Schwalbenbrosche

Begonnen von Licher, 27. Mai 2005, 23:23:03

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Licher

Hi,

dieses Teil stammt noch aus meiner digicamlosen Zeit. Sie ist aus Bronze, 3,5cm im Durchmesser. Hatte sie mal dem Archäologe gezeigt und der meinte evtl. Jugendstil. Aber für diese Zeit wirkt sie mir irgendwie zu plump. Aus welcher Zeit stammt das Vogelnest? :zwinker:

G&GF Licher   

Merowech

#1
Moin Licher,
diese Stück ist keine Jugendstilbrosche,wie der Archie gut erkannt hat  :zwinker:,
sie scheint grob gearbeitet zu sein ( wobei man die Korossion nicht ausser Acht lassen darf ) wenn diese nicht vorhanden wäre ,würde sie viel feiner und leichter wirken.
Nun ! -  Ich glaube diese Brosche stammt aus der Nachkriegszeit der 50er Jahre.
Es ist eine Modeschmuckbrosche ( In Deutschland begann mit der Allianz zwischen Dior und Henkel & Grosse eine neue Ära des Modeschmucks. etwa 1950. )
In diese Zeit würde ich sie einreihen - erlebten dort gerade die Schmuckstücke mit Tieren jeglicher Art eine ( renaissance ).
Marienkäfer krabbelten auf Blätter- und Blumenbroschen usw. usw,
Die Favoriten bei den Vögeln waren  Schwalben, Eulen und Tauben. Alle diese dort gebräuchliche Designs wurden aus der Zeit des Rokoko entliehen bzw. orientierte sich die Künstler an dieser.
Ich habe einen kleinen Zweifel was meine Aussage zur Bestimmung  dieser Brosche angeht ( irgendetwas stimmt nicht mit ihr ) - aber was ? :irre: Vielleicht doch 18. Jhd. ?
Eine Sichtung des Originals zeigt einem mehr Möglichkeiten zur Deutung eines Stückes auf. ( bestimmte Arbeitstechniken )
Diese sind auf einem Foto nur recht schwer zu erkennen - wenn überhaupt !
Das Stück scheint mir montiert zu sein. Die Ringe wurden in verschiedenen Größen gewickelt - angeordnet  auf Setzwachs und die Schwalbe fixiert.
Dann eingebettet in Gips und verlötet ( wenn mich nicht alles täuscht )  :engel:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Licher

Hallo, danke schonmal für deine Antwort. Habe sie mir noch mal genau angeschaut. Also sie besteht nicht aus mehreren Ringen, sondern aus einem Stück. Der Draht, oder wie immer man das nennen will :irre:, ist 3mm dick! Macht alles einen ziemlich plumpen Eindruck. In den 50ern hatte man doch schon die Nadeln als Verschluss denke ich mal. Scannen klappt leider nicht, aber ich versuche morgen nochmal ein besseres Bild zu machen.

G&GF Licher :winke:

Merowech

Da bin ich aber gespannt ! :jump:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Licher

Hi,

ob das neue Bild besser ist - keine Ahnung, ich hoffe mal. Habe sie heute morgen beim frühstücken fotografiert und während ich kurz drin war um die Bilder anzugucken, hat der Wind das DinA4 Blatt samt Brosche vom Balkon geweht :staun: Weitere Fotoversuche müssen also bis morgen warten :platt:

G&GF Licher :winke:

Licher

Achso, das Bild - sorry die Hitze...... :narr:

Merowech

Ja grüß dich,
ist das eine Broschierung mit dem Rest der Nadel.
Ist jetzt besser zu erkennen.
Wenn ja !  - müssen wir ein paar Jährchen zuruckgehen .
Aber ich sage noch nichts  :frech:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Licher

Hallo,

ja das ist der Verschluss. Wobei die "Nadel" NICHT draufgelötet ist. Sie gehört zu dem Geflecht, das ist ein Stück. Nur dieses kleine Scharnier ist einzeln darauf befestigt, gelötet oder so. Ähhh, wieviele Jährchen denn? :jump:

G&GF Licher :winke:

Merowech

Geduld Licher  !
ich brauche noch etwas !
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Merowech

So jetzt aber !  :smoke:
Da hast du mir ja ein schönes Ei ins Nest gelegt  :narr: genauer gesagt eine " Schwalbe" und jetzt sind wir beim Thema:
Da ich über die Mechanik und Funktion der Broschierung  etwa im Jahr  ? gelandet bin,wollte ich natürlich
auch wissen was ein solches Tier in dieser Zeit für eine Bedeutung hat ?
Die Schwalbe ist unter anderem das Sinnbild der Unbefleckten Empfängnis.
Das Zeichen der "Türmer "Der Türmer war ein Beruf im Mittelalter. Damals lebten zum Teil ganze Familien auf den Türmen mittelalterlicher Kirchen. Die Türmer kümmerten sich um die Wartung der Glocken und das Läuten. Sie riefen die Uhrzeit, streng nach den Regeln der Türmer- und Nachtwächterzunft, aus.
Und ein Liebesgeschenk.
Ich denke in dieser Brosche vereint sich beides ( Sinnbild und Liebesgeschenk )
Ich glaube ein Türmer hat sowas nicht getragen  :zwinker:
Datierung der Brosche im Wandel der Zeit etwa 1580 - 1620 .
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Licher

Danke für die ausführliche Erklärung Merowech. Machst dir ja immer richtig Mühe :super: Dass sie etwas älter ist sieht man auch als Laie sofort wenn man sie in der Hand hat. Leider gab es keine konkreten Beifunde. Von römisch bis neuzeitlich kam da alles raus. Aber so ein altes persönliches Stück ist schon klasse :jump: :jump:

G&GF Licher :winke: