Ringfragment

Begonnen von Daniel, 23. November 2003, 11:15:56

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Daniel

Habe heute morgen dieses 16mm lange Teilstück eines silbernen Fingerrings gefunden.
Der Stein ist mehr orange,keine Ahnung,weshalb er auf dem Bild mehr gelb ist.:icon_eek:
Kann man das Teil irgendwie zeitlich eingrenzen?

Gruß Daniel:hallo:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Daniel

Keiner eine Ahnung bezüglich der Zeitbestimmung?
Der Stein ritzt übrigens Glas!:icon_eek:

Gruß Daniel:hallo:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Ruebezahl

Zum Stein: entweder Zirtin (gelber Quarz) oder ein gelber Spinell.

Der verwendete Stein und die Ornamente auf der Ringplatte sprechen für die Zeit nach 1800.

Die Art wie der Stein gefasst ist, passt eher ins 16.Jh. :platt:

Ich denke, der Ring wurde in der Technik der verlorenen Form gegossen und ist damit ein Einzelstück und keine "Rummelware".
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

alibaba

eher spinell würd ich tippen, citrin ist fast zu weich, als dass er die jahrhunderte im acker mit nur so wenigen kratzer überlebt.
grüsse
klaus

Daniel

War jetzt mit dem Ring beim Juwelier.
Er meinte,der Ring ist aus Silber und es sei ,aufgrund der Abnutzungen an den oberen Kanten,ein synthetischer Goldtopas.
Er zeigte mir einen "richtigen" Goldtopas,der hatte 100% die gleiche Farbe!
Habe jetzt keine Ahnung,wielange solche Topase künstlich hergestellt werden und wie sich ein "richtiger" Topas nach so langer Zeit im Acker abnutzt.
Da der "Fachmann" nicht einmal eine Härteprüfung des Steins vorgenommen hat,weiß ich jetzt auch nicht,in wie fern ich dem Glauben schenken darf.:platt:
Eigentlich bin ich jetzt so schlau wie vorher.:irre:
Aber schön finde ich das Teil trotzdem,auch wenn ich wohl nie herausfinden werden,was das Ding für einen Wert hat.:lol:

Gruß Daniel:hallo:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Spuernase

Goldtopas sind nicht "künstlich", es sind nur gebrannte echte Topase, die dadurch Farbe erhalten (auch blau ist dabei möglich!)
Es gibt auch echte Goldtopase, die werden wohl eher (wegen Preis) in Gold gefasst sein.
Situs vi late in, is et ab an et!

Boraxbruder

ZitatOrginal gepostet von Spuernase
Goldtopas sind nicht "künstlich", es sind nur gebrannte echte Topase, die dadurch Farbe erhalten (auch blau ist dabei möglich!)
Es gibt auch echte Goldtopase, die werden wohl eher (wegen Preis) in Gold gefasst sein.
 

Hallo Spürnase!
"Goldtopas" ist ein Handelsname für gebrannten Amethyst und auch für den Citrin, respektive gebrannten Rauchquarz. Das Kunstwort "Goldtopas" soll dem Käufer einen höheren Wert suggerieren und ist daher eigentlich unzulässig!

Im Handel werden echte Topase allenfalls als Edeltopase bezeichnet. Einen "echten Goldtopas" gibt es nicht.

Desweiteren wäre es ein fataler Fehler, aufgrund des Materials der Fassung auf den Wert des gefassten Edelsteines schließen zu wollen. Bis in unsere Zeit wurden und werden Edelsteine wie z. B. Smaragd, Diamant, aber auch organische Produkte wie Perlen in Silber gefasst.

@ Daniel
Würde empfehlen, den Juwelier zu wechseln. Und - wenn ich ehrlich bin - würde ich sehr gern den Namen dieses "Fachmanns" wissen.

Gruß, Boraxbruder.

Daniel

@Boraxbruder
Keine Sorge,ich werde mit dem Ding in nächster Zeit noch einmal bei einem anderen Juwelier vorbeischauen.:-D
Der betreibt schon in der 2. Generation ein namhaftes Juweliergeschäft bei uns im Kreis und ist meiner Familie schon seit Jahrzehnten auch privat gut bekannt.
Der wird mir dann auch hoffentlich eine richtige Bestimmung geben können.
Von dem "Fachmann",bei dem ich war,habe ich mir meine eigene Meinung gebildet.:lol:
Allerdings werde ich den jetzt nicht an den Pranger stellen aber empfehlen werde ich ihn auch nicht unbedingt.:lol:

Gruß Daniel:hallo:

[Bearbeitet am 28-11-2003 von Daniel]
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Spuernase

@Boraxbruder
Ups, du hast Recht! HAbe doch glatt den Namen verwechselt!
Ich meinte natürlich die Imperial-Topase aus Ouro Preto in Brasilien, die mit absoluter Sicherheit kaum jemand nur in Silber fassen würde! Das wäre irgendwie zu profan, in der Farbe und Größe sowieso....

Güßlis Nase :wink3:
Situs vi late in, is et ab an et!

