im Supermarkt

Begonnen von Rheindigger, 14. Mai 2008, 11:15:51

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emil17

Irgendwie scheint mir das alte Prinzip "anständig bezahlen für anständige Qualität" gar nicht so schlecht zu sein. Diese "Geiz ist geil" Mentalität erzeugt doch gewaltige Kollateralschäden im zwischenmenschlichen Bereich.
Als Geschäftsführer oder Filialleiter ist man wohl auch in einer beschissenen Situation. Pseudo-selbständig, d.h. es wird einem viel von oben vorgeschrieben aber wenn die Rendite nicht stimmt ist man selbst schuld. Also spart man beim Personal.
Wenn Du einen Betrieb mit sehr wenigen Angestellten hast und einer/eine dauernd krank oder schwanger ist kann das in der Tat ruinös sein, denn auch wenn der Staat alle Sozialkosten übernimmt - das Fachwissen ersetzt so schnell keiner. Da kann man gleich dauernd unausgebildete Leute mit zeitlich begrenzten Verträgen beschäftigen.
Und da das Personal anderswo Kunde ist, spart es dort. Zum Teil mit ausgesprochen unfairen Mitteln - z.B. ins Fachgeschäft gehen, sich beraten lassen, den Kaufentscheid verschieben ("ich überlege es mir noch mal") und dann den Artikel übers Internet billiger einkaufen.

Mir gefällt die Weisheit des alten Bosch aus der Gründerzeit besser. Man sagte ihm, er könne so hohe Löhne bezahlen, weil er so reich sei. Er sagte, es sei genau umgekehrt, er sei reich geworden weil er seine Leute anständig bezahlt habe.

Die einzigen die wirklich was davon haben sind die Kapitalgeber im Hintergrund, die können zuschauen wie sich ihr Konto füllt, und haben alle Zeit Steuern zu optimieren und strategische Entscheide zu fällen, sprich sich neue Ideen auszudenken, wie man noch fetter werden kann.