Ich kaufe mir doch auch kein Auto und mache dann den Führerschein?

Begonnen von Levante, 23. September 2014, 12:44:08

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Levante

Hallo,

es erstaunt mich immer wieder, dass der Gaul von hinten aufgezäumt wird.  :ritter2:

Ich kaufe mir doch auch kein Auto und mache dann den Führerschein!  :schaf:

Aber da bin ich anscheinend die große Ausnahme.

Ich habe mich erst informiert, mir die NFG besorgt mich über Detektoren Erkundigt und mir dann einen gekauft und bin dann erst mit der Sonde über den Acker gelaufen.

Am besten fand ich ,,die Sondler" bei der Schulung vom Landesamt in Fulda.

Der Vater war rauchen  ...die Tochter sagte in seiner Abwesenheit in der Vorstellungsrunde, dass Sie mit ihrem Vater sondeln geht  ....dann kam der Vater zurück vom rauchen  ...hat sich vorgestellt  ...Er sei hier um eine NFG für die Detektorsuche zu erhalten und um dann losziehen zu können  ....dumm gelaufen aber wohl leider Repräsentativ.  :kopfkratz:

Aber man muss ihnen wohl anrechnen, dass sie sich nach einer ,,Zeit X" um eine NFG bemühen.

Möglicherweise sehe ich das ganze aber auch etwas anders, weil ich kein klassischer Sondler bin.  :nixweiss:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

jabberwocky666

Schön, dass DU alles richtig gemacht hast.

Bei Autos weiß allerdings auch jeder, dass man zur Nutzung einen Führerschein braucht - durch den täglichen Gebrauch des Autos bekommt das jeder mit.

Schwieriger wird es da schon beim Angeln - hier sagt der gesunde Menschenverstand dem Angler vielleicht noch, dass Fische irgendjemand gehören können, doch für viele sind das eben einfach irgendwelche Kleintiere, die man fangen darf. Da gibt es schon relativ oft Menschen, die sich einfach unbedarft mit der Angel irgendwo hinsetzen und auf den Fang warten.

Noch schlimmer ist es dann natürlich bei einem Randgruppenhobby wie der Sondelei. Wer nur ein paar Berichte aus DMAX oder so kennt und ab und an mal was von Schätzenm gelesen hat, der kommt nicht auf den Gedanken, dass das untersagt sein könnte. Dann geht er zu ebay, sieht dort unglaubliche "Tiefensonden" und deren tolle Funde wie Maschinengewehre, Orden, Münzen etc. - jedoch auch dort kein Wort davon, dass man sich erst mal informieren sollte, ob man eine Sonde überhaupt nutzen darf. Also kauft der Interessent eine Sonde und zieht los.

Das wird auch immer so bleiben, so lange man einen Detektor nicht auf die gleiche Stufe wie eine Waffe stellt und man schon beim Erwerb eine entsprechende Nutzungsbescheinigung vorlegen muß.
Neuer Tag, neues Glück, sieh nach vorne, nicht zurück...

Daniel

Ich fuhr mit 14 Mofa und hatte mit 16 eine Maiko GS 400 mit der ich "schwarz" fuhr. :engel:
Manche fangen halt so an und finden erst etwas später dann den richtigen Weg.
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

insurgent

Als ich vor fast 20 Jahren angefangen habe zu sondeln gab es in meinem BL noch keine Genehmigungen.

Habe dann mit der Uni-Kiel zusammengearbeitet (historisches Seminar)

2003 habe ich dann durch einen anderen Sondler (durch einen bekannten SH Sammler kennen gelernt) erfahren, dass der neue Chef in SH überlegt Genehmigungen zu vergeben, aber noch nicht weis wie und interessierte Sondengänger sich an einer Findungsgruppe beteiligen können.

Ber der Vorstellung von uns 7 war dem Amt klar, dass wir alle schon gesondelt haben. An der Findungsgruppe waren dann noch 7 Archäologen oder Studenten beteiligt und nach fast 2 Jahren war es dann soweit, das Schleswigwer Modell war geboren.

Bei jeder neuen Gruppe seitdem sind immer wieder welche dabei, die auch vorher schon gesondelt haben, ist halt so und besser sie machen es jetzt offiziel  :super:

Und es nimmt ihnen keiner krumm  :super:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

LITHOS

#4
Habe ebenfalls selbstständig mit der Suche begonnen und mich erst danach um den legalen Rahmen gekümmert. Ging und geht sicher den meisten nichtkommerziellen Suchern ähnlich.
Waidmannsheil! :prost:

stratocaster

Glücklicherweise fahren wir alle auch nie schneller als 30,
wenn irgendwo ein Schild mit 30 steht  :dumdidum:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

LITHOS

Zitat von: stratocaster in 23. September 2014, 20:01:42
Glücklicherweise fahren wir alle auch nie schneller als 30,
wenn irgendwo ein Schild mit 30 steht  :dumdidum:
Niemalsnicht!!! :dumdidum:

historia-invenire

Lieber Levante,
ich bin zwar noch ein Frischling hier aber ich Verfolge Deine Beiträge gerne und obwohl wir uns nicht persönlich kennen schätze ich Dich und Deine Meinung.
Bitte verurteile mich nicht weil ich Dir hier wiedersprechen muss.
Beim Erwerb eines Führerscheins geht es doch u.a. um die Gesundheit und das Leben von Verkehrsteilnehmern. Das kann man doch nicht mit dem Sondeln vergleichen.
Auch wenn ich schon gehört habe dass Denkmalschutz wichtiger sei als Menschenleben (kein Witz, habe ich so schon von einem Mitarbeiter einer Denkmalbehörde gehört)
Sicherlich habe ich es leicht weil ich in Bayern wohne und sondle und hier nunmal die Gesetzeslage einfacher ist.
Es muss doch auch gestattet sein das Sondeln nur als ein Hobby zu betreiben. Warum Angeln Leute in unserer Gesellschaft? Weil Sie sonst nichts zu essen haben?
Sie könnten doch auch ans nächste Regal gehen und sich ganz einfach den Fisch aus dem Regal holen. Nein, deswegen mit Sicherheit nicht. Es ist ein Hobby.
Aber auch hier muss man sich an die Gesetze halten. Man benötigt einen Angelschein. Ist Richtig, aber dafür kann man sich den Angelplatz auch aussuchen und den Fisch behalten.
Wer meine Beiträge kennt, weiß dass ich für ein Miteinander mit den den Archäologen bin und dass ich stets für das einhalten von Gesetzen bin. Es gibt viele schwarze Schafe und Gesetze die man nicht immer verstehen muss. Aber nochmal (und ich denke da sind wir einer Meinung): "Gesetze sind da um eingehalten zu werden".

Liebe Grüße

... und wer da sucht, der findet.....           (Matthäus 7; 8)

DOC.ATX

Kopiert bei: https://www.facebook.com/groups/614041748713094/permalink/627967573987178/

Mit Genhmigung des Autors Prof. Raimund Karl

Beitrag vom 10. September um 14:53

Hi allerseits,

nachdem sich hier ja erfreulicher Weise auch eine ganze Reihe von Archäologen an der Diskussion beteiligt möchte ich hier etwas zur Diskussion stellen, was mich schon seit langem beschäftigt, das sich aber in ,,normalen" archäologischen Gruppendiskussionen (wie z.B. bei Tagungen) normalerweise nicht sinnvoll diskutieren lässt, oder bestenfalls nur sehr schwer. Das Thema, um das es mir geht, sind die ,,facharchäologischen Argumente gegen die Metallsuche durch Laien". Diese lassen sich recht einfach zusammenfassen und sind ja auch in diversen Diskussionsbeiträgen hier immer wieder zu lesen, ich erlaube mir dennoch hier ihre kurze Zusammenfassung:

1) Die archäologische Wissenschaft braucht von jedem Bodenfund die Informationen zu Lage, Kontext und Fundumständen, die bei Metallsuchen durch Laien oft nicht aufgezeichnet werden und daher verloren gehen, wenn man Metallsuche durch Laien (wenigstens ohne strenge Auflagen) erlaubt.
2) Worum es der Archäologie eigentlich geht ist nicht der Fundgegenstand selbst, sondern dessen Kontext; und auch Funde im Oberboden haben einen Kontext. Ihre undokumentierte Entfernung aus diesem Kontext stellt daher eine archäologisch absolut unvertretbare Zerstörung wichtiger Informationen dar, die eine professionelle Archäologie erhalten und der wissenschaftlichen Auswertung zuführen würde. Daher ist eine (idealerweise absolute) facharchäologische Kontrolle über Metallsuche notwendig.
3) Metallsucher beschränken sich bei ihren Grabungsmaßnahmen oft nicht ausschließlich auf den Oberboden und zerstören daher oft (ob wissentlich oder unwissentlich) ,,ungestörte" archäologische Befunde bzw. Stratifikationen. Dadurch geht noch mehr essentielle archäologische Information verloren, weshalb eine (totale) facharchäologische Kontrolle über solche Grabungsarbeiten notwendig ist.
4) Metallsucher sind oft nicht ausreichend kompetent, um gefundene Gegenstände sachgerecht zu bergen und dauerhaft zu konservieren. Diese Gegenstände gehen deshalb verloren, was zu verhindern ist, weil dadurch ,,Allgemeingut" zerstört wird.
5) Archäologische Funde und ihre Kontexte sind am besten dadurch geschützt, dass sie unverändert in situ belassen werden. Jede Entfernung von Funden aus ihrer Fundlage ist daher schädlich und muss unter (absoluter) Kontrolle durch das Fach geschehen, insbesondere im Wald und auf der Wiese, wo sie nicht einmal durch die Landwirtschaft gefährdet werden, aber eigentlich auch sonst überall.
6) Von Metallsuchern aufgefundene Funde verschwinden zumeist in privaten Sammlungen und sind daher nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Dies stellt den Entzug eines Allgemeingutes zum privaten Vergnügen Einzelner, also eine ,,private Aneignung" von etwas was eigentlich allen gehört dar, und ist schon allein deshalb abzulehnen.
7) Nur öffentliche Sammlungen garantieren die langfristige Konservierung und öffentliche Zugänglichkeit von Fundgegenständen. Daher müssen oder sollten wenigstens alle archäologischen Funde öffentlichen Sammlungen einverleibt werden, damit sie ,,für immer" allgemein zugänglich aufbewahrt und erhalten werden.
8) Herr von all dem muss ,,die Wissenschaft" sein, weil diese der Öffentlichkeit dient indem sie die archäologischen Informationen, die im Feld gewonnen, ausarbeitet und dann der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung stellt. Diese wissenschaftliche Auswertung ist auch deshalb nötig, weil nur dadurch sichergestellt werden kann dass der Öffentlichkeit nicht falsche Behauptungen als Wahrheit über die Vergangenheit verkauft und diese damit getäuscht wird: die Öffentlichkeit muss sich darauf verlassen können, dass das, was ihr dann erzählt wird, auch wirklich stimmt und nicht bloß irgendeine wilde Spekulation ist.
9) Archäologische Funde aus irgendwelchen anderen Gründen als wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn zu suchen ist schlecht, und sie aus wirtschaftlichem Profitinteresse zu suchen nicht nur schlecht sondern böse in einem moralischen Sinn. Wer aus der Zerstörung archäologischer Kulturgüter wirtschaftlichen Gewinn lukriert ist ein schlechter Mensch und hat daher überhaupt keine Rechte an Archäologie.
10) Metallsuche ist illegal und was verboten ist darf man halt nicht machen. Wer ein Problem damit hat soll die Gesetzeslage ändern, aber bis das nicht passiert ist gilt was gilt.

