Retuscheur, Kratzer aus Valkenburgfeuerstein, Kernstein usw.

Begonnen von thovalo, 11. Juni 2010, 00:41:21

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

thovalo

 :winke:

Das ist jetzt die 11. Begehung auf derselben kleinen Feldflur, von der ich Heute gar nichts mehr erwartet habe.

Dann doch über 30 Silices und ein Felsgesteingeröllstück, darunter:


1. ein wunderschöner unregelmäßiger Kernstein, mutmaßlich (!) "nordischer" Feuerstein; (Höhe 4 cm)

Das Stück weist an einigen Partien Zermürbungsspuren auf. Ob das "Klopfspuren" oder Stellen vom Feuerschlagen sind wird sich kaum näher klären lassen.

2. Mikrokratzer, mutmaßlich (!) "nordischer" Feuerstein; (max. Breite 1.7 cm)

3. abgebrochene Distalpartie einer "Spitzklinge"; (erhaltene Länge 3.4 cm)

4. Kratzer aus einem gespaltenen Kernstein aus Feuerstein der Varietät "Valkenburg"; (Länge 4 cm; DM 1.2 cm) Überraschenderweise handelt es sich sogar um das Spaltprodukt eines weitgehend abgebauten Kernsteins! Der Kern hatte dasselbe Format wie der oben vorgestellte Kernstein. Es sind keine Schliffpartien vorhanden die darauf schließen lassen würden, dass es sich um ein abgebautes Beilfragment gehandelt hat. Von einer benachbarten Feldflur liegt unter anderem ein nicht verwertetes Handstück in Form eine Silexrohknolle vor, die  nach einer kleinen angeschlagenen Stelle aus Valkenburgfeuerstein bestehen könnte.

Nach der ersten überhaupt bekannten Pfeilspitze aus dieser Silexvarietät liefert der riesige Gesamtsiedlungskomplex auf dieser Hauptfundstelle nun die zweite absolute Rarität eines Artefakts aus der Niederländischen Silexvarietät "Valkenburg".

5. Retuscheur: beschädigtes Geröllstück aus Siltstein; (Länge 11.4 cm). Überraschender weise ist eine Langseite fein überschliffen. Auf der erhaltenen Endpartie befinde sich ein größeres ungleichmäßig gezogenes Narbenfeld.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

#1
Kratzer aus einem massiven Spaltprodukt eines Kernsteins aus Feuerstein der Varietät "Valkenburg" und ein Retuscheur aus "Siltstein".

Bild 1: Schlagpunkt des Kratzers

Bild 2: Ventralfläche (Schlagpunkt links)

Bild 3: Dorsalpartie

Bild 4: Kratzerstirn

Bild 5: die Schliffläche

Bild 6: Lage der Schlifffläche Oben am Fundbeleg

Bilder 7-9: Ansichten der Partie mit den Retuschiernarben
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Mark77

Die Spitzklinge ist aus Simpelveld-Feuerstein, nich?!! :winke: :smoke:

thovalo

JA!  

Ist schon sehr spät und ich war den ganzen Nachmittag in der Sonne   :irre: ...... "retuschiere" das oben mal um!!!!

Danke Dir für den Hinweis!   :winke:


Beim genauen Besehen .........  doch eher Rijkholt!  :glotz:


LG und jetzt gute Nacht!   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.