Fundzustand bodenabhängig?

Begonnen von mc.leahcim, 04. Oktober 2006, 15:49:20

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mc.leahcim

Ich habe hier 2 Münzen die wohl aus dem gleichen Zeitraum stammen. Die erste habe ich neben einem Waldweg unter Tannen gefunden. Die zweite in einem sehr sandigen ehemaligem Spargelfeld. Nr. 1 =18?? No. 2 =1836. Ich weiß wohl das es beim Fundzustand auf die Zusammensetzung der Erde ankommt. Aber hier staune ich doch. Zu erwarten wäre das der Feldfund "güllegeschädigter" wäre und der Waldfund eben nicht. Oder sind die Wälder so sauer geworden? Kurzum würden mich ähnliche Beispiele von euch interessieren. Oder überhaupt Erfahrungen über den Zusammenhang zwischen Boden und Erhaltung.

Vielleicht finden wir so den Superboden mit der besten Funderhaltungsgarantie und ich frag demnächst den Geologen nach den besten Plätzen. :narr:

Gruß
Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Hase

Der Superboden scheint mir sandig zu sein, allerdings sind auch dort die Erhaltungszustände manchmal komplett verschieden. Beispiele kann ich nachliefern in den nächsten Tagen.
Auf Erden herrscht die Liebe, im Himmel die Gnade, und nur in der Hölle gibt es Gerechtigkeit.
(Anaklet II.)

Hase

Hier mal ein Beispiel für zwei Münzen aus derselben Zeit vom selben Acker.....
Der eine wunderbar speckig patiniert, der andere (außer offensichtlich beschnitten) ziemlich angegangen...
Auf Erden herrscht die Liebe, im Himmel die Gnade, und nur in der Hölle gibt es Gerechtigkeit.
(Anaklet II.)

mc.leahcim

Hallo Hase,
das bedeutet wohl das der Boden in dem der Fund liegt nicht die größte Rolle spielt. Aber doch gibt es grundsätzliche Unterschiede. So erscheint mir sandiger Boden in der Regel nicht so aggressiv zu sein. Ein Freund von mir geht häufig in die Weinberge und findet dort in dem sehr schieferhaltigem Boden überwiegend Münzen in gutem Zustand. Ich habe die Erfahrung gemacht das Waldboden aggressiver ist, wobei es da noch eine Unterscheidung zwischen Laubwald und Tannenwald gibt. Im Tannenwald waren Münzen mehr angegriffen. (jedenfalls bei Kupfer)Vielleicht bringen hier ander noch Beispiele, so müsste doch z.B. tonhaltiger Boden eher konservieren. (feucht, luftdichter und chemisch nicht so aggressiv)

Gruß

Michael
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c-4

Korrosion ist teilweise sehr spezifisch, es sind sehr viele Faktoren verantwortlich, wie schnell oder wie langsam ein Objekt zersetzt wird. Fest steht, dass Kalkoden mit Tonanteil am besten konserviert, hoher pH-Wert ist günstig. Dieser fördert auch bei Kupfer und Bronze die Patinierung, hingegen ist sauerstoffdurchlässiger, nasser Waldboden meist ungpünstig, es sei denn, es sind viele Tannine vorhanden (aus Laub etc.) Weiterhin spielt das Vorhandensein bstimmter Mikroorganismen eine Rolle, manche sind sehr aggressiv gegenüber bestimmten Metallen. Das Düngen mit Kunstdüner und Gülle auf dem Acker dürfte sicherlich kaum förderlich für eine gute Erhaltung sein, außerdem spilet im Acker wie im Waldboden der Gehalt an Chlorid eine sehr große Rolle. Das läßt sich acu an Funden in Strassennähe belegen, die Wintersalzung ist teilweise sehr übel.

Silbersurfer


Nicht zu vergessen auf dem Acker, das manche Coins schon viele Jahre in der Oberen Schicht hin
und her gezogen werden bevor wir sie finden, und andere werden frisch aus der festen Bodenschicht
gepflügt und gleich gefunden! :-D
Mit den Nadelholzwäldern habe ich die gleichen schlechten Erfahrungen gemacht!
Die schönste Erhaltung kenne ich vom Sandboden bzw dem Boden der Wetterau! :super:

Gruß der Silbersurfer! :sondi:
Fisher 1265X, Tesoro Cortes, C-Scope CS3MX...