Hallo 

Dieser Löwe hier sieht ziemlich traurig aus.

Auf einem Feld gefunden. Auf dem drunterliegenden Feld und umliegend sehr viele (18 gefundene) Musketenkugeln.
Ebenfalls in der Nähe gefunden 1/2 Kreuzer von 1800 (vermutlich Wien) und 1 Prager Groschen (leider etwas zerstört) aus der Zeit Wladislaus (1471-1516) und ein Münzfragment ungeklärt.

Die Recherche für die Gürtelschließe oder Koppel - übrigens sehr schön mit dem Schlangenglied -  ergab, dass die Soldaten in der Zeit Napoleons aber auch die Bayern dergleichen hatten.
Ich habe hier im Forum gelesen, dass es wegen der Größe einige Zweifel gibt (da gibt es einen Thread, wo vermutet wird, dass es Teil einer "Kinderuniform" sein könnte.

Auf jeden Fall ein schöner Fund.

Viele Grüße
Fabulas

Geh mal am besten in die erweiterte Suche unter dem Begriff "Löwenkopf"
in den Rubriken Beschläge und Militaria.
Da gibt es einiges an Beispielen, was Dein Fundstück sein könnte und was nicht.

Gruß 

Moin

Aus dem Bauch raus sage ich , Säbelgurtschnalle Bayern ,

Gruß Wulfher

Zeig mal die Rückseite

Gruß cyper

Zitat von: Wulfher in 21. Oktober 2021, 11:15:22
Moin

Aus dem Bauch raus sage ich , Säbelgurtschnalle Bayern ,

Gruß Wulfher

Uff... Ihr glaubt nicht, wieviel ich jetzt recherchiert habe. Säbelgurtschnalle Bayern schließe ich fast aus.
Wen es interessiert: Von "Fingerlein" bzw. Uni Heidelberg (siehe Foto) und hier Link https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/anb/article/view/50370/43930
bis hin zu Beschreibungen in alten Büchern, wovon eines sehr interessant wäre, aber leider auch sehr viel kostet: H. Malibran, Uniform Buch der französischen Armee.
Fest steht, irgendwann fand man den Löwen toll. (Erstmal musste ja einer gesehen und evtl. als Geschenk nach Europa verschifft worden sein.) Zur Zeit Napoleons ging es wohl richtig mit den Löwen(köpfen) los.
Tja, unser Fundstück sieht nach wie vor etwas traurig aus. Im Vergleich zu ähnlichen Teilen fällt eben dies sowie die abgerundete große Schnalle/Öse links auf, die offensichtlich auch mitgegessen wurde, aber insgesamt rund ist.
Bei der Schlange ist nur der Kopf ausgeformt, kein Schlangenmuster.

@Cyper: Hinten ist die Schließe hohl. Das zeige ich gleich hier mit.

Vielen Dank für Euren Einsatz!

Fabulas

Ich habe mich mal ein wenig mit diesen Löwenköpfen beschäftigt. Das Problem ist dass es viele Nationen gab die diese Schnallen hatten. Das nächste Problem bei der Datierung ist der lange Zeitraum Ende 18. bis Anfang 20. Jh. ( wobei die Löwenköpfe des WK1 und WK2 sich noch am ehesten eingrenzen lassen). Auch die frühen Löwenköpfe von römisch bis etwa 17. Jh. kann man noch ganz gut datieren. Bei den napolionischen wird es dann schwierig. Hier kannst du die typisch französischen Löwenköpfe noch leichter erkennen.
Hinweise kannst du eventuell aus Gefechtsbeteiligungen ausfiltern. Ein weiteres Problem sind die vielen Hersteller welche immer wieder unterschiedliche Löwenabbildungen haben.

Ich hab mir in mühevoller Kleinarbeit sicher hunderte Löwenköpfe katalogisiert aber trau mich dennoch nicht diese genau zuzuordnen. Deinen würde ich am ehesten einer Schwungkoppel zuordnen etwa wie in dem Link.Wobei du dich nicht auf das Jahr der Datierung versteifen solltest.
Wann hat denn in deiner Suchgegend ein Scharmützel und mit welcher Beteiligung stattgefunden.

http://www.bayern-buergerwehr.de/doc/Lueneburg/1848-69_Bewaffnung.pdf 

Gruß cyper

Zitat von: cyper in 21. Oktober 2021, 16:08:34
Ich habe mich mal ein wenig mit diesen Löwenköpfen beschäftigt. Das Problem ist dass es viele Nationen gab die diese Schnallen hatten. Das nächste Problem bei der Datierung ist der lange Zeitraum Ende 18. bis Anfang 20. Jh. ( wobei die Löwenköpfe des WK1 und WK2 sich noch am ehesten eingrenzen lassen). Auch die frühen Löwenköpfe von römisch bis etwa 17. Jh. kann man noch ganz gut datieren. Bei den napolionischen wird es dann schwierig. Hier kannst du die typisch französischen Löwenköpfe noch leichter erkennen.
Hinweise kannst du eventuell aus Gefechtsbeteiligungen ausfiltern. Ein weiteres Problem sind die vielen Hersteller welche immer wieder unterschiedliche Löwenabbildungen haben.