Boraxbruder

ZitatOrginal gepostet von Spuernase
@Boraxbruder
Ups, du hast Recht! HAbe doch glatt den Namen verwechselt!
Ich meinte natürlich die Imperial-Topase aus Ouro Preto in Brasilien, die mit absoluter Sicherheit kaum jemand nur in Silber fassen würde! Das wäre irgendwie zu profan, in der Farbe und Größe sowieso....

Hallo Nase,
auch auf die Gefahr, Dich zu nerven :engel:

Ich lasse mich gern eines besseren belehren (bitte mit Quellenangabe), aber einen "Imperial-Topas" gibt es auch nicht. Richtig ist, das Brasilien (Minas Gerais) heute der wichtigste Lieferant für Topase ist.

Der Begriff Imperial taucht nur in Verbindung mit Jade (Imperial-Jade oder auch Kaiser-Jade) auf. Hier ist dann ein smaragdgrün gefärbter Jadeit aus Birma gemeint.

Um das mit dem Fassen (Silber) noch mal klar zu stellen:
Es geht dabei weniger um profan oder nicht. Vielmehr verhält es sich so, dass manche Edelsteine sehr empfindlich gegen Druck (dazu gehört auch Topas) sind. Wenn man dann sehr kostbare Steine hat, die zu einem Schmuckstück verarbeitet werden sollen, dann ist es nach wie vor eine Überlegung wert, worin diese Steine gefasst werden.

Beim Fassen wird Metall über die Kante des Steines gedrückt. Es dürfte klar sein, dass das Metall nicht zu hart (spröde) sein darf, um Beschädigungen am Stein zu vermeiden.

Um dieses zu verdeutlichen, hier ein paar Vergleichszahlen:

Härte (nach Brinell) von reinem Gold - 18,5 bis 25
Härte (nach Brinell) von reinem Silber - 26
Härte (nach Brinell) von reinem Kupfer - 45
Härte (nach Brinell) von reinem Platin - 56
Härte (nach Brinell) von reinem Osmium - 350

Desweiteren ist zu bedenken, dass es eine Zeit gab, in der Silber wesentlich wertvoller als Gold war. Also von wegen profan ....

Gruß, Boraxbruder.

Spuernase

@Boraxbruder :-)
Du nervst nicht!
Es kann sein, dass mit "Imperial" auch ein Minenname gemeint ist. Die Quelle ist mein (leider verstorbener ) Prof. für Edelsteinkunde, der mir seinerzeit einen relativ kleinen Topas in rötlich-brauner Farbe in die Hand drückt, mit der witzigen Bitte, diesen mal abzuschätzen im Preis, was natürlich mißlang! (Der Stein war im Ankauf ungeschliffen um die 2000 DM wert!!!!)
Desweiteren habe ich Imperial-Topas auch auf verschiedenen Min.-Börsen als Bezeichnung gerade für solche Steine aus Brasilien gesehen.

Der Prof. war übrigens international renomierter Edelsteinspezialist, der auch für Museen Echtheit von teuren Steinen beurkunden und nachweisen musste/durfte.
Soviel zur Quelle.

Wenn es ein Fantasiename sein sollte, auch gut! Lasse mich gerne belehren, da gerade verkaufswirksame Namen doch sehr ins Kraut schießen! (Schneeflockenobsidian, Amitrin oder Harlekinopal etc....)

Allerdings sieht mir oben die Fassung relativ sehr modern aus und solche Ringe hatte mal ein Bekannter in größerer Zahl aus dem Indischen Raum mitgebracht. Die Steine auf den Ringen waren auch nicht zuzuordnen!

Grüßlis Nase
Situs vi late in, is et ab an et!

alibaba

hallo boraxbruder,

stimmt nicht ganz, was du über imperial erzählst. in australien gibts einen imperial-jaspis, leider zum grössten teil abgebaut, weil er so schön ist und als kacheln usw in australischen gebäuden gebraucht wurde. irgendwo müsste ich noch ein stück rumliegen haben. klar, hat mit jade oder topas nichts zu tun.
grüsse
klaus

Boraxbruder

@ Spürnase
Imperial taucht als Zusatz bei vielen Gelegenheiten auf. Macht halt mehr her. Auch glaube ich Dir natürlich, dass der Begriff auf einigen Edelsteintauschbörsen ins Spiel kommt. Ich habe mal ein wenig "gegoogelt" und fand eine ganze Reihe von Angeboten mit dem Begriff Imperial. Leider waren es allesammt Verkaufsangebote vom Schlage eBay - nicht eine Adresse, die sich glaubwürdig mit der Gemmologie auseinander setzt. Auch fand ich in der einschlägigen Literatur nichts. Apropos Fachliteratur -  hat der Prof mal etwas publiziert? Vielleicht kenne ich ihn - würde mich freuen.

Um wieder zum Thema zu kommen, ich denke, Rübezahl hat Recht mt seiner Vermutung. Ich teile seine Einschätzung, wonach das Ringoberteil gegossen wurde. Jedoch halte ich ihn nicht für sehr alt. Vermutlich wurde er mannigfach gegossen und nachträglich mit einer Schiene versehen. Man müßte mal die Bruchstellen sehen ...


