Altersbestimmung von Bäumen

Begonnen von Spurobold, 01. März 2003, 21:04:37

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Spurobold

Gibt es irgendwo (oder gibt es überhaupt) Tabellen o.ä. mit denen man an Hand des Umfangs von Bäumen deren Alter berechnen kann???
Wäre nämlich interessant, wenn man im Wurzelwerk oder unter einem umgestürtzten Baum etwas findet, sodass man das Fundstück besser datieren kann. Wenn man das Alter des Baumes unter dem das Stück liegt in ungefähr wissen würde, so muss der Fund ja logischerweise mindestens genauso alt sein. (würde nur gehen, wenn das Fundstück genau unter dem Baum liegt!)
Wenn so eine Datierung möglich ist, muss man ümgestürtzte Bäume nicht aufsägen:kettensaege:und die Jahresringe zählen, um ihr Alter zu wissen und man kann auch lebende Bäume datieren, was ja auch ganz interessant wäre!  :besserwiss:

Lange Rede, kurzer Sinn!
Rede: siehe oben
Sinn: Weiß hier jemand was von der Existenz solcher Tabellen, und wenn ja: Wo sind sie zu finden????????

Vielen Dank schon mal an alle!

Viele Grüße
Spurobold

jetzt muss ich erst mal was trinken:saufen:
"I`m not scared of dying  I just don`t want to"  "Come undone" Robbie Williams

Tomcat

Das ist gar nicht so einfach !!
Ich habe zum beispiel vor 3 Tagen beim Durchforsten unseres Waldes eine Buche mit etwa 90 cm Stammdurchmesser (Windbruchschaden) umgeschnitten , die diese Stärke in wohl nur etwa 100 Jahren erreicht hat (Ringschätzung).
An ungünstigerer Stelle (weniger Licht vor allem hatten wir eine ähnlich alte Buche mit nur etwa 60 cm Stammdurchmesser.
Also : Ringleinzählen oder gut schätzen !!

mfg
Tomcat
(Chainsaw-lover)
Life burns!

Thalestris

Servus Spurobold!

Das folgende ist leider alles, was ich in meinen schlauen Büchern finden konnte.
Zusätzlich kann ich nur folgendes sagen. Ja, es ist möglich, daß ungefähre Alter zu schätzen, ich weiß aber leider nicht wie. Außerdem ist der Wachstum auch von den Umgebungs,- und Wetterbedingungen abhängig. So wird der Stamm in einem Jahr mit guten Einflüssen viel dicker als in einem schlechten Jahr.
Umwelteinflüsse sind z.B.: Sonne, Regen, Schadstoffe in der Luft, Naturkatastrophen, und vieles mehr.

So ich hoffe, daß es Dir wenigstens etwas weiterhilft. :super:

Tschü bis demnächst

Renate

Thalestris

... dachte es wird automatisch geöffnet. Da nicht, hier halt auf diese Art.

Sehr hohes Alter können viele Bäume erreichen. Nach verbürgten Jahresringzählungen können z.B.: Pappeln und Ulmen bis 600 Jahre, Eichen bis 1000 Jahre, Linden 800 – 1000 Jahre, Eiben bis 3000 Jahre, Mammutbäume (Sequoiadendron giganteum) bis 4000 Jahre und Pinus longaeva (= P. aristata p.p.) bis 4844 Jahre erreichen. Viele unserer sonstigen einheimischen Bäume bringen es auf einige hundert Jahre.
Borsten- Kiefer in den White Mountains Californias sind zum Teil 4600 Jahre alt.
Auszug aus "Lehrbuch der Botanik" von Strasburger



Spurobold

:-)Hallo Renate:-)

Vielen Dank erst mal!
Ist zwar nicht sehr viel, aber immerhin etwas.
Das mit den äußeren Einflüssen auf das Wachstum der Bäume ist mir schon klar gewesen und dass das eine genau Datierung nicht zulässt!
Vielen Dank noch mal und viele Grüße nach Österreich
Spurobold
"I`m not scared of dying  I just don`t want to"  "Come undone" Robbie Williams

Gröschaz

Ich denke, Du bist mit Deinen Überlegungen auf dem sprichwörtlichen Holzweg.

