Wer aus Baden ...

Begonnen von Völkli, 16. Oktober 2002, 19:05:09

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Völkli

... hat sich denn hierher verlaufen?

Hey Leute,

ich kann die Umschrift nicht genau entziffern. Wer hilft mir?
Vorderseite:  1 Kreuzer  1848
Rückseite:     ? ? ?   GROSHERZOG VON BADEN

Gruß und Gut Fund
Volker   :super: :prost: :super:

Ach so, wie reinige ich so eine Denn am besten???

Thor

Großherzog Leopold von Baden.

Großherzog Leopold - Modernisierer des Landes
Am 29. August 1790 wird Karl Leopold Friedrich als ältester Sohn der zweiten morganatischen Ehe des Markgrafen Karl Friedrich mit Luise Caroline Geyer von Geyersberg geboren. An eine Erbfolge ist zu diesem Zeitpunkt aufgrund der vier Erbprinzen der 1. Linie noch nicht zu denken. Somit wird Leopold recht bürgerlich aufgezogen, bekommt eine breitgefächerte Ausbildung und entdeckt auf seinen zahlreichen Reisen seine Leidenschaft für die Kunst. 1808 beginnt er sein Studium der Rechtswissenschaft, der antiken und neuen Weltgeschichte an der Universität Heidelberg und nimmt nur widerwillig seine militärischen Pflichten wahr.

Als am 30. März 1830 Großherzog Ludwig, der letzte Erbprinz der 1. Linie stirbt, wird Leopold, mittlerweile mit Sophie von Schweden glücklich verheiratet, Großherzog von Baden. Auf der Landbereisung im Juni 1830 erlebt das großherzogliche Paar einen einzigartigen Triumphzug, welcher auf die erhoffte Milde und auf die Einsetzung liberaler Minister zurückzuführen ist.

Mit dem "Großen Landtag" 1831 beginnt die Modernisierung Badens: ein freisinniges Gemeindegesetz sowie eine neue Strafprozeß- und Gerichtsordnung wird verabschiedet, es kommt zur allgemein Zehntablösung, einer Neuordnung des Forst-, Post- und Schulwesen.

Die darauffolgenden Jahre macht Baden kulturelle wie auch wirtschaftliche Fortschritte: Baden 1835 tritt dem Deutschen Zollverein bei, große Fabriken entstehen, 1838 wird mit dem Bau der Eisenbahn auf Staatskosten begonnen, und auch die Rheinregulierung ist in vollem Gange. Wo immer er kann, tritt Leopold als Mäzen auf (vgl. auch das Huldigungsgedicht von 1830).

Schon 1831 mit der Verabschiedung und der kurz darauffolgenden durch den Bundestag erzwungenen Aufhebung des Preßgesetz, mit der Ernennung des erzkonservativen Ministers von Blittersdorf und damit dem Versuch der Brechung der Opposition, die sich daraufhin in die Liberalen und Radikalen spaltet, muß Leopold den Zorn, Klatsch und Tratsch des Volkes auf sich ziehen. Auch die Berufung gemäßigter Minister bringt keine Besserung, und als dann im Jahr 1846 eine Mißernte hinzukommt, ist das Unglück perfekt.

 Der Großherzog kämpft um die Gunst des Volkes und verkündet kurz vor der ersten Badischen Revolution die Preßfreiheit und erläßt ein Gesetz zur Einrichtung einer allgemeinen Bürgerwehr. Er läßt auch die Feudalrechte der Standesherren aufheben. Der Aufstand besorgt ihn zutiefst

Als sich im Mai 1849 nach der dritten Offenburger Versammlung die Truppen mit den Freischaren in Karlsruhe verbünden, flieht der Großherzog, kurz zuvor hatte er noch die Bürgerwehren auf die Verfassung vereidigen lassen, mit seiner Familie in die Pfalz, von wo er verzweifelt aber erfolglos an das Volk appelliert, sich nicht von den Verrätern verführen zu lassen. Er versichert ihnen sogar vollständige Amnestie, doch er bekommt keine Antwort. Somit bittet er Preußen um militärische Hilfe bei der Niederschlagung des Aufstandes, überläßt aber die Leitung seinem Bruder Wilhelm, dem "Kartätschenprinz".

Leopold läßt den Preußen freie Hand und mischt sich auch nur gering in die Standgerichtsprozesse ein, weshalb er den Namen "gekrönte Schlafmütze" bekommt. Er interessiert sich kaum noch für Politik, erscheint völlig passiv und in sich gekehrt und widmet sich fast ausschließlich seiner Liebe zur Kunst.

 Am 24. April 1852 stirbt Leopold an einer Entzündung des rechten Kniegelenks
Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames

Thor

Ich bin mir sicher!!!:sondi::prost::sondi:

[Bearbeitet am 10-16-2002 von thor]
Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames