Tierkopf aus Blei

Begonnen von Marcus1, 03. Dezember 2013, 17:27:23

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Marcus1

Hi,
Dieser Tierkopf aus Blei ist 27mm lang, 31mm hoch und wiegt 57g.
Es könnte ein Reh oder einen Hirsch darstellen. Ziege oder Schafbock scheiden eher aus, weil der Kopfschmuck offenbar verzweigt war.
Neuzeitlich oder nicht, das ist die Frage.
lg Huti

Aule

Hallo Marcus,

ich kann schauen wie ich will, aber ich erkenne eigentlich nix.

Gruß Aule

Levante

Zitat von: Aule in 03. Dezember 2013, 17:33:25
Hallo Marcus,

ich kann schauen wie ich will, aber ich erkenne eigentlich nix.

Gruß Aule

Das Geheimnis ist das räumliche Vorstellungsvermögen.

Es ist ganz klar die Schnauze mit einem Horn zu erkennen. Das andere ist abgebrochen. Dazu die beiden Ohren. Alles etwas verbogen aber gut zu erkennen.

Ich tendiere aber eher richtig Reh-oder Hirschbock.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

mc.leahcim

Passend zur Weihnachtszeit RUDOLPH the red nose rendeer.
Sorry, war meine 1. Idee. Ein Hirsch  / Elch mit Geschirr kann eigentlich nicht so alt sein.

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Aule

Hallo,

auch wenn das Teil von der Vorderseite her eine gewisse Ähnlichkeit hat, so fehlt mir auf der Rückseite komplett das räumliche Vorstellungsvermögen.

Gruß Aule

mc.leahcim

Hallo Aule,
Stell dir vor das die Hörner zusammengebogen sind auf Bild Blei 13 rechts und links die Ohren und dazwischen die Reste des Geweih nach innen zusammengebogen.
Der Kopf an sich sieht aus als wäre er aufgesteckt worden. Das könnte also auch sein das es nicht ein (ganzes Tier) am Stück gegossenes Teil ist sondern nur der Kopf irgendwo dran / drauf saß.

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Signalturm

Für einen Neuzeitlichen Fund ist es mir zu wenig ausgearbeitet. Bin mir nicht sicher ob das Ding nicht doch älter ist. Ist für mich nicht zwingend ein Rentier mit Geschirr.
Der Fund könnte meiner meinung nach doch noch eine Überraschung verbergen. Gruß Signalturm
Finderglück ist Finderlohn genug.

Marcus1

Hi,
es wurde jedenfalls in der Nähe einer Siedlung gefunden, welche zumindest in der Völkerwanderungszeit und im Mittelalter bestand.
lg Marcus

Signalturm

Hier mal ein Bild von einem Keltenfund aus Altenburg Gem. Jestetten im Lk Waldshut-Baden. Für mich könnte der Fund in diese Richtung gehen
Gruß Signalturm
Finderglück ist Finderlohn genug.

mc.leahcim

Hiermit nehme ich mein Rudolph the red nose rendeer zurück. :staun:

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
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Signalturm

Blei in Verbindung mit den Kelten lies mich zuerst stutzen. Habe mal nachgeschaut. War denen wohlbekannt. Gab auch Münzen die im Netz gerne mal als Keltische Bleimünzen bezeichnet werden. Sind jedoch in der Regel aus Potin
Hier eine Erklärung aus dem Netz:   Frz. Bezeichnung für eine Legierung aus Kupfer, Zinn, Blei und Antimon, aus der die Kelten im östlichen Gallien gegossene Mz. herstellten. Durch einen hohen Zinnanteil und das weiche Blei sinkt der Schmelzpunkt auf wenige hundert Grad, so daß die Mz. bei relativ niedrigen Temperaturen gegossen werden konnten.
Wenn du mal Kelten und Stier googelst wirst du auf einige Bilder stoßen welche deinem Kopf doch sehr ähneln. DEr Stier hatte als Gottheit eine hohe Stellung. Es sind kleine Stierfiguren als Applikationen an Helmen oder Trinkhörnern bekannt. Die Kraft des Tieres und des Gottes sollte auf seinen Besitzer übergehen.
Finderglück ist Finderlohn genug.

Daniel

Zitat von: Signalturm in 05. Dezember 2013, 12:43:28
Hier mal ein Bild von einem Keltenfund aus Altenburg Gem. Jestetten im Lk Waldshut-Baden. Für mich könnte der Fund in diese Richtung gehen
Gruß Signalturm
Der Stierkopf schwebte mir auch als Beispiel vor aber ich hab das Bild nirgends gefunden. :engel:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Levante

#12
Guten Abend zusammen,

die nähe bzw. die Ähnlichkeit zwischen beiden Stücken will mir leider nichts auffallen. Bei dem einen Stück handelt es sich um eine typische, schlanke und oder elegante Formgebung und die leichten Linien die dennoch so viel Ausdruck und Charakter herausbringen. So wie wir es eigentlich von den keltischen Künstlern kennen und bewundern.
Bitte zeigt mir jetzt nicht gleich diverse Gegenbeispiele, darum geht es mir nicht, soll nur ein Ansatz sein, nicht mehr und nicht weniger.

Bei dem Stück aus Blei finde ich leider keines dieser Merkmale. Es scheint doch viel eher eine relativ plumpe, künstlerisch nicht auf hohem Niveau gearbeitetes Stück zu sein.  Es wäre am ehesten als eine Arbeit aus dem privaten Bereich anzusprechen.  Ich sehe an dem Stück nun leider keinerlei typisch keltische Merkmale. Und hier kann sicherlich nicht nur die schlechte Erhaltung als Grund angenommen werden.

Oder seht ihr da eine sei es künstlerische oder Kulturelle Ähnlichkeit zwischen beiden Stücken?

Die Übereinstimmung die ich sehe, ist das es sich bei beiden Stücken um einen Kopf handel, ob es dasselbe Tier ist, vermag ich ebenfalls nicht zu sagen.  :glotz:

Aber am meisten weiderstrebt mir, das ein höchstwahrscheinlich kultisches Objekt in keltischer Zeit aus minderwertem Blei und nicht aus Bronze hergestellt wurde.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

teabone

 :winke:

ich sehe einen Stierkopf dessen Maul leider durch einen Schlag gelitten hat. Das verfremdet den Gesamteindruck entschieden. Das Auge ist ganz klar das Auge eines Rindes. Die realistische Darstellung des Kopfes ist für mich weit entfernt vom keltischem Ausdruck.

Es gibt übrigens einiges an wunderbaren Bleiarbeiten bei den Kelten.

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Signalturm

Für mich sieht der Fund auch nicht "Keltisch" aus. Mein Beispiel sollte nur zeigen das es in der Vorzeit viele Epochen gab, in denen Stierköpfe als Verzierungen von verschiedensten Gegenständen gedient haben. Und wie du au sagst gibt es durchaus Gegenbeispiele. Es waren nicht alle Tierdarstellungen in der "überzogenen" Form der Kelten gefertigt. Es gab im Altertum auch viele sehr plastsische und naturgetreue Abbildungen. Nur für neuzeitlich und Rudolf-Rentier halte ich es nicht. Wie gesagte ich könnte mir durchaus eine ältere Datierung vorstellen.
Finderglück ist Finderlohn genug.

Signalturm

Hab noch die Bilder vergessen. Sind auch nur wieder Beispiele für die Richtung .Griechische Applikationen 2-5 Jahrhundert.
Finderglück ist Finderlohn genug.

Marcus1

Seid gegrüßt,

ich habe das Stück den Archäologen gezeigt, die zwar unsicher bezüglich näherer Angaben waren, es aber jedenfalls als nicht neuzeitlich einstuften.
"Vermutlich römisch", es gibt möglicherweise Gewichte in dieser Form.
Na ja, die Teile, welche nicht leicht zu bestimmen sind, sind die spannendsten. Es wird interessant, was dieser Acker bei der nächsten Möglichkeit noch preisgibt.

lg Marcus