Hallo,

der Acker gibt gerade nicht viele Funde her, da habe ich mich doch über diese zwei Kratzer gefreut. Der eine ist noch recht unbenutzt, der andere aber zeigt deutliche Arbeitsspuren. Beide können einmal länger gewesen sein, gerade der mit der noch ordentlichen Kratzerretusche zeigt eine Bruchfläche.
Mir stellt sich wieder die Frage, was man denn mit diesen Kratzern so alles gemacht hat, stellen sie doch bei weitem die größte Gerätegruppe dar, die ich auf meinen mitteldeutschen bandkeramischen Fundstellen gefunden habe. Lateral retuschierte Klingen sind selten, häufiger finde ich Sicheleinsätze und eine als solche anzusprechende Pfeilspitze habe ich noch gar nicht gefunden.
Sven

Hallo Sven,

die beiden Kratzer scheinen recht typisch für diese Zeit zu sein. Deine Beobachtungen bezüglich der Fundhäufigkeit, auch der Klingen und Sicheleinsätze, decken sich mit meinen bandkeramischen Fundstellen im Weinviertel NÖ.
Es scheint ein sehr universelles Werkzeug gewesen zu sein. Ich vermute schon dass sie geschäftet Verwendung gefunden haben müssen, es finden sich aber auch kurze Exemplare, wo ich mir eine Schäftung technisch kaum vorstellen kann. Zum Teil sind sie intensiv abgearbeitet wie Dein zweites Beispiel zeigt.

LG Augustin