Weißer Silex mit roten Punkten?

Begonnen von Ringgeist, 08. Dezember 2014, 13:53:53

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Steinkopf

Ich frage mich auch wie es damit weitergeht - so metallkundlich.

Ackergerät alten Typs hatte doch noch richtiges Eisen(?) (Oder wie muss man es korrekt bezeichnen?)

Moderne Schar-Wende-Pflüge z.B. blitzen doch 'nichtrostend' vom Acker.

Wird sich später V2A, Inox oder was auch immer von den alten Rostspuren unterscheiden lassen
oder wird auch dieser Metallabrieb mit der Zeit rostig?

Bei frisch aufgepflügten Steinen kann ich diese Abrieb-Streifen noch 'nichtrostend' erkennen.

Vielleicht haben wir Metall-Experten, die hierzu etwas sagen können?

LG

Jan


Höhlenbär

Zitat von: Steinkopf in 13. Dezember 2014, 19:05:41
Moderne Schar-Wende-Pflüge z.B. blitzen doch 'nichtrostend' vom Acker.

Wird sich später V2A, Inox oder was auch immer von den alten Rostspuren unterscheiden lassen
oder wird auch dieser Metallabrieb mit der Zeit rostig?

Bei frisch aufgepflügten Steinen kann ich diese Abrieb-Streifen noch 'nichtrostend' erkennen.
Aus rostfreien Stahl sind die Pflüge aber nicht. Wenn die ein paar Wochen nicht im Einsatz waren setzen sie auch Rost an.
Dass die frisch gepfügten Steine noch keinen Rost zeigen ist normal, der entwickelt sich erst nach einigen Tagen.

Das Problem mit dem Flugrost auf Steinen entsteht auch erst durch die moderne Feldbearbeitungstechnik. Früher wurde gepflügt (ein mal konnte ein Stein dabei anecken) und dann wurde oberflächlich eine Egge drübergezogen.
Heute kommt der Grubber und die Kreiselegge zum Einsatz. Ein Stein hat dabei die "Chance" zigmal anzuecken.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Zinken einer Kreiselegge pro Saison bis zu 50% ihrer Masse durch Verschleiß verlieren können.

Grüße,
Michael

P.s. der Rost lässt sich von Kieselhölzern und sicher auch von Flint mit Oxalsäure entfernen.

Steinkopf

Vielen Dank für diese umfassende Antwort!!!

Dann bleibt ja alles beim alten - nur intensiver.

LG

Jan

woodl

Nochmals , servas zusammen !
Wie kommt Furchenhäschen zu der Ansicht das der Acker in Franken liegt und es sich darum um Jurahornstein handelt ? :kopfkratz:
Silikatgestein aus dem Jura ( 145,5 bis 199,6 Miuo Jahre) werden als Hornstein ( engl. Chert) bezeichnet. Hornstein ist sehr feinkörnig, so dass er sich nur unter dem Mikroskop ( mikrokristallin) oder selbst dort kaum oder gar nicht kryptokristallin ( sehr feinkörnig) auflösen lässt.
Das Silikatgestein aus der Kreidezeit ( 65,5 bis 145,5 Mio Jahre) bezeichnet man als Feuerstein.
Zur Farbgebung wurde bereits alles gesagt und sie ist auf Eisen in oxidierter oder reduzierter Form zurückzuführen.
Gruß woodl

Ringgeist

Zitat von: woodl in 14. Dezember 2014, 12:38:59
Wie kommt Furchenhäschen zu der Ansicht das der Acker in Franken liegt und es sich darum um Jurahornstein handelt ? :kopfkratz:

Weil ich in meinem Begrüßungsthread geschrieben hab, dass ich in unmittelbarer Umgebung vom Fundort des Goldkegels von Etzelsdorf-Buch wohne (genau an der Grenze zwischen Franken und Oberpfalz), woraus er wohl korrekterweise geschlossen hat, dass der Acker auch nicht weit ab sein kann.

McSchuerf


woodl schrieb ..
ZitatSilikatgestein aus dem Jura ( 145,5 bis 199,6 Miuo Jahre) werden als Hornstein ( engl. Chert) bezeichnet. Hornstein ist sehr feinkörnig, so dass er sich nur unter dem Mikroskop ( mikrokristallin) oder selbst dort kaum oder gar nicht kryptokristallin ( sehr feinkörnig) auflösen lässt.
Das Silikatgestein aus der Kreidezeit ( 65,5 bis 145,5 Mio Jahre) bezeichnet man als Feuerstein.

McSchuerf schrieb ..
ZitatAm besten man verwendet den Oberbegriff Silex und beschränkt den Ausdruck Feuerstein auf Silikatgesteine aus der Kreide (65.5 bis 145,5 Mio. Jahre), während Silikatgesteine aus dem Jura (145,5 bis 199,6 Mio. Jahre) als Hornstein bezeichnet werden.

:dumdidum:

Steinkopf

#36
@ woodl & mc.schürf

Auf die Begrifflichkeit gehe ich mal nicht weiter ein.

Von einer Bekannten, die publiziert, erfuhr ich einen weiteren, sehr pragmatischen Aspekt.

Wenn sie Wert darauf legt, in Großbritannien 'er-googelt' zu werden, hat sie mit 'flint' eher Erfolg.
                                     Für die Vereinigten Staaten bringt  'chert' die meisten Treffer.

soviel zu den knappable stones.

LG

Jan

Furchenhäschen

Zitat von: Ringgeist in 14. Dezember 2014, 13:02:07
Weil ich in meinem Begrüßungsthread geschrieben hab, dass ich in unmittelbarer Umgebung vom Fundort des Goldkegels von Etzelsdorf-Buch wohne (genau an der Grenze zwischen Franken und Oberpfalz), woraus er wohl korrekterweise geschlossen hat, dass der Acker auch nicht weit ab sein kann.
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nein, da muss ich widersprechen!
Es gibt nicht sehr viele Hornsteinlagerflächen die einen derart reinweissen, fast sahnigen Hornstein hergeben. Da gibt es eben auch nicht sehr viele Plätze in Bayern und etwas Erfahrung und einen minimalen Kennerblick sollte man in über 40 Jahren Hornsteinsammeln schon entwickeln können.
Die anderen gemachten Angaben unterstützten meine Annahme eigentlich nur.
Grüße
Peter