Archäologie der Neuzeit

Begonnen von Ruebezahl, 23. September 2006, 08:21:28

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Ruebezahl

Ich war diese Woche auf der Tagung des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. in Lüneburg. Dort hatten die Neuzeitarchäologen das erste Mal ein separates Programm mit eigenen Vorträgen. Die Zeitspanne dieser reichte vom 16. Jh. bis Anfang des 20.Jh.. In einer Schlussdiskussion wurde deutlich, dass auch die Bodenfunde des jüngeren Teils unserer Geschichte immer mehr Ziel wissenschaftlicher Forschung werden. Ich denke in naher Zukunft wird sich dieser Zweig der Archäologie, der in Zusammenarbeit mit den Historikern und Archivaren über die Wissenslücken in unsere jüngere Geschichte forscht, etabliert haben.
Als Folge davon, werden sich die Neuzeitarchäologen dafür arrangieren, dass ihr Forschungsmaterial, also auch die Bodenfunde unserer jüngeren Vergangenheit besser ausgewertet und auch geschützt werden.
Ich sehe darin eine Gefahr für die Sondengänger die bisher ,,genehmigungslos" ihr Hobby mit der Aussage betrieben haben, ich suche ,,nur" Neuzeit! Gleichzeitig besteht aber für uns die große Chance, durch das wachsende Interesse an den neuzeitlichen Funden, die fast immer einen großen Teil der ,,Ausbeute" der Ackersondler ausmacht, mit der Amtsarchäologie eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit auszubauen.
Ich jedenfalls bin gespannt, wie sich dieses Thema in Zukunft entwickeln wird. Noch wertfrei wurde dabei die Zusammenarbeit mit Sondengängern in NRW angeführt. Wünschenswert für die Zukunft ist die positive Erwähnung des Beitrags, den Sondengänger bei der Erforschung unserer Neuzeit geleistet haben.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte