Schilddorn, merowingisch ?

Begonnen von St. Subrie, 11. Oktober 2014, 17:48:29

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St. Subrie

Dieser kräftige Schilddorn kommt von einem gerodeten Weinberg (Südwesteuropa). Anders als die meisten Schilddorne hat dieser zur Befestigung keine Öse, sondern einen starken Haken bzw. Befestigungsdorn. Wie das funktioniert ist mir aber nicht klar.
Ich denke er könnte aus merowingischer Zeit stammen, etwa 7./8. Jahrhundert. Kann das hinkommen ?

Levante

Guten Morgen,

mutet sehr stark so an.

dem Proportionen und der schlanken aber doch gedrungenen eleganten Form.

Mehr kann ich dazu leider nicht beitragen. Aber nun wird sich bestimmt noch jemand zu Wort melden.  :smoke:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Merowech

Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

St. Subrie

Vielen Dank Patrick ! Ich denke, die fehlende Resonanz liegt daran, daß offenbar Schilddorne mit Haken anstelle einer Öse selten zu sein scheinen, ich habe trotz intensiver Suche im Netz nur ein einziges Foto eines solchen Dorns gefunden (s.unten). In der Fachliteratur fand ich bei Persee in französischer Sprache eine Beschreibung, wonach die Befestigung des Dorns mit einem abgewinkelten Haken hinter der Dornwelle erfolge, immerhin ein Ansatz. Ist wirklich schade, daß RichardJ nicht mehr aktiv ist.
Gruß
St. Subrie
Ich sehe, daß inzwischen Merowech eine Zeitstellung 1.Hälfte 6. Jahrhundert genannt hat. Danke !  Dann lag ich also nicht schlecht mit meiner Einschätzung.

TeSi


Merowech

Zitat von: TeSi in 10. Dezember 2014, 10:56:00
Eher 7. Jh.

Echt ?.....ich dachte wirklich ich liege in meiner Datierung recht nahe.
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Harigast


cyper


Diese sog.Schilddornschnallen kamen Ende 5. Jh. auf. Hauptzeit war in Merowech`s angesprochenem Zeitraum im ersten Drittel des 6. Jh. bis ins 2. Drittel reichend. Im 7. Jh. tauchen sie nur noch vereinzelt in Frauengräbern auf. Die meist bekannte Form ist wie gesagt die mit der Ösenbefestigung. Es gibt aber auch Gebiete da treten vermehrt die gefundene Form mit Haken auf. Ein schönes Beispiel im Querschnitt um zu zeige ich im Anschluss. Allerdings ist die Dornform etwas anders aber mir gehts hier um den Haken.r
Fast ausschließlich mit der Hakenform kommen sie im Neuwieder Becken vor in den Gräbern des 6. Jh. vor.
Und zum Abschluss noch ein Hinweis diese Schnallendorne gab es bei den Merowingern Alemannen, Germanen und Langobarden.

Bildquelle:
Vor und Frühgeschichte Heft Esslingen.

Gruß cyper

TeSi

Der eingezogene Schild datiert doch eher ins 7. Jh.