Der April geht gut los

Begonnen von cylu11, 01. April 2013, 11:54:16

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cylu11


Da heute der erste April ist, dachte ich, ich präsentiere hier mal einen Eigenfund, eine herrlich gearbeitete Kratzerkappe, die interessante wissenschaftliche Fragen aufwirft. Ich habe sie frisch auf dem Zuweg einer Baustelle im Schotter gefunden, sie gehört damit eindeutig in die Fundgruppe "Parkplatz", die hier schon breit diskutiert wurde. Die regelmäßig gearbeitete Kratzerstirn zeigt eine beeindruckende Reihung funktionaler Abschläge. Die Rückseite ist plan und ein Schlagbuckel fehlt, was aber nicht weiter irritieren soll, da der Gesamtzusammenhang überzeugend ist. Auch finden sich eindeutige Gebrauchsspuren als Ausbrüche an der Ventralseite, welche den Artefaktcharakter überzeugend untermauern. Signifikant ist die strichbandkeramische Verzierung auf der Vorderseite, welche so bislang nur auf Tonscherben nachweisbar war und hier erstmals im Zusammenhang mit einem Steinwerkzeug präsentiert wird. Die Fundstelle wurde weiträumig abgesperrt, ein Laster mit Resten des Materials sichergestellt und das Bundeskriminalamt eingeschaltet.

insurgent

Sehr schöner und eindrucksvoller Beleg für eine künstlerische Form der Steinbearbeitung bei einem einfachen Gebrauchsgegenstad.

Die Farbe könnte darauf hindeuten, dass man den Stein bis kurz vor dem Schmelzpunkt erhitzt hat um die Verzierungen einzudrücken  :super:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

neolithi

Große Göttin!

Da wird ja die Archäologie völlig neu geschrieben werden müssen! Ich glaub,ich schmeiß meine Flintartefakte gleich mal weg und wühle im Bauschutt meiner Maurer, da war doch was ....

Bitte halte uns mit den weiteren Forschungen auf dem Laufenden...!

HG
neolithi

queque

Ich konnte vor einigen Wochen ein ähnlich spektakuläres Stück bergen. Auch hier wird das gesamte späte Neolithikum noch einmal neu überdacht werden müssen.

LG
Bastl

neolithi


Furchenhäschen

Zitat von: queque in 01. April 2013, 16:16:21
Ich konnte vor einigen Wochen ein ähnlich spektakuläres Stück bergen. Auch hier wird das gesamte späte Neolithikum noch einmal neu überdacht werden müssen.
LG
Bastl

Hallo,
mit diesen hervorragenden, einwandfreien Artefakten belegt ihr eindrucksvoll die Werkzeugherstellung aus Materialien, die dem vorgeschichtlichen Menschen eigentlich oder bzw. nach wissenschaftlichen Erkenntnissen  nicht zur Verfügung hätten stehen dürfen.

Leider hatte ich bislang noch nicht das notwendge Finderglück.
Ich werde aber die Augen in Zukunft offen halten, schliesslich schult euere gute Fundvorlage das ungeübte Auge!

Als weiteres, jedoch weitaus extremeres Beispiel gilt der Fund des 300 Millionen Jahre alten Zahnrades.
Publiziert von der altehrwürdigen BILDZeitung.
Ich bin ja ohnehin erleichtert, dass uns wenigstens ein Tagblatt mit solch weittragenden News aus der Frühzeit des Menschen versorgt.

Hier noch der Link zum Fund
http://www.bild.de/news/mystery-themen/ausserirdische/300-millionen-jahre-altes-aluminium-zahnrad-gefunden-28218176.bild.html

Grüße
Peter
 

cylu11


Hm ... warum muss man da das Neolithikum überdenken? Bier gab's doch bestimmt schon damals!!

Aber Scherz beiseite, für mich war's mal ein Dankeschön an alle, die hier schreiben. Als jemand, der schon lange täglich mitliest, aber fast nie etwas postet - auch aus Mangel an eigenen Funden - ist es eine große Freude, hier so viel lernen und sehen zu dürfen und zu wissen, dass andere auch den Steine-Virus haben. Irgendwann werde ich bestimmt auch mal einen Fund machen! Danke jedenfalls an alle!