Brief an Kulturstaatsminister Neumann

Begonnen von Belenos, 23. März 2007, 16:32:09

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Belenos

Liebe Sondengängerinnen und Sondengänger,

der Verband Deutscher Sondengänger und Heimatforscher (VDSH) hat einen Brief an den Kulturstaatsminister Neumann gerichtet.

Mit diesem Brief tun wir unsere Position kund, zur Einführung eines bundesweiten Schatzregals durch die, von dem Verband der Landesarchäologen initiierten und vom Bundeskulturausschuss angestrebten, Hinzufügung einer Ergänzung an den §984 BGB, die da lauten soll:
"Archäologische Funde von herausragender wissenschaftlicher Bedeutung werden mit der Entdeckung Eigentum des Bundeslandes in dem sie entdeckt werden".

Diese Formulierung geht über die Formulierung in den meisten
Denkmalschutzgesetzen weit hinaus.  Dort heißt es überwiegend:
" ... archäologische Funde, die bei staatlichen Grabungen entdeckt werden, gehen mit ihrer Entdeckung in das Eigentum des Bundeslandes über".

Bei dieser Formulierung, wie sie in den meisten Denkmalschutzgesetzen zu finden ist, werden die Funde bei privaten Nachforschungen vom Schatzregal nicht erfasst und bleiben im Eigentum von Entdecker und Grundstückseigentümer.

Mit der von den Landesarchäologen angestrebten Formulierung würden dagegen alle Funde die von Sondengängerinnen und Sondengängern bei privaten Nachforschungen entdeckt werden mit der Entdeckung automatisch zum Landeseigentum werden.  Wir würden somit bundesweit sächsische Verhältnisse haben.  Es gibt zwar Genehmigungen für die Suche, aber alle Funde müssen entschädigungslos abgegeben werden.

Wir wenden uns grundsätzlich gegen die Einführung eines Schatzregals, ist dieses aber nicht zu verhindern, dann wollen wir erreichen, dass im Gegenzug eine klare und gerechte, sich am Marktwert des Fundes orientierende, gesetzliche Reglung getroffen wird, wie der Entdecker und der Grundstückseigentümer entschädigt werden.  Die bisherigen Entschädigungsregeln, so es sie überhaupt gibt, sind dem Denkmalschutz gegenüber kontraproduktiv, da sie die Unterschlagung der Funde geradezu herausfordern.

Als Vorlage sehen wir den britischen "Treasure Act", da di ese Reglung seit vielen Jahren erfolgreich und für alle Beteiligten mit zufriedenstellenden Ergebnissen praktiziert wird.

Wir bitten alle Sondengängerinnen und Sondengänger, den Brief bei www.vdsh-ev.de herunterzuladen, auszudrucken und an den Kulturstaatsminister zu senden.

Je mehr Briefe er erhält um so erfolgreicher machen wir auf unsere Interessen aufmerksam.

Wir müssen endlich aktiv worden und für unsere Interessen einstehen, statt immer nur abseits zu stehen und zuzusehen!  Kopf in den Sand hat noch nie ausgereicht.


Viele Grüße

Walter

Daniel

#1
Zitat von: Belenos in 23. März 2007, 16:32:09
Es gibt zwar Genehmigungen für die Suche, aber alle Funde müssen entschädigungslos abgegeben werden.
Alle reden von "Entschädigungen". :platt:
Ich kenne Leute,die wären froh,wenn es in ihrem Bundesland schon soweit wäre,daß sie überhaupt eine Genehmigung bekommen. :engel:
Mal davon abgesehen,das Behörden grundsätzlich auf stur stellen,wenn jemand Geldforderungen stellt.

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Ruebezahl

Zitat von: Belenos in 23. März 2007, 16:32:09
Mit der von den Landesarchäologen angestrebten Formulierung würden dagegen alle Funde die von Sondengängerinnen und Sondengängern bei privaten Nachforschungen entdeckt werden mit der Entdeckung automatisch zum Landeseigentum werden

Hallo Walter,
man kann zum Schatzregal bzw. der angedachten Neuregelung stehen wie man will. Was ich hier aber nicht dulden werde ist Demagogie in schlimmster Form. Was du da schreibst ist einfach falsch und das verwerflichste daran ist, du kennst die Wahrheit! Ich halte diese geplanten Neuerungen auch nicht für besonders glücklich und sehe da einen Diskussionsbedarf. Leider hast du dich Walter (und der VDSH ?), zum diesem Thema gerade eben vollständig disqualifiziert .

