Mahlstein

Begonnen von rolfpeter, 09. September 2007, 19:44:54

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rolfpeter

Servus Freunde,

war ja heute beim "Tag des offenen Denkmals" in einem Flakbunker aus der Zeit des unseligen Adolfs. Nun interessieren mich Flakbunker eigentlich nicht so richtig, der eigentliche Grund waren die dort ausgehängten Luftaufnahmen der Alliierten Luftaufklärung. Die sind interessant, weil mit hoher Auflösung fotografiert, detailreich und eben 60 Jahre alt. Man sieht die Wald- und Feldesgrenzen von damals und vor allem, wo früher Weideland war. Vieles davon ist in den 50ern unter den Pflug gekommen und von Suchern teilweise wenig abgeklappert.
Naja, die Bilder zeigten nur den Stadtkern von Düren, war wohl nix.
Bin dann draußen noch mit dem Hund gelaufen und habe doch tatsächlich diesen schönen Mahlstein gefunden. Material ist ein rötlicher Sandstein, anders als der sonst übliche EKS von hier.
Also wieder eine neue Fund-....vielleicht neolithische Siedlungsstelle.
Ich darf auch zugeben, daß mir der Vortrag des Herren, der die Bunkerführung machte, sehr gut gefallen hat.



Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Der ist klassisch schön, RP. Und die regionalen Besonderheiten und Abweichungen fallen bei diesen "Alterthümern" weg.
Gibt es eigentlich Nachweise über die Aufstellungsweise dieser Dinger. Die meisten meiner Auffindungen weisen an der Unterseite künstliche "Nasen" und Vergröberungsstrukturen auf die mich an eine Verankerung im Erdboden denken lassen. Oder gibt es auch Hinweise auf stehend betriebene Arbeitsstätten?
Ja die Luftbilder, vor allem die alten, die könnten uns mächtig weiterbringen...hier gab es schon mal einen Ami-Link dazu....aber nach einer Stunde hab ich aufgegeben  zu suchen.
Bis bald und viele schöne Stunden auf dem Acker und zuhause
wünscht
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

rolfpeter

Servus Edi,
Wurden die Unterlieger nicht auf eine Matte oder ein Leder gelegt, damit das runterrieselnde Mehl bequem in einen Behälter geschüttet werden konnte? Die Mahlsteine, die ich gefunden habe sind zwar meistens auf einer Seite höher als auf der anderen, sonst aber an der Unterseite eben.
Einen Napoleonshut hab ich noch nicht gefunden, weiß aber auch nicht, wie bei dem das Mehl ohne Bodenzusatz sozusagen sortenrein gewonnen wurde.

Wg. der Luftbilder: eine englische Uni oder ein Verein wollte die Bilder mal ins Netz stellen, ist dann aber irgenwie nix draus geworden, ich hatte auch mal den Link, der führte aber nur zur Startseite und dann war Sense. Der Kampfmittelräumdienst hat die Bilder, die geben aber nichts raus, haben wohl Hemmungen, daß sich ein "Sammler" eine Luftmine ins Wohnzimmer stellen will.

Beste Grüße, mei Gudster
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Danke RP, Du hast mal wieder weitergedacht. Daran hatte ich , praxisfern wie ich bin, noch gar nicht gedacht. Man müsste mal bei solchen Ureinwohnerfilmen besser aufpassen....wie das Umfeld so aussah....
Bei meinen  Unterliegern fällt mir aber trotzdem dieser Verankerungstypus auf. Vielleicht ein Tuch drumherumgebreitet?  Und die Kanten laufen auch an den vermutlichen Originalkanten immer so konisch , nach unten sich verjüngend zu ...nie sich verbreiternd.
Aber wenn Deine Fundstücke ziemlich plan sind dann bin ich platt...
Eigentlich müssen sie in jedem Falle wackelfrei gelagert sein um eine alltägliche Arbeit  möglichst praktikabel  zu machen. Bei dem Anpressdruck müsste es schon eine riesige Steinwanne sein die sich nicht unter den kräftigen Bewegungen einer Vorgeschichtlerin  unvorteilhaft gekippelt hätte
Es macht mich direkt narrisch dass  ich selbst sowas nicht weiß.......


Die "alliierten" Luftbilder kann man bei uns kaufen...aber frage nicht....blva (Bayerisches Landesvermessungsamt)
Wenn ich mal zu Geld komme dann......
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.