Beilbruchstück?

Begonnen von wühlmaus, 24. April 2007, 01:30:32

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wühlmaus

Hi  :winke:

diesen Rijckholter(?) Klops hab ich auf einer jungsteinzeitlichen Fundstelle aufgelesen ...

zuerst mal beide breiten Seiten und die zwei Schmalseiten:

wühlmaus

jetzt zwei Ansichten - jeweils vom dickeren, unteren Ende und vom dünneren, oberen Ende:

wühlmaus

... und nochmal 3 Ansichten der breiteren Seiten:

wühlmaus

... das ganze Stück wurde an seinem oberen, schmalen Ende von einem größeren Stück durch einen einzigen Schlag auf die Schmalseite abgetrennt und hat wohl im Feuer gelegen (typische Feuerabplatzungen und griesig, weißliche Patina). Außerdem sind die Abschlag Negative auf den "Breitseiten" deutlich verschliffen ... Wirkliche Schliffspuren, wie sie sonst auf den Flintbeiloberflächen zu sehen sind (dünne, parallele Kratzer) kann ich hier aber nicht erkennen...  :staun: :heul:

Es ist kein Geofakt (vollkommen ortsfremd!). Einen Klingenkern würde ich auch ausschließen ...  Bleibt für mich nur noch der Gedanke an das Nacken-Bruchstück eines Flintbeils... Kann es sich hier um den entfernten Rest eines Rohlings handeln? ... Hab keinen Plan und bin für jede Idee dankbar ...

:gn
Gerd

rolfpeter

Servus Gerd,
was ein Beilbruchstück betrifft, bin ich etwas skeptisch. Der Querschnitt der Beilklingen, die ich aus meiner Fundlandschaft kenne, ist wesentlich ovaler, nicht so eckig. Ich kann auch leider nicht weiterhelfen.
Gruß
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

wühlmaus

Hi RP

vielen Dank für deine -wenn auch negative- Einschätzung.
An ein Nackenbruchstück von einem fertigen Beil hab ich auch nicht wirklich glauben wollen.... Mir fiel einfach nichts passenderes dazu ein.  :irre:

Das ganze Stück macht auf mich den Eindruck eines Halbfabrikats .... Nur ich weiß nicht recht, wofür?

Wie sieht es mit Rijckholt Flint aus? Weißt Du in welcher Form der verhandelt wurde? Wurden die Beile erst vom Endverbraucher geschliffen? Hat man auch Kerne verhandelt und, wenn ja, in welcher Form?

Fragen über Fragen. Irgendwie läßt mir dieses geräteuntaugliche Unikum keine Ruhe...

:winke:
Gerd

rolfpeter

Beim Rijckholt-Flint war es wohl so, daß im späten Neolithikum die Beilklingenhalbfabrikate vor Ort hergestellt wurden und vom "Endverbraucher" geschliffen wurden. Desgleichen wurden Klingen exportiert. Spätneolithische Klingenkerne aus Rijckholt-Flint sind mir aus dem Rheinland nicht bekannt. Im frühen und mittleren Neolithikum ist die Sachlage anders. Auf deen meisten LBK-Stellen habe ich, wenn auch als Klopfsteine weiterbearbeitete, Klingenkerne gefunden. Von den Untersuchungen zue Aldenvovener Platte ist bekannt, daß nur wenige zentrale Orte die Feuersteine eingeführt haben und die Ware dann an die Nachbarsiedlungen weitergegeben haben.
Hier ist mal ein Beilrohling aus meiner Sammlung.



Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

wühlmaus

Hi RP  :winke:

Vielen Dank für das Bild, ich geb Dir absolut recht. Jetzt, wo ich dein Foto vor mir habe, sehe ich auch keine Gemeinsamkeit mehr zu einem Beilrohling ...

Hast Du vielleicht noch eine Ahnung, was es sein könnte? ... Ich hab keinen blassen Schimmer ...  :platt:

ciao
Gerd