Antimon

Begonnen von Colobus, 09. Dezember 2021, 20:40:05

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Colobus

Guten Abend,
weis jemand Bescheid über das Metall Antimon, oder hat es vielleicht schon gefunden?
Vergangenes Jahr kam es mir zum ersten mal bewusst unter die Spule, ein kleiner schwerer Brocken etwa 9 Gramm, klar zuerst dachte ich an Blei, aber beim einritzen bemerkte ich ein hartes schwärzlich glänzendes Metall.
ich machte einen Dichtetest mit Wasserglas und Feinwaage, und hatte eine Dichte, fast die Hälfte von Blei 6,7 g/cm³. Fundstelle war ein Lössberg mit Reben, dort fand ich schon von vereinzelten römischen bis zum 1900 Jahrhundert Münzen.
Seither achtete ich auf solche Metallklumpen und fand dieses Jahr drei weitere in näherer Umgebung.
Was mich interessieren würde, wie kam es dort hin, vielmehr für was wurde es verwendet.
Sorry, mit Bildern einfügen hab ich noch immer meine Probleme. :winke:

Gruß Joachim / Colobus

stratocaster

Ich hab mal bei Wiki nachgelesen:
Antimon kommt in der Natur tatsächlich als gediegenes Metall vor und es gibt auch Fundstellen in Deutschland.
Dass Metalle gediegen vorkommen ist ja eher selten.
Vom Studium der Werkstoffkunde weiss ich noch, dass Antimon in Stahl immer nur für "alles Schlechte gut war".

Was ist denn das Problem mit dem Hochladen von .jpg-Bildern?
Bei einer Dateigröße < 110kByte geht das doch normalerweise problemlos über "Datei anhängen".

Gruß  :winke:
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Colobus

Hallo Stratocaster,
danke für Deine Antwort, ich habe nachgelesen dass unweit von hier im südlichen Schwarzwald in einem Stollen bei Sulzburg, Luftlienie 22 km von der Funstelle Antimon abgebaut wurde, auch um Blei zu härten, wie das alerdings funktionieren soll verstehe ich jetzt gar nicht, haben doch ganz verschiedene Schmelzgrade.
   
Um Bilder runterzuladen muss ich meine beiden zwölfjährigen fragen, die können das bestimmt.

Gruß Joachim

JaH073

Hallo,

zur Zwischeninfo..........
Sportschützen, in der Regel die Vorderladerschützen legieren/schmelzen ihr Blei für die Geschoßherstellung oft selbst.
Aus Resten von Dachdeckerblei oder Auswuchtblei kommen dann zur Schmelze ca 5% Antimon dazu.
Das macht die Kugeln härter und vermeidet die Verbleiung im Lauf.

Beste Grüße

Hanno
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man noch ein schönes Muster errichten.      Konfuzius

stratocaster

Zitat von: Colobus in 10. Dezember 2021, 12:19:52


auch um Blei zu härten, wie das alerdings funktionieren soll verstehe ich jetzt gar nicht, haben doch ganz verschiedene Schmelzgrade.
   

Ich habe mal geguugelt und bin bei Abi-Aufgaben der Gewerbeschule Lörrach fündig geworden
Über den Link (Bild unten) wird sofort ein .pdf mit 1,1 MByte heruntergeladen.

Das Zustandsdiagramm für Blei - Antimon (Bild unten) ist aus diesem Link.
Pb und Sb sind im flüssigen Zustand miteinander mischbar und im festen Zustand nicht.
(Das ist übrigens beim System Ag-Cu ganz genauso). Diese Systeme heissen im Fachjargon "Eutektische Systeme".
Wird Pb 13% Sb zulegiert haben wir eine Legierung mit einem sehr niedrigen Schmelzpunkt.
Durch Zulegieren eines anderen Elementes wird ein Grundelement üblicherweise fester und härter.
In diesen Abi-Aufgaben geht es dann auch um Lagerschalen aus einer Pb-Sb-Legierung.

Wieder mal was gelernt  :dumdidum:
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Colobus

Uh, vielen Dank euch beiden,
so langsam sickert es ein und macht Sinn.
Bei meinem letzten Antimonfund am Rande eines Waldstückes lagen auch geschmolzene Teile in unmittelbarer Umgebung, Blei war es nicht, ich werde die Stelle noch mal aufsuchen, um festzustellen um was es sich genau handelt.

Gruß Joachim


Buchenadler

Habe zwar noch kein Antimon gefunden (außer in Lettern), aber in Bleilettern zum Drucken wurden es verwendet um es härter für den Druck zu machen. Man sieht es wenn man Druck Bleilettern einschmelzen tut, das eine Schwarze Schicht drauf ist und das Blei Spröde wird.
Gruß Buchenadler

Colobus

Danke für die Info, ja macht Sinn.
Gruß Kolobus

StoneMan

Moin Colobus,

hast du inzwischen noch mehr von den kleinen, schweren Brocken gefunden?

Zeige doch bitte einmal Fotos, von dem, was Du gefunden hast.
Deine beiden zwölfjährigen können das ja  :zwinker:

Gruß

Jürgen
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Antoine de Saint-Exupéry