Zitat von: Belenos in 23. März 2007, 16:32:09
Wir würden somit bundesweit sächsische Verhältnisse haben.  Es gibt zwar Genehmigungen für die Suche, aber alle Funde müssen entschädigungslos abgegeben werden.

Noch so eine Lüge die hier verbreitet werden soll.
Wie genau kennst du die Verfahrensweise mit Bodenfunden von Sondengängern in Sachsen?

Ich bin am überlegen, ob man den Beitrag einfach löschen sollte? Bisher bin ich zu dem Schluss gekommen, ihn stehen zu lassen, so zu sagen als ,,abschreckendes Beispiel" der Kommerzorientierung von Belenos und  VDSH.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Notker

Hallo Rübezahl,

Ganz Deiner Meinung. Fände es jedoch besser, wenn dieses  Pamphlet nicht unnütz lang zu lesen wäre.

munky




Genehmigung ist nicht so wichtig, GELD wollen wir sehen  :narr: :narr: :narr:

insurgent

Ich suche nicht aus materiellen Gründen, sondern aus dem Interesse an der Geschichte und die ist unser aller gemeinsames Gut!!!!!!!!!


Schönen Gruß vom Insurgenten
Meine Bodenfunde werden gemeldet

RADOM

Ich zitiere mal aus dem "Ehrencodex" des VDSH :
"Melden Sie alle historisch interessanten Funde Ihrem Museum wenn die Möglichkeiten dazu bestehen. Achtung! In diesen Bundesländern können Sie bei Meldung mit einer Enteignung rechnen: Baden Württemberg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern. Bauen Sie dort wo ihnen die Möglichkeiten gegeben werden ein Vertrauensverhältnis auf." http://www.vdsh-ev.de/ehrencodex

In welchem Fall soll denn die Möglichkeit nicht bestehen?
Eine Enteignung setzt voraus, dass Eigentum erworben wurde. Und das ist beim Finden eher nicht der Fall.

gruß
radom

Ruebezahl

Zitat von: RADOM in 23. März 2007, 19:10:29
Eine Enteignung setzt voraus, dass Eigentum erworben wurde. Und das ist beim Finden eher nicht der Fall.

Hallo RADOM,
ich glaube den kleinen aber feinen Unterschied zwischen Besitz und Eigentum kennt man beim
VD-Dingbus noch nicht.  :frech:

Die Bemühungen mit dem Schatzregal haben wir als "Spätfolge" der Himmelsscheibenaktion anzusehen. Das "Ausbuddeln" an sich war schon schlimm. Der Supergau für unser Hobby war aber die anschließende Dealerei mit dem Stück.  :wuetend:  Solchem Treiben möchte man für künftige Fälle einen rechtlichen Riegel vorschieben.

PS.
Ich sehe mich nicht als Eigentümer meiner (genehmigten) Bodenfunde, sondern als (vorläufiger) Besitzer, nach dem Motto:
Besitz verpflichtet (zu bewahren)
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Ezzo

Zitat von: Ruebezahl in 23. März 2007, 17:38:47
Ich bin am überlegen, ob man den Beitrag einfach löschen sollte? Bisher bin ich zu dem Schluss gekommen, ihn stehen zu lassen, so zu sagen als ,,abschreckendes Beispiel" der Kommerzorientierung von Belenos und  VDSH.

Hallo Ruebezahl, gut daß der Beitrag hier stehen bleibt. Die User dieses Forums haben dadurch die Möglichkeit sich über die eigentlichen Interessen des VDSHusw. eine Meinung zu bilden. Deutlicher konnte der Autor die materiellen Absichten des Vereins der Detektorenhändler, Schatzsucher und Fundort-Händler usw.  garnicht mehr herauszustellen. Das ist Wasser auf den Mühlen der Sondengegner! Mich würde deshalb wirklich interessieren, wieviele Sucher dies nicht erkennen und den Brief tatsächlich abschicken und damit ausdrücken, daß sie unter materiellen Gesichtspunkten suchen und geschichtliche Zusammenhänge dahinter anstehen. Unglaublich, für mich das falsche Signal zur falschen Zeit!

ZitatWir bitten Sie, sich mit der Problematik Schatzregal umfassend auseinanderzusetzen und dazu auch die Vertreter von ca. 30.000 ehrenamtlichen Geländebegehern, Heimatforschern und Sondengängern anzuhören.

