Getrennte?

Begonnen von Silex, 20. Oktober 2005, 21:19:58

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Silex


Servus an Alle
Vielleicht gehörten sie mal zusammen- der weisse Kern- kaum 3,5 cm hoch- und das gleichfarbige Dingens mit der ungewöhnlichen Form.
Die Fundstelle lieferte bisher 3 Pfeilspitzen und Mesolithikum (+kümmerliche metallzeitliche , keramische Überreste in Fingernagelformat- und hierbei eher der kleineren Spezies).
Wann könnten die beiden getrennt worden sein? (LfD meint Mesolithikum) Und das  retuschierte Teil- ist das ein Gerät per se oder war es ein Gerät das zerbrach und erst später ein paar  agrarisch- bodenmechanische Retuschen an der Bruchstelle abbekam?
Könnte es ein Bohrer gewesen sein der hinten abbrach. ?? Obwohl das am Bruchende sich  befindliche Fortsätzchen durchaus ebenfalls Bohrerattribute vorweisen könnte-wenn man denn die Abplatzungen als Gebrauchsspuren anerkennen möchte.
Vielleicht habt ihr ähnliche Stücke oder möchtet an Deutungen beteiligen. (Material? Jurahornstein?)
Ich würde mich freuen
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Hier das Fragliche Element
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Und beide wieder vereint in der Zeichnung
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Und da wurde auch was abgetrennt - 10 m weiter. So nen Zahn verliert man nicht so einfach- dürfte menschlich sein - oder? Die Größe stimmt zumindest.
Kann ein Zahn im Niederterassenbereich auf kalkarmem Boden Jahrtausende überdauern? Aber es ist ja auch später viel passiert.
Das retuschierte Fragment - rechts- könnte von der Farbe her vom obigen Kern stammen.
Seit 10 Jahren beackere ich diesen Fundort und  lediglich im Durchschnitt von  10 Stdn Suchdauer ergibt sich ein passables Teil.
Aber es bleibt immer  Hochspannung ...

Denkt an die Menschen und nicht nur an die Dinge die sie hinterlassen haben- und die Fundstelle wird zum Mirakel

Machts gut und grabt nicht (65 cm!?!?)
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

rolfpeter

Hoi Silex,
das ist aber ein herzallerliebstes Kernchen.
Ist das weiße patiniert oder ist das die natürliche Materialfarbe?
Steht die Zeichnung des Kernes nicht auf dem Kopf?
Gibt es für das Zeichnen von Kernen gültige Konventionen?

Du siehst: von mir gibt es keine Antworten, nur Fragen!

Grüße
RP

Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Materialfarbe und Kopfstand

in jeder Hinsicht widerspenstig

Gute Nacht RolfPeter
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Zitat von: Silex in 20. Oktober 2005, 21:24:41
Und beide wieder vereint in der Zeichnung

Hallo Silex  :-)

Ein wunderschöner Mikrolithenblock, den du da gefunden hast !!!  :jump:
Bei uns in DK ist es ein Leittyp der Maglemosekultur 8800-6800 vor Kristus (Mesolithicum)

Der Abschlag würde ich kaum als Werkzeug bezeichnen trotz der Retouche.
Ich glaube es handelt sich um eine Korrektionsabschlag vom Block.
Die merkwürdige form ist jedenfalls nicht bewusst, und es sieht so aus, als hätte der Flintschmied einen Block
nach einem Fehlschlag, wieder mit u.a. diesen Abschlag korrigieren wollen.

Silex

Danke agersoe (hat es mit diesem Namen eine besondere Bewandtnis?? ager- Acker?? soe??)
Als Gerät wärs wohl zu fragil geraten. Vielleicht sollte es erst eine Spitzenzurichtung werden (aber solche sind im Mesolithikum bei uns gar nicht üblich)...
aber wahrscheinlicher ist vermutlich Deine Deutung als Korrekturabschlag.
Die Dinger lagen auf einer hochwassergefährdeten Miniflußterrasse- 10 km weiter an einem winzigen Bach fand ich folgenden - ähnlichen- Kern

Kannst Du uns mal was aus Deiner Fundlandschaft vorstellen?

servus
edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Zitat von: Silex in 21. Oktober 2005, 21:51:27
Danke agersoe (hat es mit diesem Namen eine besondere Bewandtnis?? ager- Acker?? soe??)
Als Gerät wärs wohl zu fragil geraten. Vielleicht sollte es erst eine Spitzenzurichtung werden (aber solche sind im Mesolithikum bei uns gar nicht üblich)...
aber wahrscheinlicher ist vermutlich Deine Deutung als Korrekturabschlag.
Die Dinger lagen auf einer hochwassergefährdeten Miniflußterrasse- 10 km weiter an einem winzigen Bach fand ich folgenden - ähnlichen- Kern

Kannst Du uns mal was aus Deiner Fundlandschaft vorstellen?

servus
edi

Hallo wieder Silex !!

Ja, ich sage das mit dem Korrektionsabschlag nach 15 jähriger Erfahrung als ausübender Flintschmied.
Wenn eine Klinge auf Grunde einer falschen Winkel im Block "überläuft", das heisst nimmt den spitzen
unteren Teil des Blocks mit sich, ist es notwendig einige Korrektionsabschläge zu machen, weil am Block
hinausstehende Partien entstehen, die dann eine perfekte nächste Klinge verhindern.
Der erst Korrektionsabschlag sieht typisch so wie dein Stück aus. Die kleine Retuschen kommen wenn
der Flintschmied es zuvor versucht hat den Block von DER SEITE zu korrigieren, und es entstehen "falsche" Retuschen.  :belehr:

Mein Name ist Agersö mit dem O mit einem Strich durch.
Es ist der Name einer Insel im Grossen Belt. Es heisst übersetzt Insel (Oe) der Acker (agers)  :-)

Ich bin heute und die nächsten 2 Tage bei Verwandten in Odense, aber ich werde mit Sicherheit, wenn
dafür eine Interesse ist, einige meiner Funde hier präsentieren und sehr gerne über die Fundstellen usw. erzählen, wenn ich wieder zu Hause bei meinem eigenen PC bin.

MfG agersoe  :-)