Armreif - Datierung?

Begonnen von hochwald, 18. April 2010, 12:58:10

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

hochwald

Es wäre sehr entgegenkommend, wenn wir uns auf den Reif beschränken könnten.

Ich bin guter Hoffnung, nach morgiger Vorlage beim LA f. BDS eine Datierung zu erhalten.

Gruß!

IVVECVO

Zitat von: hochwald in 23. April 2010, 17:31:13
Es wäre sehr entgegenkommend, wenn wir uns auf den Reif beschränken könnten.

Ich bin guter Hoffnung, nach morgiger Vorlage beim LA f. BDS eine Datierung zu erhalten.

Gruß!

......da hab ich wenig Hoffnung .

Man kann sich dem Gegenstand aber auch noch anders nähern :

Eine Möglichkeit ist die der Materialanalyse . Dann könnte man die technische Herstellung des
Reifs betrachten . Ein antikes Stück wäre - ob gegossen oder nicht - der Wölbungsspannung nach -
geschmiedet ....ergo sollten sich Hammerschlagspuren zumindest auf der Innenseite finden lassen .
Ein weiterer Punkt wäre dann eine Vermessung der Reifdicke mittels eines Mikrometers bzw. randlich
zumindest mit einer Schublehre . Die Abweichungen sollten mindestens im 10 tel mm Bereich liegen.
Ist alles eben und plan .... gleich breit usw. ist von einem maschinell hergestellten Messingblech und
dann natürlich von einer spätneuzeitlichen Arbeit auszugehen .


                            Gruss  Juv

Tomcat

ZitatSchade nur, daß bisher von niemanden eine Aussage zum, von mir eingebrachten, Vergleichsbild mit den 3 Reif`s gekommen ist.
Der untere Reif täte normal passen.
Ich kann leider keine über den Verwendungszweck hinausgehende Ähnlichkeit zwischen den von Dir gezeigten Beispielfundstücken und Deinem Fund erkennen- Sowohl der Schwung als auch die Wölbung des Materials sind einfach anders!
Zu Gunsten Deiner Theorie kann ich aber, wie die meisten meiner Vorredner, anführen, dass durch die formale Einfachheit und den offenbar ungestörten Fundort eine alte bis sehr alte Einordnung denkbar wäre.

mfg
Tct
Life burns!

hochwald

Moin Gemeinde!

Erstmal nochmals recht herzlichen Dank an alle, die sich an der Bestimmung dieses Reifs mit eingebracht haben!
Heute wurde der Reif dem "Cheff" persönlich zur Ansicht vorgelegt.
Auch er konnte/wollte sich bezüglich der Datierung nicht festlegen.
Andere Experten in diesem Fach, vor Ort, waren dagen geschlossen der Meinung, daß dieser Reif neuzeitlicher Natur ist.
Als Gründe wurden hauptsächlich aufgeführt: fehlende Verzierung, zu gleichmäßig gearbeitet, keine sichtbaren Herstellungsspuren, die auf Epoche der Bronzezeit schließen lassen.
Also ein neuzeitlicher Reif.

Traurig stimmte mich weiterhin die Tatsache, daß wenn man hier zu Lande antike Fundstücke offeriert und samt Fundprotokol diese dem Amt überreicht... das man diese Stücke quasi für immer los ist.
Das Hauptziel der hiesigen Archäologen ist zwar die Erforschung und Dokumentation der Funde (was ja auch absolut sinnvoll ist), jedoch nachdem diese amtlichen Rechergen abgeschlossen sind wandert der jeweilige Fund ins materielle Archiv und das wars dann.
Da wird dann die 1000ste Fiebel, die 1000ste Schnalle und der 1000000ste Knopf gehortet.
Das private Ablegen etwaiger Stücke, in der heimischen Vitrine ist strikt verboten, selbst wenn man als ehrenamtlicher, jederzeit amtlichen Zugriff auf jenes Stück gewären täte.
Das empfinde ich persönlich als knallharte Bestrafung, dafür das man offenherzig, unter Aufwendung nicht unerheblich finanzieller Mittel, der Wissenschaft behilflich ist.

Dennoch euch allen ein schönes WE und weiterhin Gut Fund!
Gruß!