Schmuck im Maisfeld gefunden

Begonnen von Romulus, 29. November 2005, 12:57:56

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Romulus

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Keltische Schmuckstücke in Maisfeld gefunden



Tübingen/Herbertingen (dpa) - Archäologen haben in einem abgeernteten Maisfeld nahe der Heuneburg bei Herbertingen (Baden- Württemberg) goldene Schmuckstücke aus dem 6. Jahrhundert vor Christus gefunden.

Ähnlich reiche Funde habe es dort zuletzt vor mehr als 125 Jahren gegeben, sagte Siegfried Kurz vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Tübingen am Donnerstag. Die goldenen Anhänger und mit Gold überzogenen Gewandspangen lagen in einem fast eingeebneten keltischen Hügelgrab eines zwei bis vier Jahre alten Mädchens.

Ein derart reich ausgestattetes Grab für ein Mädchen ist nach den Worten von Kurz für die Keltenzeit in der Forschung nicht bekannt. Während die Spangen keltisches Handwerk seien, stammten die Goldanhänger vermutlich aus dem etruskischem Raum. Auch Bronzeringe, Reste einer Halskette und andere Grabbeigaben wurden um den Kopf des Mädchens herum gefunden. Von dem Skelett war bis auf die Zahnschmelzkappen fast nichts erhalten. An den Metallgegenständen fanden sich Reste von Fell, Leder und Textilien, die das Landesamt für Denkmalpflege in Esslingen nun näher untersuchen will.

Der Schmuck ist aus Sicht der Forscher ein Zeichen dafür, dass es in der Keltensiedlung Heuneburg, die als die am besten erforschte in Mitteleuropa gilt, einen Wettkampf der Reichen um die soziale Stellung gab. Die Schmuckstücke sollen im Frühjahr der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Experten gehen davon aus, dass in und um die Heuneburg vor rund 2500 Jahren 5000 bis 10 000 Kelten lebten. Damit wäre sie die älteste bekannte stadtartige Siedlung in Mitteleuropa. Die Heuneburg hatte erst vor wenigen Wochen Schlagzeilen gemacht, als die Archäologen dort auf die Reste eines keltischen Steintors gestoßen waren, das vermutlich den Eingang zur Residenz des keltischen Fürsten bildete.


Sax

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