Kern ?

Begonnen von Merle2, 09. Oktober 2016, 17:34:28

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Merle2

Hallo :winke:,

auf den leider nicht sehr guten Photos ist ein Fund von Heute abgebildet. Ich denke es handelt sich um einen Kernstein. Mich verwundert das mehrere Abschläge aus verschiedenen Richtungen getätigt worden sind auch wirkt das terminale Ende irgendwie retuschiert und damit scharfkantig...
Was denkt ihr zu dem Stück?. Auf dem Fundplatz im nördl. Münsterland fand ich bisher wenige Fundstücke zumeist klar neolithischer Machart.
Viele Grüße

neolithi

Hallo Merle2,
ich sehe auch einen Kern - mit ziemlich vielen Steckenbleibern. Übungsstück? :)

HG
neolithi

Nanoflitter

Neolithisch scheidet aber aus oder? Gruss...

stonehunter

Hi,

es handelt sich um ein "Ausgesplittertes Stück."

Neos

Hallo, Marc,

ich halte das Stück für ein - möglicherweise mesolithisches - Kernstein-Fragment mit mehreren steckengebliebenen Abhüben. Du schreibst zwar von einem neolithischen Fundplatz, aber könnte es sich eventuell auch um einen gemischten handeln?

Viele Grüße

Neos


Merle2

HAllo :winke:

danke für eure Einschätzung, der Fundplatz war bisher wenig ergiebig und meist sehr schlecht abgeregnet, bzw. in der letzten Saisaon bewachsen, daher hatte ich bis jetzt nur vermeintliche Funde des Neolitikums. Vielleicht finden sich noch Belege für eine mehrphasige Belegung.
Die Ansprache als ausgesplittertes Stück klingt für mich plausibel...
Lieben Dank und viele Grüße

hargo

Zitat von: Merle2 in 10. Oktober 2016, 22:19:57
Die Ansprache als ausgesplittertes Stück klingt für mich plausibel...

1976.jpg zeigt einen Kern!

mfg

Kelten111

Würde meinen es ist ein Fetter Abschlag (Korrektur) vom Kern .
Er wurde getätigt um wieder eine Schöne Abbaufläche zu erhalten ,also um die störenden Steckenbleiber zu entfernen .
Dann wurde er  scheinbar als Ausgesplittertes Stücke weiterverwendet  :glotz:
Sehe ich auch so  :super:
Mfg  :winke: :winke:

Kelten111

So einen kann man nicht eindeutig einordnen .
Kann JP-NE sein außer der Patina deutet nichts darauf hin das er älter ist .
Patina ist leider kein eindeutiges Zeichen .
Wie sehen die Neolithischen Funde aus ? Auch so pateniert ?
Wenn Nein steigen die Chancen für ein älteres Datum :-)

Mfg

Fischkopp

Hallo Merle2 und Forum,

ich finde dieses Stück Flint ein sehr gutes Beispiel bei dem mir eine menge Fragen zu einfallen.
Die Grate sind sehr verrundet und die Negative scheinen mir nicht sehr ausgeprägt zu sein.
Die Patina ist hingegen sehr ausgeprägt.

Meine Frage ist, kann die Patina die Grate und Negative "überwachsen"?

Kann es sich auch um ein sehr "altes" Geofakt handeln?

Dake für das Zeigen des Fundes.

LG Fischkopp

RockandRole

Guten Morgen,

ich würde auch sagen, ein Korrekturabschlag, der als Ausgesplittertes Stück weiter eine Verwendung fand.  :-)
Solche Stücke sind voll interessant.

Wenn die Patinierung von schon patinierten Geofakten nicht 'ganz so lange' (50000 Jahre, je nach Gegend) auseinander liegt, sieht man den Unterschied. Ich glaube aber auch, dass es Zeitspannen gibt, wo einem das nicht mehr auffällt.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Neos

Moin in die Runde!

Marc, magst du vielleicht noch ein Foto der Rückseite des Fundes posten? Vielleicht erhellt uns das - zumindest was die Ansprache angeht - noch ein wenig mehr.

Beste Grüße

Neos

Steinsucher

Zitat von: Kelten111 in 14. Oktober 2016, 08:15:36
So einen kann man nicht eindeutig einordnen .
Kann JP-NE sein außer der Patina deutet nichts darauf hin das er älter ist .
Patina ist leider kein eindeutiges Zeichen .
Wie sehen die Neolithischen Funde aus ? Auch so pateniert ?
Wenn Nein steigen die Chancen für ein älteres Datum :-)

Mfg

Da kann ich mich gut einhaken. Macht eher so einen Endpaläolithischen bis Mesolithischen Eindruck. Korrekturabschlag sehe ich auch. Man bedenke, daß das nördliche Münsterland davor auch sehr kalt war. Patina ist nicht unbedingt ein Maßstab.

Fritz

Merle2

Hallo liebe Sucherkollegen,

ich freue mich sehr über die rege Diskussion zu diesem Fund. Ich stelle mal ein Paar mehr Bilder ein um euch nochmal einen Eindruck der Rückseite etc. zu ermöglichen. Auch habe ich auf zwei Bildern Pfeile angebracht um, im einen Bild, den bipolaren Abbau am Kern zu verdeutlichen und auf dem anderen den Verlauf der Retusche.
Ich habe mich am Wochenende  mit einem guten Freund unterhalten und wir hielten eine Ansprache als "Kernbeilchen" für möglich :kopfkratz:; das erklärt den kernartigen Abbau und die Schärfung der "Klinge", an der eingeschlossenen Muschel, wirkt das Fundstück zwar sehr dick/ mächtig, dies könnte aber für eine Schäftung auch von Vorteil sein. Ähnlich große Stücke sind in LBK Kontexten geschäftet, zahlreich. Was denkt ihr?

Neos

Hi, Marc,

dank dir für die neuen Fotos! Klasse!  :super:

Ein Kernbeil würde ich an dieser Stelle vollkommen ausschließen. So übrigens auch ein Geofakt und einen Korrektur-Abschlag von einem Kern. Ich plädiere nun - für mich eindeutig und ich stimme hargo zu - für einen Kern!

Beste Grüße von der Küste

Neos