Ich finde alle oder wenigstens die meisten diese Argumente (wenn ich welche vergessen habe, bitte ergänzen, damit ich das auch noch bedenken kann) aus archäologischer Sicht natürlich nicht gänzlich unberechtigt oder sogar sehr richtig und berechtigt. Natürlich brauchen wir kontextuelle Informationen, natürlich gibt es auch im Oberboden Kontexte, natürlich sollen Funde und Befunde nicht zerstört sondern wissenschaftlich aufgearbeitet und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden, und natürlich sollte man sich an die geltenden Gesetze halten und sie nicht übertreten. Alles keine Frage.

Dennoch scheinen mir alle diese Argumente in der Metallsucherdiskussion höchst scheinheilig und nicht wirklich gerechtfertigt, weil ihnen ein idealisiertes Bild der archäologischen Wissenschaft und vor allem der praktischen Denkmalpflege im Feld unterliegt, das der Realität in Feld, Museums- oder Denkmalamtsdepot und Forschungsstelle / Universität keineswegs entspricht. Gehen wir die Argumente kurz unter Berücksichtigung der Realität und nicht der ,,idealen Archäologie" unserer feuchten Wunschträume durch:

1) Bei Rettungs- wie bei Forschungsgrabungen wird der Oberboden und auch ,,ungestörte" befundführende Schichten oft genug mit dem Bagger abgeschoben, ohne auch nur ordentlich durchsucht zu werden, geschweige denn dass die genaue Lage, Kontext und Fundumstände jedes Bodenfundes genau dokumentiert werden würde. Ja, wir dokumentieren vielleicht in vielen Kontexten mehr als der durchschnittliche Metallsucher, aber auch bei weitem nicht alles; und oft gerade jene Bodenschichten ganz besonders nicht, in denen Metallsucher die meisten ,,ihrer" Funde machen. Worüber regen wir uns also auf, wenn die Metallsucher die Funde, die wir sowieso industriell zerstören, ausklauben wollen? Das gleiche gilt für Argument 2), 3), 4) und wenigstens teilweise auch für 5). Mit allen diesen Argumenten ist es also in der Realität nicht weit her.
2) Siehe 1) Davon abgesehen ist es auch keineswegs so, dass der ,,Oberflächen- und Oberbodensurvey" eine Maßnahme ist, die facharchäologisch sehr häufig durchgeführt wird und auch in einer öffentlich zugänglichen Publikation Verwertung findet, selbst wenn nicht das Baggerplanum der erste Schritt einer archäologischen Maßnahme im Feld ist. Auch mit diesem Argument ist es also in der Realität nicht weit her.
3) Siehe 1) Insbesondere ist hier eben auch anzuführen, dass die Ausgrabung von ,,ungestörten" Befundschichten bei Rettungsgrabungen gang und gäbe ist, wenn nicht überhaupt ,,sampling-Strategien" angewandt werden bei denen bedeutende Prozentsätze (manchmal bis zu 90%) der ,,ungestörten" Befunde überhaupt nicht ausgegraben werden, sondern der Zerstörung durch den Bagger überlassen werden. Auch totale facharchäologische Kontrolle gewährleistet also keineswegs die ,,vollständige" Erhaltung von Befunden und Kontexten. Auch damit ist es also als Argument nicht weit her.
4) Als ob auf archäologischen Grabungen nicht oft auch un- oder schlecht ausgebildete Grabungsarbeiter auf diese Dinge losgelassen würden; und als ob wirklich jeder Fund der ,,sachgerecht" geborgen wird dann im Depot oder Museum einer dauerhaften Konservierung zugeführt wird. Ich zitiere Michael Marius aus den Fundberichten aus Österreich 2011, 32) anlässlich einer Revision bereits konservierter Eisenfunde im zentralen Fundlager des BDA, in dem die meisten dort aufbewahrten Eisenfunde noch nicht einmal erstkonserviert sind: ,,Es stellte sich bald heraus, dass bereits restaurierte Eisenobjekte zum Teil gravierenden Schaden genommen haben". Auch mit diesem Argument ist es also keineswegs so weit her wie wir normalerweise tun.
5) Das hätten wir gerne, dass Funde in situ am besten geschützt wären. Das war vielleicht in den 1920ern vor der Mechanisierung der Bau-, Land- und Forstwirtschaft und dem Einsatz chemischer Düngemittel so, heute kann man sich das hingegen Abschminken. Gute Erhaltungsbedingungen für Funde und Befunde in situ gibt es natürlich mancherorts, aber selbst im Wald, in dem diese Bedingungen heute gut sind, kann morgen der tonnenschwere Harvester herumfuhrwerken, der nicht nur die Bäume am Strunk abschneidet, sondern diesen dann auch gleich samt Wurzeln aus dem Boden reißt. Die zurückbleibende Kraterlandschaft schaut aus wie unsere Horrorvisionen von Raubgrabungen, wie wir sie aus Kriegsgebieten wie dem Irak kennen. Und moderne Pflüge, wenn der Bauer gerne einmal tiefer pflügt, drehen den Boden locker bis 90 cm unter Humusoberkante um, einmal abgesehen dass Sticksoffdünger den Boden versäuern und somit das ihrige zum Verlust wenigstens der nicht aus Edelmetall bestehenden Funde beitragen. Ja, auf der grünen Wiese im Stadtpark, wo die stärkste Bodenstörung der Tulpen pflanzende Stadtgärtner verursacht, die er dann sparsam mit Substral düngt, da sind Funde und Befunde in situ gut geschützt. Überall anders ist dieses Argument allerdings nur sehr bedingt tragfähig, wenn nicht vollkommen falsch.
