Schleifstein-Fragment?

Begonnen von Laurin5, 01. November 2006, 13:15:24

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Laurin5

Guten Tag,
könnte es sich hier um das Fragment eines rund geschliffenen Schleifsteines handeln? Auf dem Acker sind normalerweise solche Steine nicht zu finden. Im Übrigen wurden auf dem Acker bereits mehrere bronze- und eisenzeitliche Keramikstücke sowie 5 Fibeln (3 aus Bronze, 2 aus Eisen) gefunden.
Herzliche Grüße
Laurin5

Silex

Servus Laurin,
Die auf den unteren beiden Fotos oben liegende Fläche wäre noch interessant zu sehen....
Ist das eine Bruchfläche - natürliche Gesteinsrinde oder eine  Schleiffläche? Es könnte sich  , wenn letzteres zuträfe, trotz der dafür kleinen Abmessungen- um einen Reibstein handeln
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Laurin5

Danke für die Einschätzung. Es ist wohl eine natürliche Bruchstelle.
Laurin5

Khamsin

Moin!

Das schätze ich so an Mutter Natur, die produziert alle Formen, auf die wir Menschen erst viel später kommen!

Beste Grüsse
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

rolfpeter

Servus Laurin,

ein wesentliches Merkmal für Schleif- oder Mahlsteine ist, daß die Arbeitsfläche keine Knubbeln mehr hat, also schön eben, geschwungen ist. Läßt sich mit gesundem Menschenverstand auch prima nachvollziehen.

Hier ist ein Mahl- oder Schleifsteinfragment, das ich heute gefunden habe.
Besonderheit: das Gerät ist von beiden Seiten benutzt worden. Eine Seite ist eben und plan, die andere hat eine schön geschwungene Mulde. Die Fotos kriege ich leider nicht besser hin, mit ein wenig Fantasie sieht man aber, wo es drauf ankommt. Das 1. Bild zeigt oben die plane Seite, das 2. Bild zeigt oben die muldenförmige Seite. Material ist Sandstein.

Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

und hier noch ein fast ganzer Mahlsteinunterlieger von einer vielperiodigen Fundstelle der wohl  aufgrund seiner seichten, flächigen Abnutzungsmulde zum  Getreidemahlen verwendet wurde. Stolze 18 Kilogrämmer schwer und unten grob behauen mit Kanten und "Stufen"- vielleicht um die Befestigung im Untergrund zu unterstützen?
Da die Fundstelle von der Jungsteinzeit an Hinterlassenschaften freigibt stellt sich mir die Frage ob solche Mahlsteine  in irgendeinerweise datierbar sind.
Ob es vielleicht  an dem hallstattzeitlichen Herrenhof der hier auch  gelegen hat noch diese archaischen Geräte gab? Oder ob diesbezüglich schon Drehmühlen in Gebrauch waren?
R.P. : Deine nicht ebene  Schleifmulde sieht aus als ob damit Beile geschliffen hätten werden gekonnt  sein worden wären-
Oder liege ich da falsch?
Bei uns schneits und graupelts jetzt....
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

wühlmaus

@silex: hast Du das Bild vergessen?


Silex

...Jaaahaaa...


Hab grad einen "Weltenburger Kloster- Asam Bock" aufgeknibbst   und da ist man  von braintransmitting vollkommen übertsoicht

danke wühlmaus,
oder ists  jetzt "so" auch schon angekommen
edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

wühlmaus

 :staun:  :staun:  :staun:

Das ist ja fast eine Immobilie... 

Was die Datierung angeht waren es, meiner Meinung nach, erst die römischen Legionäre in deren Handgepäck die ersten Drehmühlsteine auftauchten ...
Eine Möglichkeit wäre eine Bestimmung anhand des Steinmaterials. Vielleicht wechselten die Vorlieben ja im Lauf der Jahrhunderte ...

braintransmitting macht eigentlich immer nur unser Fusselchen mit mir (siehe meinen Avatar), da ihr großes Herz leider in einem Inzucht geschädigtem Perserkatzenkörper gefangen ist (sie ist extrem kleinwüchsig, hat nur einen starren Gesichtsausdruck und kann aufgrund einer wahrscheinlichen Rachendeformation nur Krächzen) hat sich das als fast einzige Methode der Fernmitteilung ganz gut bewährt. Egal ob der Napf leer oder das Klo voll ist, die Balkontür besser offen und das Wasser besser frischer wäre - ein Blick reicht und ich weiß was Sache ist. Keine Ahnung wie sie das macht - umgekehrt klappt das leider nicht. Wenn mein Bier alle ist muß ich immer selbst zum Kühlschrank laufen. Sie ist halt eine sehr schlaue Katze.


ciao
das Wühlmäusle

Laurin5

Ciao,
alle meine Beiträge in diesem Forum beziehen sich auf einen Acker, der sich (Gott sei Dank) in meinem Besitz befindet und ca. 0,5 ha groß ist. Ich denke, dass man sich hier alles sehr genau anschauen muss und mit Prognosen sehr vorsichtig sein sollte im Hinblick auf die Funde, die bereits gemacht wurden. Ich zweifle mehr und mehr an reine Zufälle der Natur (siehe Beiträge von Laurin5 in diesem Forum).
Herzliche Grüße und vielen Dank
Laurin

Silex

Entschuldige Laurin5, wenn ich hier ein bißchen dazwischengepoltert bin....
wenn ich von sicheren, vorgeschichtlichen Fundstellen aus einer keramikdurchsetzten rotgelbbraunen  Ackerspur solche oder ähnliche Fragmente auflese- dann nehm (nahm) ich die fast immer mit. Man merkt einfach wenn ein Stein  in Gebrauch war... vor allem wenn dann auch noch Brandspuren dran sind... Der Garten meiner Eltern ist mit diesen (beschrifteten) Auffindungen vollgestopft.... und wenn ich diese dann den Archäologen  zeige dann winken die nur müde ab....für die zählt nur die "in situ"-Situation   (bei dieser Fundgattung).
Das ist schade...aber was sollen die machen? ...und vor allem was sollen wir damit machen? Eine Frage in den Wind.....

Servus
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.