Kleines Kreuz

Begonnen von Thor, 10. Januar 2004, 19:02:21

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Thor

32 mm Lang ist dieses Kreuz aus Bronze. Die Öse ist leider abgebrochen. Auf der Vorderseite ist Jesus zu erkennen. Auf der Rückseite Maria. Ich finde solche Dinge nicht sehr oft in meiner Gegend. Waren bestimmt alles Heiden hier.:teufel:
Kann jemand etwas über das Alter sagen.:prost:
Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames

EGS

Hallo Thor,
Darstellungen des Gekreuzigten gibt es erst ab der Gotik. Vorher war nur das Kreuz ohne Körper üblich.
Das hat wohl nicht wirklich weitergeholfen.
Gruss Bernhard

Thor

Ist doch schon was. Habe ich z.B nicht gewusst. Danke !! :prost:
Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames

Thor

Noch etwas zum Thema. Könnte bei der Bestimmung solcher Gegenstände helfen.

Kreuzigung Christi , seit der Romanik ein zentrales Thema der christlichen Kunst. Vorher scheute man sich, * Jesus in Verbindung mit dieser als schimpflich geltenden Todesart wiederzugeben. Als älteste bekannte Wiedergabe der Kreuzigung wird eine um 420 datierte Darstellung auf einem oberitalienischen Elfenbeinkästchen (British Museum, London) angesehen.
Die Beine liegen nebeneinander am Kreuzstamm auf, jeder Fuß ist von einem Nagel durchbohrt, zusammen mit den Nägeln der Arme also vier, daher die Bezeichnung "Viernageltypus". Zumeist ist zur Abstützung der Füße ein als Fußstütze dienendes Querbrett ausgebildet (* Suppedaneum). Seit der Gotik werden die Beine des Gekreuzigten auf Darstellungen nicht mehr nebeneinander, sondern in der Regel übereinandergeschlagen wiedergegeben. Die Füße sind nur mit einem Nagel am Kreuz befestigt, daher heißt die Gestaltungsweise "Dreinageltypus". Außerdem findet man bei Arbeiten aus der Gotik fast immer die Seitenwunde Christi wiedergegeben, im Gegensatz zu früheren Darstellungen.

Bis zur Romanik wurde Jesus jung und bartlos, in der Art antiker Helden und Götter gestaltet, in der Romanik mit Bart, * statuarisch würdevoll, oft als Christkönig mit einer Königskrone auf dem Haupt. Der leidende Ausdruck wird erst ab der Gotik üblich. Die * Dornenkrone ist bei frühgotischen Werken in der Regel haubenartig geschlossen, später dagegen kranzförmig ausgeführt. Anders als früher wird Jesus in der Gotik am Kreuz oft schon tot wiedergegeben (* Cristo morto). Die Verurteilten wurden für gewöhnlich nackt gekreuzigt und ihre Kleidung unter den Schergen aufgeteilt.

Quelle http://www.beyars.com

:prost:
Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames

EGS

Hallo Thor,

danke für den sehr guten Link, man lernt nie aus.
In der Architektur gibt es wohl eine etwas anders gewichtete Zeitstellung.

Gruss    
Bernhard

AlexandervN

Deiner Aussage, dass Kreuze mit Figur erst ab der Gotik vorkommen, kann ich mich nicht anschließen. Mein beigefügtes Bild stammt aus einem Katalog zu einer Salierausstellung (1024 - 1125), also aus dem Hochmittelalter.

Gruß Alex:besserwiss: