Große "DIVA"

Begonnen von Silex, 27. August 2005, 23:27:41

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Silex

Gute Nacht an alle Interessenten und auch sonst. Dieses Teil hab ich gestern beim LfD abgegeben- es stammt von den "grottenalten" Ackerfurchen- ich hielt es auf Grund der fast nicht sichtbaren Patina eher für jungsteinzeitlich (Kern, Beilklingenrohling- obwohls die bei uns quasi nicht gibt-in Silex) . Im LfD zugegen war zufällig ein "im Süden anerkannter Experte" der einige Teile von meinen Aufsammlungen begutachtete. Und da meinte er "Szeletien- mhm, ja von der Beabeitungstechnik sicher ca 30000 Jahre alt- vielleicht Ausgangsprodukt für intentionierte  Blattspitze..." Kann sowas bei einer solchen Oberfläche hinkommen?- Kennt sich jemand aus?-
Leider hab ich kein gescheites Foto von der Unterseite gemacht- aber auch die ist zu den Kanten hin deutlich retuschiert.
Der Experte hat mich auch hinsichtlich  etlicher, bisherigen Einordnungen anderer Archäos ziemlich verwirrt. Ich sehe  die Experten jedenfalls in völlig anderem Licht- Nur Khamsin natürlich nicht
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

...bis hier...
schönen Sonntag an ALLEEE
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Khamsin

Salaam!
Also, bei aller gebotenen Zurückhaltung: Die Leute aus der Szeletahöhle im Büük-Gebirge/H würden mit ihren Steinen werfen...! Und dann der Schluss von der Retuschierung auf das Alter, alle Achtung! Aber, es gibt ja auch mutige Experten; vielleicht muss das so sein. M.E. gehören zu so´ner Ansprache noch andere Merkmale, z.B. Patinierung, sonstige Beifunde, Rohstoff und ´ne Menge Hirnschmalz. Aber wenn man so "im Süden anerkannt" wird, sei´s drum.
Beste Grüsse
 
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

Silex

Servus Khamsin- danke erstmal... "Wir" haben schon  gleich in der Nähe (schätze 2 KM Luftlinie vom Fundort dieses Teils) eine anerkannte Szeletien - Fundstelle (Zeitlarn) aber das hilft  bei diesem Trumm höchst possibilitär. Kannst Du mir (fürn Anfänger) Material, Technik und zeitliche Einordnung (trotz der schlechten Fotos)  zumindest grob um die Augen schlagen. Bin für jeden Hinweis dankbar.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

N´Abnd   Jetztmenschen... Weils mir so am Herzen liegt hab ich noch 2 Ansichten rausgekramt- vielleicht bringts Jemanden  auf eine Idee, bezüglich Zeitstellung und Funktion
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

So.....jetzt hab ichs amtlich:" 1 großer Abschlag mit grob retushierten Kanten, heller Jurahornstein, Übergang Mittel/Jungpaläolithikum bzw. frühes Jungpaläolithikum (Bestimmung K.H. Rieder)" ...wenns stimmt ....ein Ding. ....ca. 25000 -30000 Jahre alt...das macht hungrig nach mehr. Da gabs bei uns noch Mammuts  und......
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

...die Zeichnung und das Stück kamen kürzlich wieder "heim".
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Hallo Edi !  :-)

Es würde mich sehr interessieren, welche Merkmale in dem Artfakt, die eine so alte Datierung zeigen ?  :kopfkratz:

:winke:

Silex

Mich auch, Wikinger!
Der Experte verwies auf die Schlagtechnik und die nahebei ergrabenen Erzeugnisse dieser Epoche.
Allerdings muss ich hinzufügen dass ich  sofort bei der Auffindung  dachte dass es ein ähnliches Trumm noch nicht auf unseren Äckern "gegeben" hat. Leider kann ich es nicht wissenschaftlich benennen. Es ist eine Mischung aus  den Determinanten Größe, Material, Technik, Grundgedanke.......
Das Ding wirkt neuer weil es aus 60 cm hochgepflügt wurde. Und es wurde garantiert nicht fertiggestellt.
Es erinnert an nördliche Funde, die ich hier  im Forum gesehen habe.... (Beilchen) ....aber das wäre utopisch.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

a.k.a. rentner

Schön als Jungspund und Neuling die Untiefen eurer Schatztruhen bewundern zu dürfen......
Deine Skepsis ehrt Dich.......
Warum sollten im Jura nicht auch so unglaublich!!!!! alte (oberflächen)Funde erspürbar sein......bei 60cm Pflutiefe würde an manchen Stelllen der schwäbischen Alb der Pflug auf harten Kalk treffen.......neulich auch von Grabungen gelesen, die aus o.g. grund nicht allzu tief gingen, datierbare Fundschichten allerdings: Fehlanzeige.
Da wäre noch so ne Anekdote zu einem meso. Schlagplatz, an dem unzählige "Beilrohlinge" gefunden wurden.
Vor Jahrzehnten.....als die neuen ,tieferen Ackermaschinen kamen.
Als wir mal Jahrzehnte später da waren....und mit einem anderen Sucher ins Gespräch kamen.... war der skeptisch in Bezug auf die vermeinlichen Rohlinge.
Ich schick dir mal den link zu den Fundberichten zu (1900-1950oder 60digital publik gemacht...)....zu müde um die richtigen jetzt rauszufinden.
bis dann.
michi

Grenzton

Hallo Silex.

Erst jetzt habe ich diesen Beitrag von Dir gefunden, `n tolles Teil und ich dachte gleich...
irgentwie kommt mir das bekannt vor...!
Erinnerst Du Dich an meinen "Bogenschaber"?
Vielleicht hilft's zur Wahrheitstfindung an Deinem Stück weiter.


Gruß, der Kalle
Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

steinsucher

Hallo Edi, hallo Forum,

ein ungewöhnliches Teil für dein Revier.

Im ersten Moment habe ich auch an ein Scheibenbeil aus den nördlichen Gefilden gedacht. Aber das passt wohl nicht in die amtliche Datierung. Auf der anderen Seite zeigt das Teil so gut wie keine Patina. Dabei sollte es in seiner Jugend genug Zeit dafür auf der Oberfläche gehabt haben. Aber vielleicht wurde es ja gleich nach ?? vergraben, oder es stammt aus einer geschliffenen Höhle. Wie auch immer, ich würde mich bei dem Unikum auch auf das Amt verlassen müssen.

Was mich etwas traurig macht ist die Zeichnung, die mitgeliefert wurde. Offensichtlich ist es überall ein Trend dahin, dass diese nur noch ziemlich oberflächlich angefertigt werden. Auch wenn die Orientierung des Teils auf dem Foto nicht exakt so war, wie sie auf der Zeichnung ist, kann man da nur von einer Skizze sprechen. Sollte der etwas dunklere oder gelblichere Bereich auf dem Foto Kortex sein, fehlt der auf der Zeichnung ganz. Ich habe gehört, das einige Ämter gar keine Zeichner mehr beschäftigen. Vielleicht müssen wir das noch selber lernen.

Also - altes Jahr archivieren und auf ein Neues (besseres, schöneres, ....., usw).

Aus Heinsberg,

Fritz.