Wie groß muß die Profilneurose sein, um sich solch einen Schuh anzuziehen?  :irre: Nun gut, er hats halt mit großen Zahlen. Nach Angabe seines Forumszählers hat er ja über 5000 User (davon 4000: Leichen, eigene Mehrfachnicks, und ungelöschte Gesperrte  :staun:  )
Ich persönlich fühle mich von einem neurotischen Verein, der seine Hauptversammlung im Wohnzimmer abhalten kann, nicht vertreten sondern nur amüsiert.
  :narr:

Wünsche Euch weiter einen amüsanten Abend
Ezzo

Der Wikinger

Hallo Leute !!

Ich weiss ich sollte mich als Däne hier garnicht einmischen !!

Tue es aber trotzdem !  :hacker:

Mir kommt das wie ne Art Déja-vu vor!?!?  :platt:

Diese Diskussionen gab es schon hier ..... und es führte zu garnichts, ausser vielleicht Streitigkeiten !!!

Warum schaut man nicht nach England oder eben Dänemark und sieht wie man es hier macht.
Eure Probleme können eine Lösung finden.
Aber so nicht !!! Wenn sich die streiten, die eigentlich gleiche Interessen haben sollten, dann kommt da nichts Positives raus !!!  :platt:


Bert

Bevor jetzt wieder nur auf den diversen Verbänden etc. rumgehackt wird:
Wie interpretiert ihr denn die Neuregelung des §984 BGB, und wie steht ihr dazu?

Für mich klingt die Neufassung so, dass nunmehr bundesweit geschichtlich bedeutende Funde automatisch Eigentum des Staates werden sollen. Was geschichtlich bedeutend ist, kann natürlich nur schwer definiert werden. Sicherlich wird dies von Fall zu Fall festgelegt (von den Archäologen vermutlich).

Meiner Meinung nach ist so eine Regelung der beste Weg, um die Meldung wirklich geschichtlich bedeutender Funde  zu verhindern. Der Fund kann es sich nicht ausuchen, von wem er gefunden wird. Euren Idealismus in allen Ehren, aber der Durchschnittsmensch (und nicht nur der Durchschnittssucher) wird nie einsehen, warum er etwas potentiell wertvolles abgeben soll, von dem noch niemand Kenntnis erlangt hat. Wie es auch mal in einem offiziellen Kommentar des englischen Innenministeriums zum Problem der geschichtlich bedeutenden Funde zu lesen war: "Common sense suggests to pay the finder a substantial reward".

Auf mich wirkt das Schatzregal (und nichts anderes soll mit der Neufassung des §984 BGB eingeführt werden) ein bisschen wie der Kommunismus: Theoretisch eine prima Idee, aber geht in der Praxis leider völlig an der Natur des Menschen vorbei. Und wenns dann nicht funktioniert, ist nicht die Idee schuld, sondern die Menschen.

Mein Fazit: Wenn die Neuregelung kommt, ist das eindeutig ein Schritt in die falsche Richtung.

Adios, Bert


Heimatforscher

Bert, du bist der erste von den Normalen, der sich traut, den Ultra`s das zu sagen, was eigentlich jeder denkt. Dafür hast du meinen allergrößten Respekt.

Ezzo zu dir kann ich nur sagen: Thema verfehlt, 6 setzen.


Daniel

Die Aufforderung zum Briefe schreiben war ja zwischenzeitlich in so ziemlich allen Foren,die irgendwas mit Metallsonden zu tun haben :platt:
Nur bei "Archäologie online" vermisse ich sie bisher in der Sondengänger Spalte.
Keine Lust zum verlinken oder evtl. Angst einer öffentlichen Ignoranz oder gar einer Zerfleischung seitens der Archäologen?  :engel:

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Ruebezahl

Zitat von: Bert in 24. März 2007, 00:52:05
Mein Fazit: Wenn die Neuregelung kommt, ist das eindeutig ein Schritt in die falsche Richtung. 


Hallo Bert  :winke:
Ich kann dir da uneingeschränkt zustimmen.

In der Form wie Walter das hier rüberbringt (Panikmache und Demagogie) ist das für mich nicht tragbar. Genauso wenig halte ich meinen Massenbrief (der Inhalt ist ja in Teilen gar nicht so schlecht) für ein probates Mittel etwas für uns zu erreichen.

Wer etwas gegen diese geplante Neuregelung tun möchte, schreibt mit eigenen Worten seine Bedenken an den Staatssekretär und zeichnet auch mit seinem Namen und nicht im Namen eines Vereins, der in der Fachwelt einen sehr zweifelhaften Ruf geniest.