@ alibaba
Ich denke schon, dass das stimmt, was ich so erzähle. Im "Schumann" wird Imperial-Jade tatsächlich als solche erwähnt. Jaspis hingegen hat mehr Handelsnamen, als ich Finger an beiden Händen.

Eine schöne Adventszeit euch allen,
Boraxbruder.

Daniel

ZitatOrginal gepostet von Boraxbruder
Ich teile seine Einschätzung, wonach das Ringoberteil gegossen wurde. Jedoch halte ich ihn nicht für sehr alt. Vermutlich wurde er mannigfach gegossen und nachträglich mit einer Schiene versehen. Man müßte mal die Bruchstellen sehen ...

:jumpb::wuetend3:
Die Bruchstelle kriege ich beim besten Willen nicht besser eingescant.:heul:
Ist auf jeden Fall an beiden Seiten in gleicher Höhe abgebrochen aber vielleicht kann man ja anhand der Befestigung am Oberteil noch irgend etwas dazu sagen?:irre:

Gruß Daniel:hallo:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Daniel

Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

silberlöffel

Hallo Ihr zusammen,
schönes Teil was du aus dem Acker gezogen hast. Könnt es nicht sein, das der Ring abgezwickt wurde mit einem Seitenschenider??Vielleicht hatte da mal wer einen dicken Finger( Unfall) Im übrigen glaube ich auch, das der ring neueren Datums ist. Das Motiv ist sehr gängig für indische Ware, da sind auch sehr häufig echte Steine mit verarbeitet, die einen gewissen Wert haben. Die Arbeit kostet ja fast nix in Indien, Pakistan oder so.
Grüße
silberlöffel :hacker:

Daniel

ZitatOrginal gepostet von silberlöffel
 Könnt es nicht sein, das der Ring abgezwickt wurde mit einem Seitenschenider??

Wenn er abgezwickt worden wäre,würde man es sehen,dann sollte das Material in der Mitte eine Kante haben.
Ne,der ist eindeutig gebrochen.
Auf dem Bild sieht man es nicht so aber es ist eine unebene Bruchfläche.

Gruß Daniel:hallo:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Boraxbruder

Hallo Daniel,
mir fallen da zwei Möglichkeiten ein:
entweder, die Ringschiene war einfach schlecht angelötet und ist zunächst auf der einen und dann auf der anderen Seite abgebrochen (worden)
oder
es handelt sich um ein Modell, bei dem die Schiene unten nicht geschlossen war, so dass man die Ringweite nach Bedarf variieren konnte. Vielleicht einmal zuviel variiert ...

Gruß, Boraxbruder.

Merowech

@ Daniel- dann möchte ich mal deiner Bitte nachkommen.
Ach du heiliges Kanonenrohr:staun:
Meine Vorschreiber liegen da gar nicht so weit weg,mit ihren Vorschlägen und Vermutungen.

Als dann !
Vorab glaube ich nicht an einen Citrin oder Spinell :nono:
Glasstein eher realistisch , anhand der Abnutzung und teilweisen Blindheit des Steines höchst wahrscheinlich.
Die Ornamentsprache passt ins ausgehende 18 Jhd. Anleihen wurden da sicher im Griechischen und Römischen gemacht.
Das Ornament ist leider ein sehr häufig vorkommendes Motiv - industrieller Machart ( Sorry )
Zur Fassung der sogenannten Angetriebenen Rundzargenfassung kann ich nur soviel sagen,das es einer der ältesten Fassarten überhaupt ist ca. 3 - 4000 Jahre alt.
Das Schildkopfdesign dieses Ringes gibt es ebenfalls schon 2000 Jahre oder länger.  WAS NUN ? :platt:

 Fazit :Silberring mit gelbem Glasstein (Süddeutsch um 1940 - 60) Ich erinnere mich daran das die Firma Theodor Fahrner eine Linie hatte ,die diesen Designstil kurz aufgriff und produzierte.
Fahrner war ausnehmlich für seinen Jugenstilschmuck berühmt , und solche Stücke waren eher selten,da sie selten verkauft wurden.( Passte nicht in die Zeit )
Aber ob es ein Fahrner ist kann ich nicht sagen ( der wurde auch damals schon kopiert )

Was mir etwas Kopfzerbrechen bereitet ist die akurate Abbruchstelle der Ringschiene - möchte ich gerne mal in Natura sehen.
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Daniel

Danke Micha.
Werde ihn,fall´s mal ein gemeinsames Treffen stattfindet,mitbringen.

Gruß Daniel:winke:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Merowech

Autsch !! -  Daniel,
der sieht aber auf diesem Bild wesentlich älter aus.
Also jetzt sage ich ohne mein Anwalt nichts mehr :zwinker:
Ich muss das Stück real sehen,um genaueres sagen zu können.
Ich habe da so meine Vorstellung:irre:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Daniel

Grins.:narr:
Auf den ersten Bildern war er auch etwas geputzt.
Nach über einem Jahr darf er auch wieder anlaufen.:-D

Gruß Daniel :winke:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.