Vogelringe

Begonnen von Made, 13. Januar 2010, 17:23:04

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Made

Hallo Sondler,

habe kürzlich die Daten eines Vogelringes an die Vogelwarte Radolfzell übermittelt.
Wir Sondler sollten die Vogelwarten bzw. Verbände durch Meldung der Vogelringe unterstützen.

G&GF Made

Hier die Rückmeldung nebst Anlage, die mir als Pdf-Datei angehängt wurde von der Vogelwarte Radolfzell:


Sehr geehrter Herr Made,

herzlichen Dank für die Mitteilung! In diesem Falle handelt es sich
allerdings leider nicht um einen Ring aus der wissenschaftlichen
Vogelberingung, sondern um einen Geflügelring, vermutlich von einer
Brieftaube. Nähere Informationen können Sie dem angehängten Infoblatt
entnehmen. Bitte melden Sie uns auch weiterhin alle Ringfunde, die Ihnen
gelingen oder von denen Sie hören - gerne auch alle Zweifelsfälle.

Beste Grüße

Wolfgang Fiedler


Anlage Infoblatt:

Vogelwarte Radolfzell
Dr. Wolfgang Fiedler
Tel.: +49 (0) 7732-1501-60
Fax: +49 (0) 7732-1501-69
fiedler@orn.mpg.de
Stand: Januar 2008


Info: Vogelringe, die nicht aus der wissenschaftlichen Vogelberingung stammen:

Die Zentralen für die wissenschaftliche Vogelberingung und deren Mitarbeiter führen nur an
freilebenden Vögeln (in Ausnahmefällen auch an Pfleglingen) Beringungen durch, um auf
diese Weise unter anderem Einblick in das Wanderverhalten, in andere Lebensgewohnheiten
oder in Populationsentwicklungen der Vögel zu erhalten. Die dabei verwendeten Ringe
tragen einen Ortsnamen (z.B. Radolfzell, Helgoland, Hiddensee, Stavanger, Praha, Paris
usw.) sowie einige Kennbuchstaben und / oder Zahlen. Sollten Sie einen derartigen Ring
finden, bitten wir Sie um Mitteilung mit Angabe des Fundortes, des Funddatums und der
Fundumstände (z.B. nur Ring gefunden, Vogel tot gefunden, gegen Fensterscheibe geflogen,
Verkehrsopfer usw.) sowie ggf. um Einsendung des Ringes.
Sollten Farbringe an einem Vogel verwendet werden, die höchstens einige Kennzahlen oder
–buchstaben enthalten, so geschieht dies in der wissenschaftlichen Vogelberingung immer in
Kombination mit einem Metallring, der den Ortsnamen des ausgebenden Institutes enthält.
Ringe, die nur Zahlen- und Buchstabenkombinationen ohne einen Ortsnamen enthalten, sind
Brieftauben-, Geflügel- oder Stubenvogelringe. Über diese Ringe können wir leider keine
Auskünfte zur Herkunft geben, da die Beringungsdaten nicht zentral in einem Institut
gesammelt werden.
Als Kontaktadressen können wir Ihnen nennen:
- für Brieftaubenringe: Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V., Schönleinstraße 43,
45131 Essen. Tel. (0201) 872240, Fax. (0201) 87224-99. Email:
verband@brieftaube.de
- für Geflügelringe: Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter e.V.
Erlenbuchstr. 20, 63071 Offenbach / Main
Tel. (069) 87876754, Fax. (069) 85709486, E-Mail: info@bdrg.de
- für Stubenvogelringe: Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V.
(ZZF), Mainzer Straße 10, 65185 Wiesbaden (oder: Postfach 6164, 60051 Wiesbaden);
Tel.: 0611 – 447553-0 (Durchwahl Ringstelle: 0611 – 447553-24); Fax: 0611 –
447553-33; E-Mail: info@zzf.de (oder
ringstelle@zzf.de); Internet: www.zzf.de.
- Kennzeichenstelle des Bundesverbandes für fachgerechten Natur- und Artenschutz
(BNA), Postfach 1110, 76707 Hambrücken
Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass einige dieser Stellen nicht oder nur
ausnahmsweise Auskunft über die Herkunft gefundener Ringe geben. Das ist
nachvollziehbar, denn der Zweck solcher Ringe liegt in der Erkennbarkeit von Individuen
für den Halter selbst bzw. für Behörden und nicht in der Verfolgung der Wege
,,entkommener" Vögel.
Weitere Infos zur Beringung von Käfigvögeln
Für nachgezüchtete Papageien oder Sittiche besteht in Deutschland zur Bekämpfung der
auch für Menschen gefährlichen Papageienkrankheit Psittakose und als Nachweis für eine
genehmigte Zucht eine gesetzliche Beringungspflicht. Sie ermöglicht gleichzeitig für
zugeflogene Vögel eine eindeutige Identifizierung und
über Vogelsuchdienste können Rückschlüsse auf den Eigentümer geschlossen werden. In der
Regel wird ein geschlossener Ring angebracht, dessen Buchstaben und Ziffernfolge von
links nach rechts wie folgt aufgebaut ist:
• Züchterverein (Buchstaben stehen senkrecht)
• Züchternummer (Zahl waagrecht)
• Zuchtjahr (zweistellige Zahl steht senkrecht)
• laufende Nummer für Vögel eines Jahrganges (Zahl steht waagrecht)
Farbige Fußringe stehen für die Beringungsjahre: 2004 - gold, 2005 - grün, 2006 -rot, 2007 -
schwarz, 2008 - blau, danach wiederholen sich die Farben in dergleichen Reihenfolge.
Ist eine Vogelart, aber auch andere schützenswerte Tiere in der Bundesartenschutzverordnung
- BArtSchV namentlich aufgeführt, so gilt seit 1.1.2001 für Vogelhalter
und Vogelzüchter eine gesetzliche Kennzeichnung- oder Beringungspflicht. Ein solcher
Ring ist in der Regel nach folgendem Schema aufgebaut:
• Ringgrösse in mm (Zahl steht waagrecht)
• Kennbuchstabe für das Land (waagrecht)
• Kürzel für die Ausgabestelle des Rings (waagrecht): BNA Bundesverband für
fachgerechten Natur- und Artenschutz e.V., ZZF Zentralverband Zoologischer
Fachbetriebe Deutschlands e.V.
• Kürzel für den Züchterverband (waagrecht): AZ Vereinigung für Artenschutz,
Vogelhaltung und Vogelzucht (AZ), DKB Deutscher Kanarien- und Vogel
züchter-Bund 1947, VDW Verband Deutscher Waldvogelpfleger und Vogel
schützer, VZE Vereinigung für Ziervögel- und Exotenzüchter, WVP Bund Deut
scher Waldvogelpfleger, WVZ Bund Deutscher Waldvogelzüchter, DFO Deut
scher Falkenorden, ICC Internationaler Cardueliden Club, WPA World Pheasent
Association)
• Züchternummer (waagrechte Zahl)
• Beringungsjahr (senkrecht gestellte, zweistellige Zahl)
• laufende Nummer
Quelle: Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e. V. (BNA)
Ringschema bei Rassetauben:
Beispiel: gelber Ring mit Aufschrift D8 05 BX 702
• gelb = Jahrgangsfarbe (es gibt 6 Farben die im Jahreswechsel vergeben werden)
• D = Deutschland
• 8 = Ringgröße, Durchmesser in mm
• 05 = Zuchtjahr 2005
• BX 702 = Fortlaufende Nummer