Eine weitere Möglichkeit bestände auch darin, seine zuständigen Abgeordneten mit der Problematik vertraut zu machen und um Hilfe zu bitten. Auch dürften nicht alle Landesarchäologen mit dem Gesetzesvorstoß einverstanden sein. Von einigen könnte Unterstützung zu erwarten sein. Auch in dieser Richtung könnt ihr aktiv werden.

Trotz meiner Vorschläge sind Proteste gegen die geplante Einführung eines bundesweiten Schatzregals eine sehr heikle Sache. Sehr schnell (wie auch in dem Brief von Walter) kann der Eindruck entstehen, wir betreiben unser Hobby aus rein materiellen Gründen. Und das wäre das Wasser auf die Mühlen derer, die sich für diese Gesetzesänderung stark machen.

Deshalb bin ich nicht generell gegen diese geplanten Neuregungen, sehe aber einen Gestaltungsbedarf, um mögliche negative Auswirkungen zu minimieren.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Denarius

Tach zusammen!

Ich neige auch dazu, mich hier vorbehaltslos der Meinung von Bert anzuschliessen. Ebenfalls nehmen sich die Sondengänger, in diesem Diskurs wohl ein wenig zu wichtig. Man könnte ja fast den Eindruck bekommen, diese Gesetzesinitiative läuft nur wegen uns. Obwohl wir in besonderem Maße davon betroffen sind, würde ich hiervon mal ein wenig abrücken und den Sachverhalt etwas differenzierter und politischer betrachten. Immerhin stehen den (angeblich) 30.000 Sondengängern (ich halte die Zahl übrigens für zu hoch gegriffen), noch ungefähr 83 Millionen Bundesbürger gegenüber, von denen die Mehrzahl wohl keinen Grund & Anlass sähe, einen beim Anlegen des Gartenteiches gefunden Goldmünschatz ersatzlos an Väterchen Staat abzugeben. Zumal der auch noch einen immer zweifelhafteren Ruf genießt. Aus dieser Warte betrachtet ist es mir daher auch recht egal, was andere von meiner Einstellung halten. Oftmals könnte ich vor lauter Rücksichtnahme auf die Befindlichkeiten anderer und ob des hübschen Wortes der "political correctness", Fraktionszwängen, etc.  das blanke Würgen kriegen, bleibt die Wahrheit und freie Meinungsäußerung hierbei doch oftmals auf der Strecke.

Schatzregal, ob groß o. klein: Dat muss net sein.

So denn: Ich geh jetzt suchen und wünsche ein schönes Wochenende,
Gruss,
Denarius


Ich kam, sah und fand !

Belenos

Zitat von: Daniel in 24. März 2007, 08:25:17
Die Aufforderung zum Briefe schreiben war ja zwischenzeitlich in so ziemlich allen Foren,die irgendwas mit Metallsonden zu tun haben :platt:
Nur bei "Archäologie online" vermisse ich sie bisher in der Sondengänger Spalte.
Keine Lust zum verlinken oder evtl. Angst einer öffentlichen Ignoranz oder gar einer Zerfleischung seitens der Archäologen?  :engel:

Gruß Daniel

Hallo Daniel,

das liegt daran, dass sich nach meiner Anmeldung bei A-o ein Fenster öffnet: Diese Anwendung wird aufgrund eines ungültigen Vorgangs geschlossen.
Klicke ich dann auf Details, erscheint diese Auskunft:
WAOL verursacht einen Fehler durch eine ungültige Seite in Modul MSVCRT.DLL bei 015f:780154a7

Leider bin ich absolut kein PC.Freak und kann damit überhaupt nichts anfangen. Auch bei anderen Seiten erscheint diese Anzeige, wenn ich z. : ein Posting schreiben möchte oder auch nur, wenn ich die Seite anklicke. Sie geht dann kurz auf und dann erscheint die o.a. Anzeige.

Ich muss dann den PC herunterfahren und neu starten, weil danach auch der Explorer nicht mehr funktioniert.

Andernsfalls hätte der Aufruf schon längst bei A-o gestanden.

Viele Grüße

Walter

Loenne

Scheinst wohl ein AOL-User zu sein...
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

Loenne

Walter hatte gerade in einem anderen Forum geschrieben, dass die Himmelsscheibe mittlerweile einen Versicherungswert von 100 Millionen hat und das Finder nur mit einem warmen Händedruck "belohnt" werden.