Die sicherste Methode, das Alter eines Fundes zu ermitteln, ist immer noch das Bestimmen des Fundstücks selbst.

Eine römische Münze unter einem hundert Jahre altem Baum ist trotzdem ca. 1800 Jahre alt.
Alte Bäume sterben und neue wachsen an derselben Stelle.

Die Bestimmung des Alters ist allein vom Fundstück abhängig!

Gruß Gröschaz

Spurobold

Und wie machst du's mit einem (Stück) Knochen oder mit einer Scherbe, die sich nicht eindeutig bestimmen lässt?
Mir ist schon klar, dass sich das nicht auf ältere Funde, wie z.B. aus der Römerzeit anwenden lässt.
Ich meine damit Bäume die vielleicht höchstens 100 oder 150 Jahre alt sind.
Ausserdem geht es ja nicht nur um eventuelle Funde, sondern auch um die Bäume selbst.

Trotzdem Danke für deine Antwort
Spurobold

[Bearbeitet am 3-3-2003 von Spurobold]
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Gröschaz

Tonscherben lassen sich aufgrund ihrer äußeren Beschaffenheit einer Zeit zuorden. Knochen allerdings nur nach der C14-Methode.

Trotzdem halte ich die es für besser, Fundstücke selbst zu beurteilen und nicht aufgrund ihrer Umgebung auf deren Alter zu schließen.

Wenn Du Dich mit der Botanik selbst beschäftigen möchtest (auch interessant), siehe die anderen Beiträge.

Grüße Gröschaz :hallo:

Spurobold

Und eben so einen Knochen habe ich gefunden!
Darum möchte ich gerne wissen, wie alt der Baum ist, unter dem ich ihn gefunden habe!
Das mit der C14-Methode stell ich mir für zu Hause etwas schwierig vor. Aber ich kann ja mal bei der Sendung mit der Maus den Vorschlag machen, ob sie zeigen können, wie man das daheim am einfachsten machen kann.:-D

Spuro

P.S.
GUTE NACHT!!!

[Bearbeitet am 3-3-2003 von Spurobold]
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Gröschaz

Wer garantiert, daß der Baum, der über dem Knochen wächst, auch dessen Alter angibt?

Der Knochen ist irgendwann einmal weggeworfen worden (oder bestattet).
Irgendwann ist dann Dein Baum drüber gewachsen.
OK, wenn es eine 1000-jährige Linde wäre.
Aber sowas findet sich üblicherweise in keinem Wald mehr.
Der durchschnittliche Bestand in einem Wirtschaftswald (Eiche/Buche) ist ungefähr 200 Jahre alt.

Du hast doch ein Metallsuchgerät.
Was interessiert Dich dann ein Knochen?
Suche die metallenen Beifunde!
Die sind letztlich leichter zu bestimmen.

Das Wetter wird wieder besser.
Du kannst suchen.
Und dann wollen wir hier Funde sehen! :icon_eek:

Grüße Gröschaz

Spurobold

Hallo Gröschaz
Ich muss gestehen, dass ich kein Metallsuchgerät habe (leider). Ich bin aber im Begriff, mir eins zuzulegen.
Um noch mal zum Knochen und den Bäumen zurückzukommen:
Wenn ein Knochen direkt unter einem 150 Jahre alten Baum liegt, dann kann man doch davon ausgehen dass er mindestens 140 Jahre alt ist (die zehn Jahre davor war der Baum ja noch ziemlich klein).
Das exakte Alter kann man so natürlich nicht bestimmen, aber ein Mindestalter.

