Damaszierte Münze?

Begonnen von Flinc, 23. Februar 2004, 12:02:38

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Flinc

Hallo zusammen

Gestern habe ich dieses 20 Rappen Stück gefunden. Jahrgang 1883. Schweizer Münzen sind in der Beziehung ja eher langweilig, da sie sich seit 120 Jahren überhaupt nicht verändert haben...

Interessant an diesem Stück ist, dass sie im Boden angeätzt wurde und so eine Struktur sichtbar wurde, die mich stark an damaszierte Schwerter erinnert. Das Material ist übrigens Nickel.

Grüsse

Flinc

[Bearbeitet am 23-2-2004 von Flinc]

[Bearbeitet am 25-2-2004 von Flinc]

Flinc


Ruebezahl

Wirklich ineressant :icon_eek:
Ich denke, daß sind die Spuren vom Walzen der Bleche, aus denen die Münzrohlinge gestanzt wurden stammen.
Das durch das Walzen von Buntmetall auch Strukturen entstehen können, die unterschiedlich korrodieren, wusste ich noch nicht.
Bei geschmiedeten Eisenstücken kommt so was ja öfter vor.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

coinwate

Hi an Alle,

Die ersten Reinnickelmuenzen wurden in 1881 von der Schweiz gepraegt.:besserwiss:

Das 2. Jahr war 1883, also wie hier. Da gab es 2.5 mio vs 1 mio in 1881.

Die Schweizer waren also die ersten, und haben gewiss vieles gelernt in den ersten Jahren. Ich erinnere dass Nickel sehr hart ist (und magnetisch). Es laesst sich wie Eisen walzen und schmieden, und gilt auf Grund seiner Verschleissfestigkeit als einer der wichtigsten Muenzwerkstoffe des 20. Jh.

:baller:

Wir Canadier haben seit 1922 Reinnickelmuenzen, denn wir stehen an erster Stelle der Welt mit Nickelvorkommen und Verarbeitung.:koenig:

coinwate:super::stinkefinger2::jumpg::jumpr:

stratocaster

Hallo alle zusammen,
Nickel bedeutet ja nicht "Rein-Nickel", denn das wäre zu teuer. Das Münzen-Nickel wird mit grosser Wahrscheinlichkeit unterschiedliche Legierungs- bzw. Gefuegebestandteile haben, die dann sicherlich auch unterschiedlich korrodieren koennen und dann diese Struktur hervorrufen.
Gruß
Stratocaster :besserwiss:
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Flinc

Ja, ich denke auch, dass die Struktur ein Effekt vom Walzen ist. Der Boden (sandiger Humus über Eiszeit-Schotter; Mischwald) dort scheint auch ausserordentlich aggressiv zu sein. Am selben Tag gefundene 10 Rappen und 1 Rappen Münzen sind so stark korrodiert, dass ausser dem Nominal nichts mehr zu erkennen ist...:heul:

Ich glaube schon, dass die Münze aus reinem Nickel besteht. Steht jedenfalls so in den Münzkatalogen. Aber wahrscheinlich ist es wirklich zu teuer gewesen, deshalb haben sie auch bald wieder auf Cu-Ni umgestellt...

Grüsse

Flinc

coinwate

Hello,

Wir haben hier die USA als Nachbarn, die wollten seit Jahren dass unser Muenzen nicht magnetisch sind. Weil beide Muenzen seit ueber hundertfuefzig Jahren denselben Durchmesser und Gewicht haben. Wir koennen bei gewissen Automaten "billig" einkaufen.

Unsere waren immer Rein Nickel, und beim Zufuegen von anderen Metallen, ich weiss nicht die Schwelle, verliert die Legierung die magnet. Kraft.

Also das einfachste test fuer die Schweizer rein Nickel Muenze ist der Magnet.

coinwate:hacker::hacker::hacker:

stratocaster

Ihr habt ja alle recht. Aber ich meine das anders:
Eine "Rein-Nickel-Münze" wird nicht aus 100% Nickel bestehen, sondern vielleicht nur aus 98% Nickel. 2% legierte andere Elemente können dann zu verschiedenen Gefügebestandteilen führen, und die können unterschiedlich korrodieren und dann evtl. Strukturen im Fundobjekt hervorrufen.
Gruß aus der kalten Vorderpfalz :hacker:
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