Zwei Fossilien?

Begonnen von Ajo, 26. Juni 2010, 13:15:44

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Ajo

Hallo!

Hier drei Abbildungen von einem Fund aus Lüneburg. Er stammt von einem Geschieberücken, aus einem Steinhaufen. Der Stein enthält zwei größere Fossilien (möglicherweise Austernschale Abb. b & Seelilienarm Abb. a???) und Mikro-Fossilien (Pocken?). Das Gestein sowie die darin enthaltenen Fossilien müssten doch zu bestimmen sein... ich :nixweiss:

Bin für jede Hilfe dankbar.

Liebe Grüße aus der Lüneburger Heide,
Ajo
:-)

PS: Ich hatte das Stück vor ca. fünf Jahren, ohne Erkenntnisgewinn :heul:, schon mal hier reingestellt. Heute sind die Bilder usw. aber besser.

DMarkcollector

Hi Ajo,
konnte ein fragment einer Austernschale sein, die mit Kieselalgen überzogen ist.
bye Jens

Ajo

Hallo Jens,

Kieselalgen sind ein guter Ansatz! Hast du vielleicht ein Vergleich oder Literaturtipps wo ähnliche Stücke beschrieben werden?

Vielen Dank für deine Einschätzung!

LG
:-)

Sprotte

Hallo,

meiner Meinung hat das nichts mit Kieselalgen zu tun, mit "Kiesel..." jedoch schon. Bei dem, was sich dort auf der Oberfläche des Fossils (wohl tatsächlich einer Austernschale) abzeichnet, handelt es sich höcht wahrscheinlich um so genannte Buch'sche Kieselringe. Das sind anorganische Erscheinungen, die sich in konzentrischen Ringen auf kalkschaligen Fossilien absetzen. Diese entstehen durch "Umkristallisation" von Calciumcarbonat in "Kieselsäure" (Opal), wobei das Calciumcarbonat aus dem Objekt herausgelöst und durch Kieselsäure ersetzt wird. Algemein verbreitet ist diese Erscheinung bei Fossilien der Oberkreide (Belemniten, Muschelschalen, Seeigeln, ...).

Viele Grüße  :winke:
Sprotte

sven

Aha! Und ich dachte das wären Spuren von Seepocken. Bei mir sehen die mit bis 8mm Durchmesser großen Gebilde so aus:  :glotz:

Viele Grüße

Sven

werter47

Hallo,
sieht nach einer schwer verunfallten Ostrea (Auster) aus der oberen Kreide,eingebettet in "geflecktem Feuerstein" aus dem Campan,Kristianstrad-Gebiet aus.Die für angewitterte Austerschalen typischen Ringe hat "Sprotte"bereits beschrieben.Alles in allem ein schwer zu identifiziereder Beleg.
Gruß Günter

Ajo

Hallo,

und herzlichen dank für eure Erläuterungen. :super:

Was sagt ihr zum ,,Seelilienfossiel" Abb. a? (Sieht für mich fast wie ein Seeskorpion aus :irre:.)

LG

werter47

Hallo,
Kreideseelilien sind so um die 2 - 4 mm,nicht solche Maiskolben wie die Triasischen.
Es gibt noch eine Muschel,wird groß hat so eine eigetümlichen Wulst und viele Schloßzähne/Gruben,wird im Geschiebe immer nur als Bruchstück gefunden,die könnte hinkommen,find aber z.Z.den Namen nicht.Bild 2 guckt zurück,hat Auge,Maul offen und steckt die Zunge raus,sieh aus wie eine Plastik von einem Katfischkopf.
Ich such mal noch ,vieleicht fällt einem anderen Fossi noch was ein.
Gruß Günter

Grenzton

Hallo sven.

Diese Strukturen, wie Du sie als Seepocken bezeichnest, sind einfach nur Verwitterungserscheinungen von aragonitischen Muschelschalen.
Sowas findet sich häufig in Oberkreidemuscheln.

Gruß, der Kalle
Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

Ajo

 :-)
Zitat von: werter47 in 26. Juni 2010, 17:54:49Bild 2 guckt zurück,hat Auge,Maul offen und steckt die Zunge raus,sieh aus wie eine Plastik von einem Katfischkopf.
Die Aufnahme von Bild 2 wirkt Tatsache wie ein großmäuliger Fisch. :staun: :narr:

lg