6) Ein paar Zahlen aus österreichischen Museen und staatlichen Funddepots: im Durchschnitt finden sich etwa 2-5% des vorhandenen Fundmaterials in musealen Schausammlungen, der Rest in weitgehend unzugänglichen Depots. Der Katalogisierungsstand dieser Depots übersteigt selten 50%, der Aufarbeitungsstand über die typologische Ansprache hinaus selten 10%, von vielen Funden weiß man nicht einmal, dass man sie hat, geschweige denn wo im Depot sie zu finden sind. Dokumentationsunterlagen dafür, die modernen Vorstellungen gerecht werden, gibt es nur bei einem Teil der Funde, ob diese den Fundgegenständen wieder zugeordnet werden können ist mehr Glückssache als sonst etwas. Wer schon einmal als Magister- oder Doktorarbeit ein Fundmaterial aus einem solchen Depot zu bearbeiten gehabt hat weiß, dass oft Teile der Unterlagen noch ,,beim Ausgräber" sein sollen, der das aber leugnet, ganze Fundkisten nicht oder erst Monate nachdem man versprochen bekommen hat dass das jetzt ,,eh alles" war auftauchen, manche ,,Gustostückerl" verlegt wurden; und ganz davon abgesehen die Dokumentation nicht nur von Haus aus schwer mangelhaft war sondern auch voller offensichtlicher Fehler ist, geschweige denn dass sie noch nachvollziehbar wäre. In den Depots verschimmeln, korrodieren oder verfallen die Funde sonst wie, wenn sie nicht verlegt werden oder verloren gehen. Privatsammlungen sind da zwar auch nicht besser, aber dass sie wirklich so viel furchtbar schlechter wären, so ist es auch wieder nicht. Auch mit diesem Argument ist es alles andere als weit her.
7) Siehe 6), ich würde ja fast lachen wenn es nicht so traurig wäre. Das österreichische BDA kann nicht einmal sagen, wie viele Funde in seinem Depot jetzt wirklich liegen, sondern bloß ,,schätzen". Zahllose Fundkisten stehen in anderen vergleichbaren Fundlagern – so zum Beispiel im Schloss Charlottenburg in Berlin – herum, ohne auch nur aus der Plastikumwicklung genommen worden zu sein, mit der sie umwickelt waren als sie vom Stapler auf der Palette ins Depot geführt wurden. Langfristige Konservierung und öffentliche Zugänglichkeit? Dass ich nicht lache! Auch mit diesem Argument kann man also nicht wirklich Punkten.
8) Wer hat die Wissenschaft zu Gott gemacht? Ja, wir als Wissenschafter sind vielleicht ,,in ihrem Dienst", aber ,,die Wissenschaft" gibt es nicht anders denn als die Gemeinschaft der Wissenschafter, die sehr partikuläre und parteiliche Eigeninteressen vertreten. Zu sagen ,,das muss alles im Geist der Wissenschaft passieren" bedeutet nichts anderes als ,,das muss so passieren wie wir es wollen, weil wir es so wollen, punktum". Und in Anbetracht des wissenschaftlichen Aufarbeitungsstandes der meisten Sammlungen, mit dem es wirklich nicht weit her ist (wieder österreichisches BDA: laut internen Quellen sicher weniger als 5%, Tendenz seit langem sinkend, zuletzt auf Basis von publizierten Fund- und Auswertungsberichten von mir auf maximal 2,5% des Neuzugangs aus dem letzten Jahr zu dem Zahlen verfügbar sind geschätzt – weil genau lässt es sich natürlich nicht sagen, weil niemand, auch nicht das Amt selbst, weiß wie viel Material wirklich bei der Türe reingekommen ist), muss man sich wirklich fragen, ob die Wissenschaft wirklich der Herr ist, oder nicht unsere Depots nur eine andere Form von Mülldeponie. Auch mit diesem Argument ist es also keineswegs weit her, sofern man es überhaupt als Argument und nicht nur als verschleierte Wunschvorstellung der Allmacht und des Alleineigentums an ,,unseren Quellen" betrachten will.
9) Auch das verwechselt unsere Eigeninteressen als Wissenschafter mit allgemeingesellschaftlichen Interessen. Dafür ignorieren wir durchaus nicht unwesentliche Menschenrechte wie das Recht auf Eigentum, das Recht auf Erwerb eines Lebensunterhalts, etc. Wir können gerne der Meinung sein dass ,,das Recht der Allgemeinheit" dass Informationen über die Vergangenheit nicht mutwillig zerstört werden (das übrigens wenigstens bisher noch kein Menschenrecht darstellt), und das eigentlich viel mehr unseren Wunsch ausdrückt dass alle archäologischen Informationen und Funde uns als Wissenschaftern immer auf Pfiff sofort griffbereit zur Verfügung stehen, während sich alle anderen gefälligst davon fernhalten sollen, wichtig ist, aber das berechtigt uns nicht dazu so zu tun als ob an sich völlig berechtigte Interessen an Eigentum und Erwerb von Lebensunterhalt (lies: Profit machen) schlecht oder gar moralisch verwerflich sind. Vor allem nicht, weil wir ja schließlich (wenigstens wenn wir Glück haben) auch unseren Lebensunterhalt mit der Zerstörung archäologischer Kulturgüter erwirtschaften, oft sogar auch ganz direkt Profit daraus schlagen, wenn wir sie – im Auftrag der Bauwirtschaft und im Namen ihrer ,,Rettung" – bei Rettungsgrabungen zur Zerstörung durch den Bagger freigeben. Wir sollten uns also davor hüten hier große Reden gegen den Profit zu schwingen, weil die, die am meisten wirtschaftlich von der Zerstörung archäologischer Kulturgüter profitieren, sind wir selbst. Auch mit diesem Argument ist es also nicht weit her, wenn man nicht auf die eigenen Lebenslügen hereinfällt.
10) Bleibt, dass es uns manchmal gelungen ist, aus den vorherigen 9 Gründen die Metallsuche gesetzlich verbieten zu lassen (und wo uns das nicht gelungen ist tun wir einfach so, als ob es trotzdem verboten oder wenigstens ein noch nicht ,,ganz" verbotenes ,,Kulturdenkmalsverbrechen" wäre, als Hobby der Metallsuche nachzugehen). Aber das ist natürlich auch kein gutes Argument gegen die Metallsuche, weil es ist bloß Ausdruck der asymmetrischen Machtverhältnisse, die wir dazu genützt haben, unsere Interessen zu privilegieren und die ebenso berechtigten Interessen anderer Leute zu kriminalisieren und diese oft sogar rechtwidrig zu diskriminieren.

