Grafschaft Öttingen, 1678

Begonnen von Lars, 12. Dezember 2013, 13:06:10

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Lars

Bin mittlerweile schon selbst drauf gekommen... Silber, 2,7g , 1678, 6 Kreuzer Albert Ernst ( 4.5.1642 - 29.1. 1683) , Grafschaft Öttingen.
Umschrift: PRINZEPS OTTIN ALBERT ERNEST:/ DOMINUS PROVIDEBIT: Reinigung nur Wasser und Zahnbürste. Originalzustand.
Öttingen???

..." Eine Neuerung im Währungssystem brachte die Konjunktur des Silberbergbaus, zunächst in Tirol, die noch von der in Sachsen und Böhmen überrundet wurde. Südwestdeutschland lag größtenteils im Sog des Tiroler Einflusses, der Österreich auf dem Gebiet des Währungswesens eine Vorherrschaft verschaffte. Die ober schwäbischen Städte profitierten davon, indem sie sich rasch in den Edelmetallhandel einschalteten. Immer stärker wurde der Druck auf die Ausgabe von mittleren Silbermünzen (1 Kreuzer= 4 Pfennige, 1 Sechser=6 Kreuzer.) Seit 1486 wurden Taler geprägt. Damit bestanden die Voraussetzungen für die Reichsmünzreform des 16. Jahrhunderts.
Auf diese allgemeine Entwicklung reagierten die Reichsstädte und Territorien mit Gegenmaßnahmen und Anpassungen durch regionale Zusammenschlüsse und Verträge. Sie versuchten mit Währungsreformen Geldparitäten für größere Räume und auf längere Sicht fest zu legen. Das allerdings war von stetem Wandel bedroht.
Grundlage dafür war zum Teil die Neuverteilung des Münzrechts. Die Reihenfolge, in der solche Rechte erlangt wurden ist höchst merkwürdig und hat nichts mit dem sonstigen Rang der Fürsten und Herren zu tun ( Öttingen kam erst 1674 in den Fürstenstand) Altes Münzrecht stand etwa den Markgrafen von Hachberg schon im 13. Jh. zu, denen von Baden 1362, Württemberg 1374 und dann folgte Öttingen 1393. Es entstanden Verbände zu gemeinsamer Münzpolitik. Im Ganzen kam es daruch zu einem innerschwäbischen Währungsgebiet, dem sich auch Baden anschloss. 1396 schlossen sich im Kirchheimer Vertrag die Grafschaften Öttingen, Hohenberg Württemberg, der Bischof von Augsburg und die Städte Ulm, Esslingen und Gmünd gegen eine Verschlechterung des Hellers zusammen und prägten erste gemeinsame Silbermünzen: den Schilling. Öttingen wandte sich später mehr Bayern zu. Zur Zeit der Prägung des 6ers galt nach den reichsmünzverordnungen 1551/59 1 Gulden=60 Kreuzer=240 Pfennige. Der Wert des Guldens war auf die Kölner Mark Silber (233,86gr.) bezogen. " (Quelle: Meinrad Schaab, Michael Klein, Allgemeine Geschichte, BandII)
Hier noch das Wappen der Fürsten, das auch auf die Münze geprägt ist (unter einer Krone)

http://codicon.digitale-sammlungen.de//Blatt_bsb00007681,00159.html

Kaufkraft damals, wenn ich eine Tabelle richtig verstanden habe, etwa 1,4 Kg Rindfleisch. Wert heute: Besser als ein "Ex-Minischderbräsidend"(Öttinger)