3 Kratzer

Begonnen von Silex, 14. Dezember 2007, 23:12:11

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Silex

Viel Regen und gestern setzte der Frost ein. Die steinzeitlichen Geräte sind im Schlamm abgesunken und festgefroren.
Die Bauern haben, schon seit langem, stillgelegte Flächen  wieder in "Betrieb" gesetzt...."die Milch machts" , die aufstrebenden Drittweltländer und ihr Hunger nach Getreide, die Biogasanlagen hungern auch. Bei uns werden Ackerflächen  hektarweise zubetoniert damit die Innenstadt verödet und zur
Saufmeile für jugendliche Grölschläger  werden kann- damit die degenerierten Alten mit ihren Benzinschleudern opulent parken und konsumieren können....
Land und Geschichte gehen unter

Hier 3 Kratzer aus einer anderen Welt, alle vom selben Acker.

-Mit schätzungsweise geringer hominider Lebenserwartung.
-Lebensqualität? Vermutlich trotz aller Schwierigkeiten unübertroffen.
-Ein Clan,
-präzise Arbeitsteilung,
-optimale Götter, meistens,
-Liebe(?) bestimmt, 
-nachhaltig (?) (bestimmt),
-verschworene Gemeinschaft (auch)
-Tradition (vermutlich optimal)
-Lebensumstände : schwierig
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

wir suchen weiter....
manchmal frage ich mich: Nach was, eigentlich?
Und für Wen? Und Warum?
Hier die Antwort:
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

arriba

Hi Edi
Wie alt sind deine schönen Sachen cirka? Hast du nicht gesagt es gibt kaum (Oder nur importierte Ware) Flint bei dir, oder irre ich mich und es war jemand anderes - oder ich deute die Bilder falsch :zwinker:
LG Arriba

arriba

Pardon me - Flint ist natürlich nicht gleich Flint - sieht nur unmittelbar nordisch aus?

Offa

...schöne Kratzer Edi,die könnten von "meinem" Acker "hier oben" sein.
Bekommst du eigentlich alle deine eingelieferten Fundstücke gezeichnet?


:winke:Offa

psearch

Hallo Silex,

die genauer Herkunft des Rohmaterials vom Kratzer Kra FluGer würde mich auch interessieren, da sich auf meinem "neuen" Suchacker
Stücke aus identischen Material finden lassen.  Ich kann allerdings deine Beobachtung bestätigen : die Acker sind schneller neu
bewachsen als man drüberrennen kann  :heul: ..... Das ein Acker mal längere Zeit stilliegt so das man in Ruhe drüberstampfen kann
ist echt die Ausnahme. Mal hoffen das es wieder etwas wärmer wird denn was nutzt der beste Fund wenn er halb im Boden festgefroren
ist ....  :-D .

MFG PSearch

Silex

Servus Leute, hatte gestern wohl zuviel Moralin in mir was den Eingangstext betrifft.
Es gibt 2 Fundstellen in meiner Heimat die einen großen Anteil an nordischen Flintwerkzeugen aufweisen-  eine kleine und eine riesige- beide werden , von Amts wegen, als rein endpaläolithisch geführt. Für mich immer wieder ein Rätsel dass hier nicht nur  Reststücke im extremen Sekundärverwertungszustand auftauchen sondern richtig handliche Stücke die eine gewisse Rohstoffsättigung nahelegen möchten.
Wenn ich aufgepasst habe dann kann man bis auf die "Breite"  von  Berlin ungefähr mit der  nördlichen Vergletscherungszone rechnen...und dann wären die NordFlint-Rohstoffvorkommen ziemlich weit weg. Diese 3 Kratzer dürften von da oben  irgendwoher stammen....aus dem Fichtelgebirge- dort wo dieser Fluss entspringt- können sie nicht herangeschwemmt worden sein. Der "KraFluGer" sieht an der Oberfläche aus wie  ein Stück das Khamsin als im Fluss oder der Brandung malträtiert eingestuft hat......
Gewiss es langweilt mit der Zeit...aber  wer wirft hunderte  fast ungebrauchte , für unseren Raum große und exquisite Werkzeuge aus erlesensten Werkstoffen (Arnhofen, polnisch, baltisch, Feuerberg, Lydit...etc)  in Unmassen - lediglich an 2 Fundstellen- weg, während  viele andere - auch reichhaltige- Areale geradezu knauserig mit dem Werkstoff umgehen- auch in derselben Epoche.....?
Inzwischen wurde mir von Fachleuten bestätigt dass hier eine Ausnahmefundstelle vorliegt die an einer wichtigen Nord-Süd (Naab)- Ost-West-Ost (Regen, Donau) Verbindung gelegen haben müsste. Ich tippe (wissenschaftlich unkorrekt) auf einen Jagd- und Tauschplatz der periodisch immer wieder ....ähnlich indianischen Festplätzen....z.B. zu Beginn der Herdenankünfte besucht wurde.  Aber ich tippe nur und vermute und bin hoffentlich in ein paar Jahren etwas weiter. (Ideal wäre es wenn sich Jemand, im Rahmen einer Dissertation z.B., mit diesen vielhunderten Fundstücken auseinandersetzen würde)
Und deswegen wird fast jedes Gerät von dieser Hauptfundstelle - im Gegensatz zu anderen- (immer noch) gezeichnet.
Es war ein schöner Sommerabend als ich diese Hügelchen entdeckte im Sonnenuntergang weitab von steinzeitlichen Fundstellen der bekannten Art.
Eine Autobahn war  in den 80ern mittendurch gebaut worden (natürlich an der höchsten Stelle...) ohne dass es irgendeinem aufgefallen wäre.
Aber vermutlich war alles wieder mal ganz anders.....
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.