Was bleibt also von unserer moralischen oder sonstigen Überlegenheit, wenn man nicht von einem Idealbild der archäologischen Wissenschaft als stets erfolgreichem ,,Hüter des verlorenen Schatzes" ausgeht, sondern die oftmals sehr bittere Wirklichkeit anschaut? Eigentlich verdammt wenig! Und was bleibt von den stets gegen die Metallsuche durch Laien ins Feld geführten ,,archäologischen" Argumenten? Praktisch nichts.

Nichts von dem Gesagten soll heißen, dass ich persönlich für eine völlige Freigabe der Metallsuche für Jeden auf jeder Stelle, die ihm beliebt, eintrete: ich bin auch für sinnvolle Beschränkungen. Aber wir sollten uns – als Fachgemeinschaft – erstens einmal überlegen, was wirklich sinnvolle Beschränkungen sind; und zweitens andere und bessere und vor allem der Realität entsprechendere Argumente zur Begründung dieser Beschränkungen suchen. Weil derzeit schaut es für mich eher so aus, als ob wir den Splitter im Auge der anderen verurteilen, während wir den Balken in unserem eigenen geflissentlich ignorieren; bzw. laut über den Dreck vor den Türen anderer schimpfen um von dem viel größeren Dreckshaufen vor unserer eigenen Tür abzulenken.

Und ich denke, das liegt daran, dass wir uns zahlreichen unangenehmen Tatsachen über unsere eigene Praxis nicht stellen wollen, bzw. uns nicht mit der noch viel unangenehmeren Frage beschäftigen wollen dass unsere fachliche Ideologie – und es ist eine Ideologie, die wie jede andere keinen universellen Wahrheitscharakter beanspruchen kann, sondern Ausdruck bestimmter partikulärer und parteilicher Interessen ist – einen ,,totalen" Denkmalschutz verlangt, der – wenn er denn tatsächlich umgesetzt werden würde – das moderne Leben vollständig unmöglich machen würde; und der daher niemals umgesetzt werden wird, ja gar nicht umgesetzt werden darf, wenn auch wir die Annehmlichkeiten des modernen Lebens weiter genießen wollen. Wenn wir einen realistisch möglichen Denkmalschutz wollen würden, müssten wir einen Haufen fachliche heilige Kühe schlachten, vom unermesslich hohen wissenschaftlichen Wert jedes einzelnen Fundes angefangen über dass wir nicht alles ,,für alle Zukunft" aufheben müssen bis hin dazu, dass wir in der Wissenschaft ,,die Wahrheit" finden und diese nur dadurch finden können, dass wir auf Basis vollständiger Datensammlung induktive Schlüsse ziehen.

Und in der Praxis tun wir das gezwungenermaßen sowieso, weil uns auch gar nichts anderes übrig bleibt, weil uns Politik, Wirtschaft und Gesellschaft etwas pfeifen würden, wenn wir den "totalen Denkmalschutz" den unsere Ideologie uns gebietet tatsächlich umsetzten würden. Der einzige Bereich, der uns bleibt, in dem wir unsere Wunschträume von "totalen Denkmalschutz" ausleben können ist in unserem Fach selbst, wo das eh überhaupt kein Problem ist, und gegenüber "gesellschaftlichen Randgruppen", die weniger Macht haben als wir (die wir wenigstens staatlich verankerte Strukturen wie Denkmalämter haben, die Leuten die z.B. mit der Sonde gehen und die bisher noch keine ordentliche Lobby zu bilden geschafft haben nicht haben). Und noch dazu erlaubt uns die dichotomische Einteilung in "gute Archäologen" und "böse Metallsucher" uns irgendjemand moralisch und kompetenzmäßig überlegen zu fühlen und dadurch unsere fachliche Identität zu stärken: wir sind die "Guten", die "im Interesse der Allgemeinheit" heroisch, edel und unbedankt "die Schätze der Vergangenheit" retten und sie dann "zum Nutzen der Allgemeinheit" dieser in schön und leicht verdaulich aufbereiteter Form wieder "schenken". Sich in dieser Rolle zu gefallen ist sowohl angenehmer als auch leichter als sich Gedanken darüber machen zu müssen, welche Dinge wir erhalten und welche wir wegwerfen müssen, wo unsere Grenzen (sowohl der Erkenntnis als auch der Befugnisse) liegen; und dass auch andere Menschen nicht nur Rechte haben, sondern auch andere Interessen haben dürfen als wir und, nicht anders als Nachbars Kinder zu Jugendzeiten, auch mit "unserem" Spielzeug in "unserer" Sandkiste auf dem kommunalen Kinderspielplatz spielen dürfen.

So, Entschuldigung für die Länge, aber das liegt mir schon seit Ewigkeiten auf der Leber und vielleicht hat ja jemand eine Entgegnung dazu.

Zitat Ende.

http://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Karl
Wer suchet der findet!

Levante

Guten Morgen,

das ist doch mal interessant die Anfänge des ein oder anderen Sondlers zu erfahren, der schon Läger suchen geht. Es war mir bislang nicht bewusst, dass wohl fast jeder eine ,,Dunkle" Vergangenheit hat oder sich anfänglich in einer Grauzone bewegte.  

Da bin ich wohl nicht repräsentativ, da ich ja erst recht spät und über Umwege zum sondeln gekommen bin.

Es ging mir aber eigentlich nicht um die MD 5000 Sondler. Es ging mir um die Suchenden, welche die Gesetzeslage recht gut kennen  oder kennen müssten. Neu mit dem Hobby anfangen wollen und sich zuerst einen Detektor kaufen, damit losziehen und sich erst anschließend mit ihrem handeln auseinandersetzen. Früher konnte man sicher auch ohne Genehmigung mit dem Hobby beginnen. Aber mittlerweile ist die Lage in manchen Gegenden doch angespannter als es mal war.  Und daher wohl nicht vergleichbar mit der Situation von vor 20 oder 30 Jahren?

Und es ist einfach nicht  zuträglich, wenn  ,,Neusondler"  losziehen und dann mal schauen ob man sich eine Legitimation besorgt oder nicht.
Bisher war es hier im Forum ja so, dass man bei der Neuvorstellung die ,,neuen"  sanft und freundlich auf die Gesetzeslage hingewiesen hat und ihnen eine Zusammenarbeit nahegelegt hat. Dieses Vorgehen halte ich für einen gesunden Mittelweg welchen ich in anderen Foren leider sehr vermisse.

Ich habe erst neulich angefangen mir vermehrt die Neuvorstellungen durchzulesen und da ist mir eben aufgefallen, dass der Gaul oft von hinten aufgezäumt wird. Was mir aber nun nicht mehr ganz so unsinnig oder befremdlich erscheint.   :smoke:

Über die Sucher welche sich ganz klar, aus welchen Gründen auch immer, gegen eine Zusammenarbeit entschieden haben, brauchen wir auch nicht zu reden.

Hierbei handelt es sich um eine andere Problematik.

Aber es hört sich nach einem neuen und spannenden Thread an, in dem man von seinen Anfängen in dem Hobby, seinen Erfahrungen und auch Anekdoten einbringen könnte.  :-D

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

stratocaster

Hallo und 2 Anmerkungen noch:

1. Ich habe mir das Statement von Prof. Karl durchgelesen. Hut ab vor der selbstkritischen Betrachtung.
   Der Artikel spricht mir ja soooooo aus der Seele. Aber das ist typisch für das Berufsleben:
   Es gibt immer Branchen, Fachrichtungen, ..., die die Wahrheit für sich gepachtet haben und, wie Karl schreibt,
   den Splitter im Auge der Anderen suchen um vom eigenen Balken vor dem Auge abzulenken.

2. zu Levantes einleitender Frage:
Ich meine, dass man das "historisch" sehen muss, und eine zentrale Rolle spielt das Internet:
Vor ca. 20 Jahren:
Es gab schon ein WWW, aber schwer zugänglich und unerträglich langsam. Private Haushalte und auch
Denkmalämter waren überwiegend nicht vernetzt; Kommunikationen erfolgten telefonisch, per Fax oder
über Zeitschriften. Die wenigen Sondengänger hatten keinen Zugang zu Gesetzen, wußten von nichts;
und die LDA´s hatten mit sich selbst zu tun.
Vor ca. 10 Jahren:
Übergangszeit; zwar Internet aber noch keine Smartphones, keine Blogs und keine "Social Media"
Die Möglichkeiten der Selbstdarstellung von Menschen und die Omnipräsenz standen am Anfang.
Sondengänger und LDA´s fingen an, voneinander Kenntnis zu nehmen.
Heute:
Das Internet ist aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken (Ich selbst mit 61 Lenzen merke,
wie Smartphone und Tablet mein tägliches Leben mitgestalten). Die komplette Kommunikation läuft
über das Internet; alle Informationen sind zugänglich (auch Gesetze); die Möglichkeiten der Selbstdarstellung
- in welcher Form auch immer - sind unbegrenzt. Die Sondengängerei ist durch die Möglichkeiten der
Kommunikation in den Fokus der LDA´s und der Öffentlichkeit geraten.

Vor diesem Hintergrund ist Levantes einleitende Frage durchaus berechtigt.
Vor ca. 15 Jahren war sie das (noch) nicht.

Ich habe mir inzwischen auch angewöhnt, die Neuvorstellungen verstärkt zu lesen und finde
es ausgesprochen gut und wichtig, dass mit moderaten Worten (ohne Zeigefinger) auf die
rechtlichen Randbedingungen hingewiesen wird, die den Neueinsteigern aller Altersgruppen
nicht so recht präsent sein dürften.
Das Produktsicherheitsgesetz (siehe Wiki) dürfte den meisten von uns auch nicht so recht präsent sein,
obwohl wir ständig mit technischen Arbeitsmitteln umgehen.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

mc.leahcim

Hallo DocATX,
danke das du den Beitrag von Prof. Raimund Karl hierher kopiert hast. Ich bin nicht bei Facebook gemeldet und er wäre ja an mir / uns vorbeigegangen. Allein dieser Beitrag lässt mich fast denken ich sollte mich doch mal bei FB anmelden. Aber ich mag das Social Network nun mal nicht, jedenfalls so wie es läuft.

Doch nun zum Beitrag.

Ich weiß ja nun nicht was andere Archäologen so in dem Bereich so schreiben, aber Chapeau für diesen Beitrag. Endlich mal ein Archäologe der .... in der Hose hat.

Er hat in allen Punkten die er aufgezählt hat und in den Antworten dazu den Finger tief in der Wunde. Ein sehr ehrlicher und offener Beitrag. Ich hoffe jetzt aber nicht das andere Archäologen schreiben: Jaa, aber das sind ja Verhältnisse wie sie in Österreich herrschen und bei uns ist das aber gaaanz anders. Ich glaube nicht das es da Unterschiede gibt. Aus dem wenigen was man sich hier, in anderen Foren und im Internet zusammen klauben kann gehe ich davon aus das es bei uns nicht anders ist.

Schade ist das, wie er schreibt, es nicht möglich scheint bei Archäologischen Tagungen solch eine Diskussion zu führen.

Es wäre nett wenn du uns, wenn dazu Antworten kommen, die eine oder andere Antwort hier reinsetzen könntest. Das wird wohl problematisch sein weil diejenigen, so wie ja Prof. R.K., ja ihre Zustimmung geben müssten.

Einen zentralen Satz den sich so manch einer mal auf der Zunge zergehen lassen sollte ist:

Zitat
Der einzige Bereich, der uns bleibt, in dem wir unsere Wunschträume von "totalen Denkmalschutz" ausleben können ist in unserem Fach selbst, wo das eh überhaupt kein Problem ist, und gegenüber "gesellschaftlichen Randgruppen", die weniger Macht haben als wir (die wir wenigstens staatlich verankerte Strukturen wie Denkmalämter haben, die Leuten die z.B. mit der Sonde gehen und die bisher noch keine ordentliche Lobby zu bilden geschafft haben nicht haben).
Zitat Ende

Genau das, eine ordentliche Lobby zu schaffen, ist leider zu oft gescheitert. Es gab ja mehrere Versuche, aber so manch ein (einer, nein viele) "Hobby Sondler" hat das zerpflückt, nur weil er / sie  sich nicht in ihrer Meinung vertreten fühlten. Mit ihnen ging es nicht und ohne sie waren zu wenige vertreten. Es wurde immer nur ein nicht ernst zu nehmendes "Löbbiechen."

