Mal eine grundsätzliche Frage zu den Schiet-Äckern.

Begonnen von Levante, 14. Februar 2011, 22:58:21

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Levante

Hallöchen,


ich frage mich nun schon  seit einiger Zeit, ob es da eine Faustformel gibt, wo und in welcher Entfernung, zum alten Ortskern, sich eventuelle Schietäcker befinden, oder befanden.

Ich gehe mal davon aus, das Kloaken regelmäßig gelehrt wurden, und das die Fäkalien dann auf bestimmten Flächen ausgebracht wurden. Dies sind dann also die typischen äcker, wo sich die entsprechenden Funde machen lassen.


Aber ist in den meisten Fällen nicht davon auszugehen, das diese Flächen mittlerweile, durch neuzeitliche Bebauung, überbaut wurden?

Wenn ich die Funde hier im Forum anschaue, scheint es doch des meist, nicht zu Überbauungen gekommen zu sein, oder täuscht das dann einfach nur?

Für den Fall, das es in diesem Jahr noch eine NFG für das Land Hessen geben sollte, bin ich am Überlegen, für welche Flächen ich eine NFG für die Sonde beantrage, daher mein Interesse, in welcher Entfernung sich die Schietäcker befanden.   :zwinker:


Oder gibt es da eventuell sogar Aufzeichnungen in den Archiven?

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

jabberwocky666

Also in meiner Gegend gibt es keine richtigen "Fäkalfelder" wie beispielsweise vor Braunschweigs Toren. Es gibt jedoch Gegenden, in denen sich auf jedem Acker zahlreiche Funde finden und andere Gegenden, in denen gar nichts ist. Das "Geheimnis" der fundträchtigen Äcker liegt in diesen Fällen immer in ihrer Bodenbeschaffenheit. Man hat ja seinerzeit den Scheiß nicht auf die Felder gekippt, damit er weg ist, sondern um damit zu düngen. Schlechter Boden = viel Düngung = viele Funde. Guter Boden = Detektorschweigen. Daher einfach den Bauern vor Ort fragen, in welcher Ecke die schlechtesten Böden der Gegend sind - da wirst Du fündig werden!

LG Jan
Neuer Tag, neues Glück, sieh nach vorne, nicht zurück...

Levante

Hallo Jan,

das ist mal ein super Tipp, darauf bin ich selber nicht gekommen, Danke.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

andreasluecke

Achte auf sandige Böden. Die sind schlecht genug, um sie düngen zu müssen und für die schlechten Pflüge der damaligen Zeit gut zu bearbeiten.

Kitt/Klei = keine Funde.

ChristianH

Zitatund für die schlechten Pflüge der damaligen Zeit gut zu bearbeiten.
Außerdem bekommt man weniger Probleme mit Matsch, wenn es mal geregnet hat  :smoke:

Hase

Und ich denke, man sollte eher auf unumbaute Städte, dort stadtnahe Äcker auf der eher windabgewandten Seite der Stadt zählen. Man hat auch früher darauf geachtet, dass der Güllegestank nicht dauernd wieder in die Stadt geweht wurde. Also eher in Richtung Osten/Süden vom Kern.
Auf Erden herrscht die Liebe, im Himmel die Gnade, und nur in der Hölle gibt es Gerechtigkeit.
(Anaklet II.)

andreasluecke

Zitat von: ChristianH in 15. Februar 2011, 10:59:00
Außerdem bekommt man weniger Probleme mit Matsch, wenn es mal geregnet hat  :smoke:

..genau das wussten die Bauern auch zu schätzen. Drainage ist schwer und teuer, deshalb hat man Staunässe immer zu vermeiden gesucht.

Levante

Hey super,

an die Sache mit der Windrichtung habe ich auch schon gedacht.

Ja anhand eurer Antworten kann ich mir schon ein recht gutes Bild machen, für welche Flächen ich eine NFG für die Sonde beantragen könnte.

Aber bislang habe ich die Sonde eher als zusätzliches Hilfsmittel verstanden, um auf meinen Siedlungsplätzen, neben der Keramik, auch noch andere Funde machen zu können, die mir bislang versperrt geblieben sind.

Aber wenn ich immer so sehe, was da auf den Schietäckern so rauskommt, dann wäre ein so ein Acker auch mal recht abwechslungsreich.  :zwinker:

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)