Ich hab mir in mühevoller Kleinarbeit sicher hunderte Löwenköpfe katalogisiert aber trau mich dennoch nicht diese genau zuzuordnen. 
Deinen würde ich am ehesten einer Schwungkoppel zuordnen etwa wie in dem Link.Wobei du dich nicht auf das Jahr der Datierung versteifen solltest.

Wann hat denn in deiner Suchgegend ein Scharmützel und mit welcher Beteiligung stattgefunden.

Tja, wie finde ich heraus, wann hier ein Scharmützel war. Vielleicht tatsächlich Bauernkrieg??? 
Römisches hört ca. 40 km von uns auf ebenso alles andere. Wir sind - bis auf das bekannte Oppidum - geschichtlich nicht relevant.
Ist auch schwierig einen roten Faden zu gestalten, weil wir ja ab der Grenze zu unserem eigenen Bundesland nur noch Augensucher sind.

Ich habe schon einige uralte Karten studiert und könnte nochmal schauen, wo die Bauernkriege verliefen.
Wenn Napoleon auf seinem Kriegszug hier durchgekommen ist, taucht das zumindest nirgends auf, wobei es vorstellbar wäre (so Richtung Völkerschlacht....).
Andererseits was haben wir bis jetzt in der Richtung gefunden: Noch keine einzige französische Münze (bis auf eine riesengroße mit Napoleon drauf - Fund meines Schwesterleins), wiederum gab es halt die zahlreichen Musketenkugeln im Umfeld des Löwenkopffundes.

Danke auf jeden Fall für den Tipp und den Link. Das ist auf jeden Fall etwas, wo ich noch ein bisschen weiterstöbern werde.

Viele Grüße
Anita alias Fabulas

http://www.bayern-buergerwehr.de/doc/Lueneburg/1848-69_Bewaffnung.pdf 

Gruß cyper

Sag das nicht, dass ihr geschichtlich nicht relevant seid. Ihr werdet sicher noch einige schöne Entdeckungen machen. Und wenn der Forschungsstand noch nicht gut ist, um so besser 

Diese Schnalle ist auf jeden Fall in der Zeit um 1800 bis 1920 zu datieren.

Gruß cyper

Sie muss auch nicht zwingend militärisch sein.

Gruß cyper

Zitat von: RockandRole in 21. Oktober 2021, 16:43:23
Sag das nicht, dass ihr geschichtlich nicht relevant seid. Ihr werdet sicher noch einige schöne Entdeckungen machen. Und wenn der Forschungsstand noch nicht gut ist, um so besser 

Stimmt eigentlich  
So gesehen....

Ich hoffe ja, dass wir einen guten Kontakt zur Denkmalpflege bekommen. Den Prospektionslehrgang für BW haben wir hoffentlich noch in diesem Jahr in der Tasche.

Viele Grüße!
Anita - Fabulas die I.

Zitat von: cyper in 21. Oktober 2021, 17:08:58
Diese Schnalle ist auf jeden Fall in der Zeit um 1800 bis 1920 zu datieren.

Gruß cyper

Dankeschön! Wenn Du das schreibst, kann ich sehr gut damit leben.

Herzliche Grüße

Anita - Fabulas die I. 

Zitat von: cyper in 21. Oktober 2021, 16:08:34

Wann hat denn in deiner Suchgegend ein Scharmützel und mit welcher Beteiligung stattgefunden?

Da möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben. Muß nicht so sein, dass direkt am Fundort etwas gewesen ist:
Ich bin eher der Anhänger der "Fäkalienfeld-Theorie" bei der Suche auf gestörten oder
landwirtschaftlich genutzten Böden.
Als Beispiel diese französische Münze
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,6643.0.html
mit der entsprechenden Erklärung vom "Sondler". Das könnte man fast "Fundverschleppung" nennen.

Es gibt viele Möglichkeiten, die dazu führen, dass ein Gegenstand nun genau dort in oder auf der Erde
gelegen hat, wo er gefunden wurde.

Ist aber eine schöne fruchtbare Diskussion 

Stimmt da muss natürlich kein Scharmützel stattgefunden haben, mich brachten die vielen Musketenkugeln auf die Idee.

Gruß cyper

Zitat von: cyper in 21. Oktober 2021, 21:26:11
Stimmt da muss natürlich kein Scharmützel stattgefunden haben, mich brachten die vielen Musketenkugeln auf die Idee.

Gruß cyper

Mich auch. 

Grüße
Anita