Meine Antwort dazu passt eigentlich ganz gut zu diesem Beitrag:

Du suggerierst den Leuten hier, dass da Millionenwerte im Boden stecken und sie an allen Ecken und Enden beschissen werden.

Die Himmelsscheibe ist gar nichts wert (bis auf den Metallwert)! Mit diesen Versicherungssummen versucht man lediglich die Wichtigkeit eines Gegenstandes darzustellen. Es handelt sich hier um ideelle Werte ohne monetären Hintergrund.

Was willst Du denn machen, wenn die Scheibe verloren geht oder zerstört wird? Willst Du dann für 100 Millionen eine neue bauen? Begreift doch endlich einmal, dass Archäologie eine Geisteswissenschaft ist und kein gewinnorientierter Sucher- und Buddelverein.

Unser Landeschef hat zu dem Thema gerade vor ein paar Tagen etwas aus der Praxis erzählt. Als man das Nydamboot nach Koppenhagen verliehen hat, hat man ihn auch gefragt, mit was man es versichern soll. Antwort von ihm - für 1,-- €. Wenn es zerstört ist, ist es zerstört, egal wie viel man dafür bekommt. Es ist dann unwiederbringlich und für alle Zeiten verloren. Man hat sich dann zwar auf 350 Millionen EURO verständigt, aber eigentlich ist das Blödsinn. Das ist genauso, als wenn ein Mensch stirbt. Den Verlust kann man durch nichts wieder wettmachen.

Für mich wäre es wichtig, wenn ich etwas wissenschaftlich wertvolles finde, dass ich auch als Finder benannt werden darf. Leute mit monetären Gewinnabsichten bei der Suche nach Kulturdenkmalen, sind genau die Typen, die uns das Leben schwer machen und uns in den Augen der Bevölkerung erst zu Raubgräbern gemacht haben.

Und mit Deinem Schatzregalabschaffungsmist gießt Du noch ordentlich Öl ins Feuer.

Alle Sondengänger, denen in Zukunft Genehmigungen verweigert werden, weil die einzelnen Bundesländer keinen Bock auf gewinnorientierte Sucher haben, können sich dann anschließend u. a. bei Dir ganz herzlich bedanken!

Gruß
Loenne

Nachtrag: Trotzdem sehe auch ich eine Gefahr in im Schatzregal, weil des die Wahrscheinlichkeit einer Fundunterschlagung erhöht. Es müsste ein Mittelding geschaffen werden, nur wie sollte da aussehen?
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

insurgent

Im übrigen dreht sich das nicht nur gegen uns, mit dem Schatzregal.

Beispiel: Auf einer Baustelle wird etwas wichtiges, archäologisches entdeckt. Dann muß der Staat eine Notgrabung organisieren, die Funde bergen und restaurieren und soll hinterher auch noch den Bauherrn entschädigen  :platt:.

Solche Überlegungen stecken auch dahinter.
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Belenos

Hallo,

im internen DIGS Forum werde ich z. Zt. sehr mit Kritik überhäuft. Ich habe dort folgendes geschrieben. Da es hier als Antwort auch ganz gut passt, habe ich mir die Mühe gespart es komplett umzuformulieren:

Text:

wenn ich das hier so lese, dann sieht es so aus, als würdet Ihr mich für einen ausgemachten Idioten halten.

Natürlich geht es ums Geld.

Nur durch Geld bzw. eine angemessene Beteiligung des Entdeckers an seinen Funden wird in der Realität sichergestellt, dass archäologische Funde aus gezielten, genehmigten Nachforschungen und archäologische Zufallsfunde aus Baumaßnahmen, Garten- oder Feldarbeiten der wissenschaftlichen Auswertung überhaupt zur Verfügung gestellt werden.

Nur wäre es von mir schrecklich dumm, wenn ich als Sondengänger diese These verbreiten würde.
Dieser Brief ist nur das Anschreiben. Im Original handelt es sich um eine umfangreiche Präsentationsmappe mit Stellungnahmen von Archäologen, Landesnumismatikern und Juristen, die entweder ein Schatzregal ablehnen oder gleichzeitig die Einführung einer gerechten Entschädigung für den Entdecker fordern. (u.a. Niklot Klüsendorf, Dr. Luca Giuliani, Ralf Fischer zu Cramburg, Dr. Walter Irlinger Prof. Dr. Egon Johannes Greipl, Prof. Dr. Helmut Bender und Dr. C. Sebastian Sommer die im Vorwort zum Buch: Das archäologische Jahr in Bayern 2000 schreiben: Zitat: ... denn gerade in einer Zeit konkurrierender Gemeinden und Regionen stellen Denkmäler einen ganz wesentlichen, harten Standortfaktor dar.?

