Zwei Bleiplomben

Begonnen von Sönke, 13. Mai 2008, 10:21:01

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Sönke

Hallo,

ich wende mich mal wieder an die Spezialisten unter Euch mit der Bitte um Hinweise zur Bestimmung zweier gestern gefundener Dreilochplomben.

Die super informativen Seiten von Ruebezahl ( http://faekalienfelder.de.vu/ -> Plomben) habe ich mir angeschaut und teilweise durchgelesen.

Zur bleiplombe2.JPG:
Immerhin habe ich in der Folge des Anschauens der Seiten die Vermutung, dass das "F.R" auf meiner Plombe Nr. 2 für Fridericus Rex also "den alten Fritz" steht und somit wohl in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts datiert. Da sich die Beschriftung der Plombe darauf reduziert, tippe ich auf eine Steuerplombe(?).
Was könnte die Kerbe auf der Rückseite bedeuten?

Zur bleiplombe1.JPG:
Hier lese ich ein O oder eine 0. Rechts lese ich DUTT wobei es so aussieht als könnte noch ein weiterer Buchstabe vorhanden gewesen sein.. Auf der linken Seite steht etwas was auf "BR" endet und oben ist ein Punkt erkennbar. Durch den schrägen Lichteinfall sollte es Euch möglich sein dies auch anhand des Fotos nachzuvollziehen.
Auf der Gegenseite der Plombe (bleiplombe1b.JPG) lese ich links ein "HA" ... danach evtl. ein N könnte aber auch ein M gewesen sein. Wenn es "HAN" wäre, würde es mich an ein Kürzel für Hannover denken lassen. Fundort ist Bielefeld, läge also nicht soweit ab vom Schuss. Oben steht einzeln ein U. Mittig steht wahrscheinlich eine 22.

Wenn jemand etwas zur Deutung und Bestimmung (woher, was war damit verplombt, ...) beitragen kann, wäre ich für eine Antwort dankbar.
Plombe 1 habe ich ziemlich sicher doppelt gefunden, wobei die andere äußerst wenig erkennen lässt. Nur die direkte Gegenüberstellung erbrachte, dass es sich wohl um die selbe Art von Bleiplombe handelt.

Achja, nicht zu vergessen... der Durchmesser beträgt je zirka 2 cm!
Fundkontext: Nichts von Bewandnis... neben einigem Porzellangescherbe, diversen Getränkedosen, Ziehlaschen und anderem Metallschrott lag ein Reichspfennig von 1899 dort. Ein weiteres 5-Pfennig-Stück aus dem DR fand ich genau wie zwei der drei Plomben ausgewaschen daliegend auf der Fläche, die in Kürze bebaut wird.

Viele Grüße und viel Spaß beim Miträtseln
Sönke


Herausgeber der Zeitschrift "Der Steinkern"

Ruebezahl

Zitat von: Sönke in 13. Mai 2008, 10:21:01
lag ein Reichspfennig von 1899 dort.

Hallo Sönke  :winke:
das ist auch ca. die Zeit aus der die Plomben stammen. Nr. 2 vielleicht noch ein paar Jahre älter, aber keinesfalls 18. Jh. und Fridericus Rex  :nono:
Beides sind wohl Plomben von Firmen. Wenn so wenig von der Inschrift noch zu lesen ist es fast aussichtslos.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Sönke

Hi Ruebezahl, :winke:

danke erstmal!

Woraus folgerst Du, dass die Plomben so jung sind? Aufgrund der Schrift?

Schade dass sie nur gut 100 Jahre alt sind, aber es ist besser als nichts. Mich freut's trotzdem, weil es meine ersten Plombenfunde sind. :super:

Gruß
Sönke

Herausgeber der Zeitschrift "Der Steinkern"

Ruebezahl

Zitat von: Sönke in 13. Mai 2008, 18:49:43
Woraus folgerst Du, dass die Plomben so jung sind? Aufgrund der Schrift?

Ja, auch.
Der Rohling von Nr1 ist maschinell gegossen. Plomben dieser Art (wie die Stegen zwischen den Löchern gestaltet sind) findet man von allen möglichen Firmen. Ab ca. 1860/70 gab es Lieferanten, wo die Anwender entsprechende Komplettsysteme (Zange un Rohlinge) einkaufen konnten. Die Plomben davor waren viel individueller, vor allem auf Grund ihrer handwerklichen Herstellung.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Sönke

Nochmals vielen Dank! :winke:

Gruß
Sönke
Herausgeber der Zeitschrift "Der Steinkern"