Goatman

Hi Made,
DANKE für die ausfühliche Information  :super:

McBain

Hi, ich hatte kürzlich auch einen vogelring unterm teller....hab den an die Vogelwarte in hiddensee gemeldet...da kam leider nicht viel zurück ausser die email adresse einer warte in den niederlanden....aber lustig wars trotzdem, denn ich hab natürchlich denen auch die daten vom ring geschickt...antwort: vielen dank, aber der ring is von 1974 und gehört einer brieftaube.

die hätte inzwischen das biblische alter von 36 jahren! wäre ein ganz schön zäher braten oder? :friede:
Such!...Such!....Such!

Loenne

Man sollte vielleicht einmal erwähnen, dass Vogelringe von Interesse, sprich die, die von Ornithologen verwendet werden, grundsätzlich immer drauf stehen haben, von welcher Vogelwarte sie kommen. Grund ist natürlich die Rückmeldung, wenn ein toter Vogel oder eben der Ring gefunden wird. Steht also nichts drauf wie z. B. Hiddensee, Helgoland oder was es sonst noch alles gibt, braucht man die Dinger auch nicht melden.

In dem Zusammenhang ist das vielleicht ganz interessant: http://www.ifv.terramare.de/Richtlinien/Handbuch%202-3.pdf

Gruß
Michael
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

Goatman

Hi,
so nun habe ich auch mal einen "richtigen" Vogelring
gefunden.
Er hat folgende Aufschrift:
Vogel Warte, HF 37366, Radolfzell, Germania
Ich habe heute mal die Meldung bei:
http://www.lung.mv-regierung.de/beringung
vorgenommen. Von hier wurde die Meldung direkt nach
Radolfzell weitergeleitet. Eine Bestätigung kam direkt per E-Mail.
Mal sehen welche Infos ich zu diesem Ring noch bekomme.
Bis / ab wann wurde eigentlich die Bezeichnung GERMANIA
benutzt ?