Viele Grüße und Gut Fund:sondi:
Spurobold
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alibaba

Ja Spurobold, mindestens kommt hin. aber, vielleicht hilft es dir weiter dich mal mit einem biologen kurzzuschliessen um überhaupt rauszufinden, was für ein knochen das war? und wo einer ist sind auch meistens noch mehr zu finden, schon geschaut? vielleicht auch steinwerkzeuge oder andere spuren von zivilisation? hat der knochen bisspuren? schabspuren? ist er geschnitten? zerbrochen? markknochen? schädelknochen? abgerollt? zeigt er verwitterungsspuren die darauf schliessen lassen, dass er lange an der oberfläche lag? vielleicht helfen dir diese stichworte weiter.
jahresringe zählen hilft dir in dem falle sicher weiter, allerdings nicht über den umfang. ich drechsel ja holz, und nehm daher oft welches mit. und bei diesen hölzern ist der rekord bei 120 jahrersringen auf 4.2 cm!!!
gut fund! :-)
alibaba

Der Bayer

Da kannst Du nur grob schätzen, wobei Du locker +/- 30 bis 40 Jahre daneben liegen kannst.

Wenn Du Glück hast dann liegt in der nähe ein gefällter Baum der gleichen Marke  :-D dann kannst Du über die Jahresringe deine Schätzung etwas näher eingrenzen.

Buddy

Was machst du wen an deinem 200-jahre alten Baum vor 60 Jahren ein Fuchsbau war? Also so eine -wenn auch grobe- Altersbestimmung bringt garnix:besserwiss:
Nur das Fundstück selber hilft hier weiter alles andere ist Wahrsagerei.
Buddy
Wer sich zu tief in den Dreck rein wagt, der bekommt die Schuhe voll.

Der Bayer

Wenn in den Fuchsbau eine 140 Jahre alte Münze fällt dann past's wieder:-D

Buddy

Jau, und die kommt aus dem Elsternest vom dritten Ast links:hallo:
Wer sich zu tief in den Dreck rein wagt, der bekommt die Schuhe voll.

Spurobold

Das mit dem Knochen, besser gesagt Knochenfragment, ist kein Problem. Meine Cousine studiert gerade Medizin und sie meint, dass es höchstwarscheinlich ein Unterschenkelknochen (Schienbein oder Wadenbein) ist. Meiner Meinung nach von einem größeren Säugetier (Pferd, Hirsch, großer Hund, Wolf, Mensch...) Nach weiteren Stücken kann ich nicht suchen, da ich das Stück in der Nähe einer Burgruine gefunden habe. Jetzt weiß ich, dass das (warscheinlich) ein
Bodendenkmal ist. Damals habe ich mich noch nicht für Metalldetektoren und solche Sachen interessiert und hab auch noch nichts von Bodendenkmalen gewusst. Ich glaube aber nicht, dass ich ihn jetzt wieder zurück tragen muss (oder...?)
@Bayer: der Baum unter dem ich den
Knochen gefunden habe war schon umgefallen, sonst hätt ich ihn gar nicht finden können. Und ich kann ja auch nicht mit einer Motorsäge in einen Wald gehen, von dem ich noch nicht mal weiß, wem er gehört und Bäume halbieren, um die Jahresringe zu zählen.

Ausserdem: um den Knochen geht es mir hier gar nicht (so sehr), mehr um die Bäume!
Das mit dem Fuchsbau ist schon möglich (wenn auch nicht sehr wahrscheinlich)!
An sowas habe ich nicht gedacht.

Spurobold
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Tomcat

Och , da könnt ich Euch Geschichten erzählen .........
Waldbesitzer zu sein ist schön !
mfg
Tct
Life burns!

Spurobold

:-D
Vielleicht gibts ja sowas wie eine :kettensaege: Motorsägenmafia:kettensaege:

:-DWer weiß:-D
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al

@ Thread

Der Baum braucht zur evtl. Altersbestimmung nicht gefällt zu werden.

Fachmenschen "ziehen" mit einem besonderen Werkzeug eine "Kernprobe" (oder so...?).

Anhand dieser sehr dünnen gezogenen "Probe" lässt sich dann das Alter des Baumes exakt bestimmen.

Motorsäge muss nicht unbedingt sein, ich such mal a bisserl weiter im Net, vielleicht finde ich ja noch einen entsprechenden Link zum Thema...?

Gruss + GF ! :hallo::hallo::hallo:

al

Buddy

Ei Tomcat, LOS her mit den Geschichten:jump1:
Buddy
Wer sich zu tief in den Dreck rein wagt, der bekommt die Schuhe voll.

