Kartoffeln

Begonnen von rolfpeter, 21. August 2008, 20:58:05

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rolfpeter

sind ein wichtiges Grundnahrungsmittel, nicht nur gesund, von geübter Hand zubereitet schmecken sie auch köstlich. Damit die wertvolle Knolle bei der Ernte nicht beschädigt wird, greift der Roder behutsam in die dunklen Tiefen des Ackers und fördert neben den Erdäpfeln auch manch Bemerkenswertes zu Tage.
Beispielsweise dieses Beil, hergestellt aus zähem und hartem Wetzschiefer. Die Klinge ist vollständig überschliffen, nur am Nacken sind einige Pickspuren zu erkennen. Ich vermute, daß sie seit etwa 5500 bis 5800 Jahren in der Erde geschlummerte und erst heute wieder Kontakt zu lebendigen Menschen bekommen hat. Es gibt keinerlei Spuren von Verwitterung, bis auf zwei kleine Kratzer ist sie unbeschädigt, die Schneide ist noch wunderbar scharf.
Die Erde ist furchtbar trocken, es hat schon lange keine nennenswerten Niederschläge gegeben. Man erkennt im Grau in Grau nur größere Kaliber; Funde von kleinen Feuersteinartefakten sind praktisch illusorisch. Der Wetterprophet im TV hat für morgen aber den Durchzug eines kräftigen Regenbandes versprochen, es bleibt die Hoffnung!







In Erwartung des Regens
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Schaut gar nicht schieferig aus und ist ein Prachtfund, RolfPeter.
Das Material ähnelt unserem "Serpentinit", "Grünstein" etc.

Süß-herb , leicht seitlich dreinpeitschenden Längerregen Dir und mir und uns
wünscht Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

rolfpeter

Zitat von: Silex in 21. August 2008, 21:20:07
Schaut gar nicht schieferig aus und ist ein Prachtfund, RolfPeter.
Das Material ähnelt unserem "Serpentinit", "Grünstein" etc.

Der ist auch wenig erkennbar schiefrig, der Wetzschiefer. Es handelt sich bei dem Zeugs um ein hartes und zähes Material, ich glaube hoch verdichteter Tonschiefer. Es könnte devonischen Ursprunges sein, wie auch große Teile der Eifel. Bin mir nicht sicher. Früher wurden Wetzsteine daraus hergestellt, daher wohl der Name. Er findet sich in den örtlich vorkommenden Schottern. Wie die genaue petrographische Bezeichnung lautet, weiß ich nicht...vielleicht sogar Wetzschiefer?
HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

steinsucher

Hallo RP,

ein tolles Teil. Vor allen Dingen macht der Erhaltungszustand Hoffnung. Vielleicht wehren sich ja doch Teile, die dem Boden schon länger angehören, gegen die wachsenden Attacken der Landwirtschaftsmaschinen.

Gruß aus Heinsberg,

Fritz

Khamsin

Salaam!

Gibt es denn verrräterische kleinste würfelförmige Stellen, an denen die ehemals enthaltenen Pyritkristalle ausgewittert sind? Das würde ja mit sehr grosser Sicherheit für "Wetzschiefer" sprechen.

Herzliche Grüsse KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

dappeler

Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe oder trags mit Ruh -
Bist du Amboss, sei geduldig, bist du  Hammer schlage zu!

rolfpeter

Zitat von: Khamsin in 22. August 2008, 16:32:37

Gibt es denn verrräterische kleinste würfelförmige Stellen, an denen die ehemals enthaltenen Pyritkristalle ausgewittert sind? Das würde ja mit sehr grosser Sicherheit für "Wetzschiefer" sprechen.


Unter der 10fach-Lupe kann man gegen das Licht feinste glänzende Partikelchen erkennen. Ob es sich dabei aber um Pyrit handelt, kann ich nicht sagen. Die Flitter sind so klein, ich erkenne nicht, ob es sich dabei um kubische Kristalle handelt. Verwitterung sieht man eh keine, das Milieu war wohl äußerst artefaktfreundlich.
Morgen bin ich in Titz, ich treffe vielleicht den Herrn Weiner dort, der wird's schon richten.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

rolfpeter

Ich habe die Beilklinge dem AmV vorgelegt und der identifizierte das Material als quarzitisches Gestein.
HG
RP
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