuronien A kommen die gleichschenklich-rechtwinkligen eigentlich auch......
Und der hier scheint ohnehin fast  ein Mittelding zu sein.....bei aller Schönheit.

m.

Hi Edi 

Was für eine wunderschöne Farbe! Hast du aber öfters bei deinen Funden - diese Farbe, soweit ich mich entsinne 


Rikke

Zitat von: Silex in 24. Mai 2010, 00:37:21
Ja, das müsste ein Dreieck sein....aber ich wage  nicht es (typentafelig) einzuordnen.
Vom Gefühl her "Beuronien C".

Hallo Edi,

ob nun "B" oder "C", ich denke mal, die Leute haben sich damals hoffentlich nicht den Kopp darüber gemacht. Sorgen hatten sie sicher andere. Typentafeln haben ja erst die Primaten der letzten Generationen gefertigt. Und die sind auch in der Lage alles noch komplizierter zu machen.

Hier im Raum Limburg-Selfkant-Jülich wäre es ein schöner dreieckiger Mikrolith, der in das ältere Formenspektrum passt (Hambach). In Teveren (1500 Jahre jünger?) habe ich die Form noch nicht gefunden. Und die Farbe ist einmalig. Getempertes kenne ich leider nicht von hier.

Aber alles natürlich aus der Ferne.

Gruß aus Heinsberg,

Fritz.