Teil einer Gürtelschnalle mit Dekor

Begonnen von St. Subrie, 06. September 2012, 20:54:32

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St. Subrie

Guten Abend,
zurück in meinem gewohnten Suchgebiet im Südwesten Europas. Heute erste nennenswerte Funde in einem schon zuvor begangenen Weinberg, unweit eines eindrucksvollen mittelalterlichen Wehrturmes, von dem ich hier vor längerem mal Fotos zeigte, weiß nicht mehr, in welchem Beitrag.
Hier also das Fragment einer erstaunlich flachen Gürtelschnalle mit fast "abstrakt" anmutendem Dekor. Die Bruchstelle an der breiteren Seite war wohl ganz knapp an der Dornrast, so daß die Schnalle etwa 7 cm breit gewesen sein sollte, das ist schon recht groß. Die Schnalle war erkennbar sorgfältig gearbeitet, die Ränder sind sauber gefast. Auf der Rückseite deutliche Spuren der Feile. Vom Dekor her würde ich an frühes Mittelalter denken, evtl. merowingisch. Wenn ich das Stück aber so betrachte, ist es mir dafür fast zu fein, zu dünn gearbeitet. Aber gut, mehr als Grundkenntnisse in "Schnallologie" habe ich noch nicht.
Gruß
St. Subrie

St. Subrie

Niemand eine Idee ? Ihr seid doch sonst bei Schnallen sehr freundlich ! Ist es, weil ich mit meinen Überlegungen völlig daneben liege ?
Oder ist das Stück für mitteleuropäische Verhältnisse eher "fremdartig" und man müßte sich aus dem Fenster lehnen ? Was Mero betrifft, so war das nur ein Gedanke, ich meine,  stilistisch ähnliches aus dieser Zeit in einem hiesigen Forum schon mal gesehen zu haben. Vom Fundkontext her ist alles seit Spätlatene vorhanden.
Gruß
St. Subrie

RichardJ

Ganz rechts scheint wohl die Dornachse gesessen zu haben, offenbar handelt es sich um den Ausbruch der Achse. Sollte es sich so verhalten, wäre der Schnallenrahmen um einiges jünger, ca. 17. /18. Jh.

St. Subrie

Dank Dir, Richard. Kann nicht natürlich nicht völlig ausschließen, daß es sich in der Mitte um eine ausgebrochene Dornachse handelt. Beim Hinsehen unter der Lupe scheint mir der Bruch aber genau in einer Dornrast zu sein, denn die Vertiefung des Rahmens zu dieser möglichen Rast hin ist gleichmäßig und oval ausgebildet,  Bruchkante erst hinter der oval verlaufenden Vertiefung. Sieht man auf den Fotos leider nicht. Habe aber morgen Gelegenheit, fachmännischen bzw. -fraulichen Rat einzuholen, zwei Freunde auf Besuch, beide Profis. Melde mich ggf. nochmal.
Gruß
St. Subrie

insurgent

Mach doch noch mal ein Bild auf die Bruchkante der dicken Seite
Meine Bodenfunde werden gemeldet

St. Subrie

Weitere Fotos sind beigefügt, Insurgent. Vielleicht hilft's ja. Gleich heute mit Lupe bewaffnet die beiden Freunde einvernommen.  Der übliche (berufsbedingt wohl öfters auch nötige) Eiertanz : Machart und wenig qualitätsvolles Dekor könnten auf die von Richard genannte mögliche Entstehungszeit  (bei Hypothese Dornachse) hindeuten. Nicht unbedingt gesichert erscheine, ob es sich überhaupt um eine Schnalle oder doch etwas anderes handele. Die Schmalseite des Objekts müsse nicht jedenfalls eine Bruchkante sein. Worum es sich sonst handeln könnte, tja ........
Hier steh ich nun, ich armer Thor.......
Gruß
St. Subrie

St. Subrie

Also doch !
Besuch im Archäologischen Museum einer nahegelegenen, bekannten Stadt.  Dort eine zwar zerbrochene, der Form nach aber fast identische Schnalle. Fast dieselbe Größe, ebenso flach profiliert, ebenso schmale Seitenteile des Rahmens. Nur das Dekor weicht ab. Zeitstellung : Frühmittelalter
Auch die beiden Profis halten nun diese Zeitstellung für zutreffend.
Leider keine Fotos.
Gruß
St. Subrie