Tomcat

Okay !:-D

Vor einigen Jahren zum Beispiel bemerkte mein Opa , dass mitten im Wald kleine Stammabschnitte frisch geschnitten herumlagen . Allerdings war kein Baum weit und breit umgeschlagen.
Nach ein wenig Suche stellte sich jedoch heraus , dass jemand auf drei etwa 30 meter hohe Tannen geklettert war und deren Wipfel abgesägt hatte - wohl als Christbaum oder Weihnachtsdeko:wuetend3:

Viel Freude hatten wir auch schon mit Schwammerlsuchern , die beim suchen auch gleichzeitig Wildzäune öffneten und Christbäume mit neonfarbe markierten (wohl um sie zu Weihnachten gleich wiederzufinden). Zur Info:
Meine Family hat auch schon in manchen Jahren christbäume gekauft , da uns unser Wald zu schade war:wuetend3:

Oder die Survivalfreaks , die es für nötig befanden , im Wald Feuer zu machen , Bäume mit dem Survivalknife zu kappen und dies regelmäßig taten.
Aber hier war Tomcat schon so groß , dass er etwa 1-1,50 meter tief graben konnte , seine Gruben mit Folie auskleiden unde mit Wasser füllen konnte.
Gut getarnt ist so eine Wassergrube ein echter Spaß , wennnnn Verbotszettel ignoriert werden.:-D
Jedenfalls waren die Gruben eingebrochen und die Freaks waren fortan nimmer gesehen.

mfg
Tct
Life burns!

Spurobold

@al
Links wären gut!
Ich such mal selber.
Spuro
"I`m not scared of dying  I just don`t want to"  "Come undone" Robbie Williams

www.altertumsforschung.de

Genau die Frage nach dem Alter von Bäumen habe ich mir auch schon oft gestellt.

Bert

Hallo,

das Durchmesserwachstum ist wohl derartig von den Standortbedingungen abhängig, dass man etwaige Tabellen etc. nur mit Vorsicht geniessen darf. Ich hab mal eine aus einem Vorlesungsskript angehängt, wie man sieht, kann ein Baum mit 60cm Durchmesser je nach Standort und Art entweder 60, 160 oder 260 Jahre alt sein. Meiner Meinung nach sind Bäume älter als 500 Jahre sehr selten, schaut auch mal hier rein deswegen:
http://www.drhdl.de/neutroeins.html
Abschnitt 2.2, Tabelle 1

@ Walli: Wie hieß nochmal deine neue Homepage? Ich komm nicht mehr drauf...:-D:-D

Sobbi

Servus Leute,

@Spurobold
also weil du so hartnäckig nach Formeln und Faustregeln zum Bestimmen des Baumaltes suchst, hab ich ´nen Profi gefragt: es ist so, wie hier schon vielmals geschrieben wurde. Es gibt solch eine Formel nicht. Wie auch in Bert´s Post beschrieben, hängt das Wachstum von Nährstoffzufuhr, Lichteinfall, Standort, Bodenbeschaffenheit, Nachbarbäumen, evtl. Krankheiten, Baumart, Klima und noch vielem anderen ab.
Man kann mit einer Formel (mit Hilfe des Brusthöhenumfangs) zwar die Kubikzahl ermitteln, aber was du suchst, gibt es nicht.

@Tomcat:
das mit den Fallgruben voll Wasser ist ´ne geile Sache. Werd ich auch mal ausprobieren, vielleicht erwisch ich dann die Dr...s.., die bei uns immer die alten Batterien und Akkus ensorgt. Hab bestimmt schon 14 Autobatterien weggefahren.:kettensaege::wuetend3:

Gruß Sobbi


Freiheit für Vercingetorix

Spurobold

Hab schon lang eigesehen, dass es solche Tabellen nicht geben kann und wenn doch, dass man sich danach nicht richten kann. Ich hab das alles (Nährstoff,Licht,Klima...) am Anfang gar nicht beachtet. Ist mir erst später (dank euch) ein-/aufgefallen.
Dankeschön für alle Antworten!

Viele Grüße
Spurobold
:jump1:
"I`m not scared of dying  I just don`t want to"  "Come undone" Robbie Williams