Durch die "Vermarktung" der Himmelsscheibe von Nebra kann sich die Fundregion bedeutende wirtschaftliche Vorteile erhoffen. Der finanzielle Vorteil des Staates aus diesem Umstand hätte den Ankauf der Himmelsscheibe leicht finanziert.
oder: Zitat:

Laufen die Einführung des Schatzregals in Bayern und die damit verbundene erhöhte Gefahr des Abwanderns von Funden ins Ausland nicht etwa dem Verfassungsauftrag entgegen? In Art. 141(2) der Verfassung des Freistaates Bayern heißt es nämlich zum Thema Denkmalschutz:
,,Der Staat ...hat die Abwanderung deutschen Kunstbesitzes ins Ausland zu verhüten." Zitat Ende.
(Axel hier als Nertus bekannt hat die Mappe eingesehen)

Es wäre von mir geradezu schon vorsätzlich fahrlässig, würde ich hier die Meinung der Sondengänger vortragen. Den Prozess gegen das Landesamt für Denkmalpflege habe ich doch nicht damit gewonnen, dass ich vorgetragen habe, dass die Funde in der Ackerkrume bereits aus dem Fundzusammenhang gerissen sind, sondern dadurch, dass ich eine Publikation des beklagten Landesamtes dem Gericht vorgelegt habe in der stand, dass die Ackerkrume vor der Ausgrabung mit dem Bagger abgeschoben wird, weil hier ohnehin keine relevanten Funde liegen würden.

Eure Kritik an mir geht völlig ins Leere, in Wahrheit kritisiert ihr die Archäologen, deren Meinung ich zusammengefasst habe. Somit wendet sich DIGS aber gegen die Archäologen, die einem Schatzregal kritisch gegenüberstehen und unterstützt die Meinung der Archäologen, die für das Schatzregal sind. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr damit die Masse der Sondengängerinnen und Sondengänger vertretet. Es sieht eher so aus, als würdet Ihr den archäologischen Betonköpfen das Wort reden. Damit seit Ihr aber eher eine Interessenvertretung einer bestimmten Fraktion von Archäologen, aber nicht die Vertretung von Interessen der Sondengängerinnen und Sondengänger.

Viele Grüße

Walter

Pfälzer

Hallo Walter.
Zitatim internen DIGS Forum werde ich z. Zt. sehr mit Kritik überhäuft
Und ich habe eben im internen DIGS Forum geschrieben, dass es mir schlecht wird, wenn ich so etwas lese.
Da werden Leute zur Teilnahme an einer Briefaktion aufgefordert, ohne das sie den wahren Hintergrund kennen.
Das ist Verar..... in höchstem Grad.

ZitatNatürlich geht es ums Geld.
Uns bei DIGS und vielen anderen Sondengängern auch, geht es eben nicht um das Geld.

Jürgen
Jürgen

Loenne

Hallo Walter,

das ist ja alles schön und gut was Du schreibst, aber Du solltest auch mal darüber nachdenken, ob andere Meinungen zu dem Thema nicht auch richtig sein könnten.

Es wäre ein leichtes, ohne ende schriftliche Stellungnahmen FÜR ein Schatzregal zusammenzutragen, da es davon mehr gibt, als gegen das Schatzregal. Weiterhin muss die Frage erlaubt sein, woher Du weißt, was die Masse der Sondengänger will? Hast Du irgendwelche repräsentativen Umfragen bei archäologisch interessierten Sondengängern durchgeführt?

Warum darf z. B. DIGS nicht Archäologen kritisch gegenüber treten, deren Meinung wir nicht teilen? Darfst nur Du kritisieren, was DEINER Meinung nach richtig ist? Merkst Du überhaupt noch die Einschläge?

Du bist ein engagierter Querkopf und Denker und das ist auch gut so, aber versuche bitte nicht jeden vor Deinen Karren zu spannen und vor allem nicht die Leute, die die Tragweite solcher Aussagen überhaupt nicht überblicken können, weil sie auf Grund ihrer bisher fehlenden Nähe zur Archäologie keinen Blick hinter die Kulissen werfen konnten.

