Guten Tag,

dieses schwalbenschwanzförmige Objekt aus Blei, 27 Gramm, auf einer Seite an den breiten Enden zwei "Noppen", halte ich für Flickzeug, Flickzeug für Großkeramik wie Amphoren. Solche Schwalbenschwänze hat man m.W. benutzt, um Risse zu fixieren oder zu stabilisieren. Ich habe jedenfalls schon Fotos solchermaßen "geflickter" Keramik gesehen, vielleicht sogar hier im Forum ?
Fundort ist ein Weinberg (Südwesteuropa), der von einer unglaublichen Menge Keramikscherben förmlich übersät ist, früher Standort einer römischen Töpferei. Zunächst schien es mir unerklärlich, wozu ein solcher Betrieb, der insbesondere Amphoren in großer Menge herstellte, Bleiflicken benötigte. Eine Erklärung könnte sein, daß neben der Produktion von Gefäßen auch Reparaturen an solchen ausgeführt wurden.
Allerdings könnte der Blei-Schwalbenschwanz auch aus einer anderen, späteren Epochen stammen, so daß diese Überlegungen hinfällig wären.
Kann  vielleicht jemand von Euch Fotos von  schwalbenschwanzgeflickter Keramik beisteuern ?

Gruß
St. Subrie

Haben wir doch schon alles, habe nur nicht gründlich genug gesucht :
http://www.augustaraurica.ch/publ/pdf/ABRZ01_k.pdf
In diesem Beitrag von Archfraser gebracht :
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,52353.0.html

Also alles geklärt : Schwalbenschwanz aus Blei zur Keramikreparatur, vermutlich an der Reparaturstelle vergossen. Und dem Link zufolge kamen solche Reparaturen bereits an neuen Großgefäßen vor.

Übrigens, diesen Fundbeleg schätze ich mehr als manch schöneres Objekt. Es ist die Geschichte dahinter, die fasziniert.

Gruß
St. Subrie