3 Fragen ???

Begonnen von clovis, 09. September 2008, 18:56:46

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clovis

Werte Experten ,

ich habe mal 3 Fragen , die mich mein Sammlerleben lang , stets begleiten.

1. Hitzerisse im Flint , können auch durch Stoppeln abbrennen in neuerer Zeit , enstehen ?

2. Wieweit transportieren Ackergeräte , die Klingen oder andere Artefakte , auf dem Feld ?

3. Oft habe ich die Erfahrung gemacht , das der 2. oder 3. Regen ,
    keine gesteigerte Fundhäufigkeit mehr gebracht hat.
    Alles zugeschwemmt ?
Was meint ihr dazu  ?              Gruß clovis        :winke: :winke: :winke:

rolfpeter

Servus Clovis,

zu 1.
Ich habe mal herauskopiert, was Joachim Hahn in seiner Artefaktmorphologie dazu schreibt:



Die Annahme, daß man weiß verbrannte Stücke als baltischen Flint identifizieren kann, sollte man kritisch betrachten. Ich habe etliche weiß craquelierte Funde, die eindeutig aus westischem Feuerstein bestehen.

zu 2.
Bei Hanglagen, die schon seit Jahrtausenden beackert werden und somit der Erosion ausgesetzt sind, darf man sich Transportwege von einigen hundert Metern vorstellen. In einer Erosionsrinne geht ein solcher Transport sogar zügig vonstatten.
Auf der Ebene geht sowas natürlich langsamer. Die Verlagerungen werden sich vermutlich auch über die Jahre ausgleichen, einmal wird von rechts gepflügt, ein anderes mal von links. Siedlungsstellen sind dortmal max. 50 m schätzen.noch erstaunlich gut beieinander. Ich würde mal 50 m schätzen.

zu3.
Ganz klar ist die höchste Fundhäufigkeit nach dem 50. Regenguß, also bei einem gepflügten Acker im März, kurz vor der Einsaat. Nach einem Platzregen werden die Steine tatsächlich oft eingeschlämmt, aber das ist dann bis zum 50. Regen wieder frei.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

clovis

Vielen Dank rolfpeter ,
sehr interessant.     Gruß clovis   :winke:


Zitat von: rolfpeter in 11. September 2008, 08:42:45
Servus Clovis,

zu 1.
Ich habe mal herauskopiert, was Joachim Hahn in seiner Artefaktmorphologie dazu schreibt:



Die Annahme, daß man weiß verbrannte Stücke als baltischen Flint identifizieren kann, sollte man kritisch betrachten. Ich habe etliche weiß craquelierte Funde, die eindeutig aus westischem Feuerstein bestehen.

zu 2.
Bei Hanglagen, die schon seit Jahrtausenden beackert werden und somit der Erosion ausgesetzt sind, darf man sich Transportwege von einigen hundert Metern vorstellen. In einer Erosionsrinne geht ein solcher Transport sogar zügig vonstatten.
Auf der Ebene geht sowas natürlich langsamer. Die Verlagerungen werden sich vermutlich auch über die Jahre ausgleichen, einmal wird von rechts gepflügt, ein anderes mal von links. Siedlungsstellen sind dortmal max. 50 m schätzen.noch erstaunlich gut beieinander. Ich würde mal 50 m schätzen.

zu3.
Ganz klar ist die höchste Fundhäufigkeit nach dem 50. Regenguß, also bei einem gepflügten Acker im März, kurz vor der Einsaat. Nach einem Platzregen werden die Steine tatsächlich oft eingeschlämmt, aber das ist dann bis zum 50. Regen wieder frei.

HG
RP