Und ich werfe jetzt mal in Raum, dass kein geschichtlich interessierter Sondengänger ein Interesse daran haben dürfte, dass von ihm entdeckte Fundplätze von anderen Suchern durchpflügt werden, nur in der Hoffung etwas zu finden, was man zu Geld machen kann.

Je mehr ich so was lese, desto mehr verstehe ich viele Archäologen, die eine Zusammenarbeit mit Sondengängern grundsätzlich ablehnen.

Weißt Du was mich einmal wirklich interessieren würde? Ich würde von Dir gerne einmal dezidiert erklärt bekommen, welche Intention Du überhaupt hast, mit einem Detektor loszuziehen?

Gruß
Loenne
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

insurgent

Über was reden wir eigentlich,..........um kulturhistorisch wertvolle Funde..........nicht um Knöpfe, die meisten Münzen etc

Wer als bein Sondengehen nur ans Geld denkt.............,

Ist ja wohl bei jedem Hobby so, nicht  :zwinker: wenn also einer Münzen sammelt macht er das nur um Geld damit zu verdienen, nicht um sich an den Stücken zu erfreuen und sich mit der Geschichte der Münze zu beschäftigen, oder beim Angeln, beim Motorradfahren, beim gemeinsamen musizieren.........Wenn aus dem Hobby ein Beruf wird, dann geht es ums Geldverdienen, vorher nicht. Und dann sollte man sich auch professionel verhalten.

Und jeder, der Funde verkauft, gibt natürlich auch die hälfte des Erlöses dem Grundstückeigentümer ab, nicht war  :engel:


Schöne Grüße vom Insurgenten
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Merowech

Zitat von: Ruebezahl in 23. März 2007, 17:38:47


Ich bin am überlegen, ob man den Beitrag einfach löschen sollte?
Bisher bin ich zu dem Schluss gekommen, ihn stehen zu lassen, so zu sagen als ,,abschreckendes Beispiel" der Kommerzorientierung von Belenos und  VDSH.



Das hätte schon viel früher geschehen sollen - zumindest schliessen !
Das ist genau das was ich liebe .........  Diskussion gut geht in Ordnung aber in dem passendem Forum.Mich xxxxx das echt an wenn ich immer solche Postings lese an denen sich der eine oder andere darann hochzieht berechtigt oder unberechtigt.
Zum einem läuft es aus dem Ruder - zum anderen sind die Meinungen zu verschieden.
Herzklopfen und Schweißausbruche sind da vorprogrammiert ..........ja Jungs fetzt euch nur......letzendlich werdet ihr hier keine Lösung finden.
Setzt euch an einen Tisch oder nimmt das Telefon zur Hand.
So das wars erst mal für eine Weile von mir.
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Entetrente

Ich sehe mittlerweile die gesamte Intension (Geldverdienen) des Vdsh als höchst gefährlich für unser Hobby an.

Leute, überlegt was ihr wollt und wen ihr unterstützt ! 

Und glaubt bitte nicht das DIE für EUCH etwas tun.  :winke:


Das Projekt von Sondlern für Sondler :
(Wo möglich vermitteln wir an die Archäologie)

DIGS-online.de

Besten Gruß

Daniel

Zitat von: Belenos in 25. März 2007, 12:39:52
Hallo,

im internen DIGS Forum werde ich z. Zt. sehr mit Kritik überhäuft. Ich habe dort folgendes geschrieben. Da es hier als Antwort auch ganz gut passt, habe ich mir die Mühe gespart es komplett umzuformulieren:

Text:

wenn ich das hier so lese, dann sieht es so aus, als würdet Ihr mich für einen ausgemachten Idioten halten.

Natürlich geht es ums Geld.

Nur durch Geld bzw. eine angemessene Beteiligung des Entdeckers an seinen Funden wird in der Realität sichergestellt, dass archäologische Funde aus gezielten, genehmigten Nachforschungen und archäologische Zufallsfunde aus Baumaßnahmen, Garten- oder Feldarbeiten der wissenschaftlichen Auswertung überhaupt zur Verfügung gestellt werden.