An anderer Stelle wird Randgruppen geraten sich zu integrieren. Wir bleiben Randgruppe, obwohl, wie in dem Beitrag zu sehen, die, mit denen wir gerne zusammenarbeiten würden, ihr Haus nun auch nicht gerade aufgeräumt haben.

Gruß

mc.leahcim   
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!


DOC.ATX

Zitat von: DonCordoba in 24. September 2014, 15:11:31
http://www.researchgate.net/publication/261636626_Unseres_Deins_Meins_-_Wem_gehren_archologische_Kulturgter

Gruß,   :kopfkratz:
Micha

Ein Beitrag den ich von Raimund Karl auch sehr schätze. Es war die Antwort auf die Stellungnahme von Prof. Huth zu seiner Einschätzung des PAS und den Perspektiven für Deutschland.

http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/arch-inf/issue/archive

Unsere Archäologie im deutschsprachigen Raum ist aber ein bemüht die Stellungnahmen der beiden Profs. möglichst zu ignorieren um nicht darauf eingehen zu müssen.
In der Facebookgruppe kamen bisher nur ein paar ganz laue, in der Regel inhaltslose, Eriwiederungen.

Rechtsbeugungen, im Hinblick auf das angebliche Verbot einer Sondensuche in AU, D, B,... sind keine Lösung. Sie fördern nur den Untergang wichtiger Zeugnisse unserer Geschichte. Wir haben es hier nicht mit einem regionalen Problem zu tun. Bisher gab es noch keinen gescheiten Lösungsansatz.
Wer suchet der findet!

Daniel

Was hat das Ganze jetzt noch mit der ursprünglichen Fragestellung zu tun? :kopfkratz:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

mc.leahcim

Hallo DonCordoba,
danke für den Link. Ein außerordentlich interessanter Artikel.

Sämtliche Aspekte die in den Schlüsselwörtern Archäologische Kulturgüter, Denkmalschutz, Eigentumsansprüche, gesellschaftliche Aufgaben, Öffentlichkeit und Bürgerbeteiligung zusammengefasst wurden sind aus meiner Sicht hervorragend von allen Seiten beleuchtet und zeigen alle Licht- und Schattenseiten für sämtliche Beteiligten beim auffinden von "Kulturgut"

Eine Pflichtlektüre für jeden der das Wort Kulturgut in den Mund nimmt.
Der Beitrag zeigt noch keine allgemein gültige Lösung des Problems
"Unseres? Deins?, Meins?- wem gehören archäologische Kulturgüter?"
eröffnet aber zu mindestens Denkmodelle mit echtem Tiefgang.

Gruß

mc.leahcim
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

mc.leahcim

Hallo Daniel,
es hat den Sinn das Für und Wider eines "Sondlerführerschein" zu beleuchten. :smoke: Es hat den Sinn auch mal zu zeigen das es rational denkende Archäologen gibt und man somit zum >Feindbild< Archäologen auch mal positive Argumente zeigt die mithelfen diese häufig zementierte Meinung zu hinterfragen.

Gruß

mc.leahcim
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

DOC.ATX

Zitat von: Daniel in 24. September 2014, 18:43:30
Was hat das Ganze jetzt noch mit der ursprünglichen Fragestellung zu tun? :kopfkratz:
ein.

Zukünftige Beschränkungen der Suche mit dem Metalldetektor, Verbote und Einschränkungen können werder durchgesetzt noch ansatzweise überwacht werden. Da macht es mehr Sinn statt mit Strafen zu drohen, einzuschüchtern und Fehlinformationen zu streuen, die überwiegende Mehrheit der Sondengänger positiv einzubinden.
Wer hochnäsig draußen vor der Tür stehen gelassen wird, der nimmt auch irgendwann einen Stein und schmeißt eine Scheibe ein.
Wer suchet der findet!

Lojoer

Hallo Levante,
auch ich habe mir vor über 15 Jahren einfach ein MD gekauft und bin unbedarft losgelaufen ohne auch nur daran zu denken, ob dies erlaubt ist.
Zu meinem Glück habe ich schnell einem genehmigten Sondengänger kennen gelernt, der mich über die Gesetzeslage informierte.
Da ich nicht die geringste Lust hatte wegen eines Hobbies Ärger zu bekommen, hatte ich dann auch bald eine NFG.
Der Sinn und Zweck der NFG ist mir jedoch erst im Laufe der Zeit und insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Archäologen aufgegangen.
Deshalb habe ich schon Verständnis für unsere Neueinsteiger. Kein Verständnis habe ich jedoch dafür, wenn jemand die Zusammenarbeit mit der Archäologie grundsätzlich ablehnt, auch wenn er eine NFG bekommen könnte. 
Gruß Jörg