Amphiboliträtsel

Begonnen von sven, 14. Juni 2010, 15:15:04

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sven

Hallo,

ich habe heute in einiger Entfernung von meinen bandkeramischen Fundstellen diesen Stein gefunden. Wenn ich mir nicht relativ sicher wäre, daß es sich um den typischen importierten Amphibolit handelt, hätte ich ihn sicherlich gar nicht mitgenommen, denn die Form entspricht nur vage der eines Restes einer Flachhacke. Aber es gibt Bearbeitungsspuren: beschliffene Flächen, bekloppte und beschlagene Seiten und eine altgebrochene Fläche. Gegen ein Artefakt spricht meiner Meinung nach eine "Delle" auf einer beschliffenen Seite und der "Buckel" auf der anderen Fläche. Auch, daß der Stein schon beschliffen ist, wo doch die eigentliche Form noch gar nicht geschlagen ist, verwundert mich.
Oder handelt es sich um eine Nachbearbeitung eines vorher geschliffenen Stücks, welches dabei zerbrach?  :kopfkratz:

Freue mich auf Eure Meinung

Sven

Larry Flint

#1
... nu' erkenn' ich ja nich', ob das Ding tatsächlich schon beschliffen ist oder irgenwelche Bearbeitungen aufweist, geschweige denn das war, was du als "Flachhacke" bezeichnest - aber vielleicht mal grundsätzlich, in Sachen Dellen und Buckel:

Was spräche denn dagegen ein schon "von Natur aus" bezüglich seiner Form passendes Geröll nur partiell zu bearbeiten, um es dann zu nutzen? :kopfkratz:

Ich denk' ma': grundsätzlich nix.

:winke:

Larry

PS: Hat man ja auch schomma gemacht - sowas spart schließlich Zeit und Arbeit... :-D

sven

#2
Hallo Larry,

dagegen spricht meines Erachtens, daß es sich um importierten Amphibolit handeln müßte, den es gar nicht als Geröll geben dürfte, da er meines Wissens gebrochen wurde. Wenn ich es nicht für Amphibolit halten würde, sähe ich da auch keine Bearbeitungsspuren. Aber ich kenne das Gefühl von geschliffenem Amphibolit, dieser hier fühlt sich auch so an.
Aber grundsätzlich spricht natürlich nichts gegen die Nutzung natürlich vorgegebener Formen, ich würde mir auch ein Stück suchen, an dem ich nicht so viel zu tun hätte.  :smoke:

Viele Grüße

Sven

Larry Flint

Zitat von: sven in 14. Juni 2010, 21:39:40
[...]dagegen spricht meines Erachtens, daß es sich um importierten Amphibolit handeln müßte, den es gar nicht als Geröll geben dürfte, da er meines Wissens gebrochen wurde. [...]

... ich weiß ja jetzt nicht, wo du das Ding gefunden hast, aber soweit ich mich entsinne, kommt Amphibolit durchaus als Geröll vor und wurde zur Verfertigung irgendwelcher Gerätschaften nicht nur importiert, sondern auch schon mal einfach aufgeklaubt...

:winke:

Larry

sven

Diesen und auch den hier gezeigten Stein habe ich in Mitteldeutschland in der Nähe einer eiszeitlich abgelagerten Höhe gefunden. Ansonsten ringsrum Flußaue und Lößböden. Bandkeramische Funde in rauen Mengen samt Amphibolitgeräten.
Nun habe ich hier aber tatsächlich ein aus vergleichbarem Gestein bestehendes unbearbeitetes Stück, das sicherlich auch nicht als Rohmaterial geeignet ist, gefunden. Ich nenne es mal Hornblendeschiefer, bin mir da aber nicht sicher. Das was da dranklebt ist ein starker kleiner Magnet!
Etliche meiner Amphibolitgeräte und auch drei vermeintliche Rohsteine aus diesem Material sind gerade auf dem Amt und sollen auch einem Geologen vorgelegt werden. Ich hoffe, ich erfahre bald etwas davon und bin dann wieder schlauer! Auch diese zwei Stücke sollten sicher von einem Geologen analysiert werden.  :glotz:

Viele Grüße

Sven

sven

Und noch so ein Gestein. Diesmal ein Windkanter und damit eindeutig Geschiebe.

Sven

thovalo

Das spricht ja alles sehr für ein sekundäres Vorkommen von skandinavischen Amphibolithrohgestein!   :super:


Haben wir hier bislang nicht im Geschiebe. Bei der nächsten Exkursion schau ich mal gezielt mit hin!

LG thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.