Nur wäre es von mir schrecklich dumm, wenn ich als Sondengänger diese These verbreiten würde.
Dieser Brief ist nur das Anschreiben. Im Original handelt es sich um eine umfangreiche Präsentationsmappe mit Stellungnahmen von Archäologen, Landesnumismatikern und Juristen, die entweder ein Schatzregal ablehnen oder gleichzeitig die Einführung einer gerechten Entschädigung für den Entdecker fordern. (u.a. Niklot Klüsendorf, Dr. Luca Giuliani, Ralf Fischer zu Cramburg, Dr. Walter Irlinger Prof. Dr. Egon Johannes Greipl, Prof. Dr. Helmut Bender und Dr. C. Sebastian Sommer die im Vorwort zum Buch: Das archäologische Jahr in Bayern 2000 schreiben: Zitat: ... denn gerade in einer Zeit konkurrierender Gemeinden und Regionen stellen Denkmäler einen ganz wesentlichen, harten Standortfaktor dar.?

Durch die "Vermarktung" der Himmelsscheibe von Nebra kann sich die Fundregion bedeutende wirtschaftliche Vorteile erhoffen. Der finanzielle Vorteil des Staates aus diesem Umstand hätte den Ankauf der Himmelsscheibe leicht finanziert.
oder: Zitat:

Laufen die Einführung des Schatzregals in Bayern und die damit verbundene erhöhte Gefahr des Abwanderns von Funden ins Ausland nicht etwa dem Verfassungsauftrag entgegen? In Art. 141(2) der Verfassung des Freistaates Bayern heißt es nämlich zum Thema Denkmalschutz:
,,Der Staat ...hat die Abwanderung deutschen Kunstbesitzes ins Ausland zu verhüten." Zitat Ende.
(Axel hier als Nertus bekannt hat die Mappe eingesehen)

Es wäre von mir geradezu schon vorsätzlich fahrlässig, würde ich hier die Meinung der Sondengänger vortragen. Den Prozess gegen das Landesamt für Denkmalpflege habe ich doch nicht damit gewonnen, dass ich vorgetragen habe, dass die Funde in der Ackerkrume bereits aus dem Fundzusammenhang gerissen sind, sondern dadurch, dass ich eine Publikation des beklagten Landesamtes dem Gericht vorgelegt habe in der stand, dass die Ackerkrume vor der Ausgrabung mit dem Bagger abgeschoben wird, weil hier ohnehin keine relevanten Funde liegen würden.

Eure Kritik an mir geht völlig ins Leere, in Wahrheit kritisiert ihr die Archäologen, deren Meinung ich zusammengefasst habe. Somit wendet sich DIGS aber gegen die Archäologen, die einem Schatzregal kritisch gegenüberstehen und unterstützt die Meinung der Archäologen, die für das Schatzregal sind. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr damit die Masse der Sondengängerinnen und Sondengänger vertretet. Es sieht eher so aus, als würdet Ihr den archäologischen Betonköpfen das Wort reden. Damit seit Ihr aber eher eine Interessenvertretung einer bestimmten Fraktion von Archäologen, aber nicht die Vertretung von Interessen der Sondengängerinnen und Sondengänger.

Viele Grüße

Walter

Hallo Walter.
Was in einem anderen Forum im internen Bereich geschrieben wird,geht wohl normalerweise die Öffentlichkeit nichts an!
Egal ob Du den Beitrag selbst verfasst hast oder nicht!
Da spielt es jetzt keine Rolle ob es bei DIGS,dem VDSH,dem BFF oder dem Sucherforum ist.
Ist eine Sache der Moral,die Du durch solche Aktionen,zumindest in meinen Augen,nicht mehr hast.
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Pfälzer

Loenne schrieb.
ZitatIch würde von Dir gerne einmal dezidiert erklärt bekommen, welche Intention Du überhaupt hast

Daniel schrieb.
ZitatWas in einem anderen Forum im internen Bereich geschrieben wird,geht wohl normalerweise die Öffentlichkeit nichts an!
Egal ob Du den Beitrag selbst verfasst hast oder nicht!
Da spielt es jetzt keine Rolle ob es bei DIGS,dem VDSH,dem BFF oder dem Sucherforum ist.
Ist eine Sache der Moral,die Du durch solche Aktionen,zumindest in meinen Augen,nicht mehr hast.

Sowohl seine Intentionen, als auch seine Vertrauenswürdigkeit, hat er ja wohl jetzt gezeigt:belehr:

Jürgen
Jürgen

Ruebezahl

So Leute, das war`s jetzt hier!  :belehr:

Wir sind nicht bereit unser Forum als kostenlose Werbeplattform für fragliche Aktionen eines dubiosen Vereins zur Verfügung zu stellen.  :wuetend:

Sucht euch bitte andere Wege, wenn ihr so einen Quatsch unter die Leute bringen wollt!
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte