Was für ein Stein?

Begonnen von achatheiko, 12. April 2006, 12:23:39

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achatheiko

Hallo,habe diesen Stein auf einen Acker gefunden,ca6x4 cm groß.Es sind schöne Kristalle ausgebildet,einige abgebrochen.Ein Teil ist milchig und andere klar.Welches Mineral ist es ?

Grüße achatheiko

goldsammler

Hi, von der Kristallform her usw. ist es Quarz. Wenn er etwas reiner wäre, wäre es Bergkristall geworden - Gruß - goldsammler  :winke:

Der Wikinger

Hallo achatheiko  :-)

Die braunen Quarz-Kristalle in der Mitte könnten Rauch-Quarz sein ??  :winke:

RonnyNisz

Ich stimme meinen Vorschreibern zu, es sind Quarzkristalle. Rachquarz erkenne ich nicht so, den kenne ich eher als rein-gräulich. Als Kind habe ich im Harz in den Bachläufen und drumherum ähnliche Stücke gefunden, auch mit bräunlichen Belegen/Verfärbungen, die als Eisenoxid deuten würde. Interessant an dem Stück ist die beidseitige Verwachsung der Kristalle, in einem relativ engen Gesteinsspalt hat offensichtlich der Kristallisationsprozeß von beiden Seiten begonnen und die Kristalle haben sich in Mitte getroffen und sind teilweise verwachsen.

Gruß Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

achatheiko

Hallo,ich danke euch für die Bestimmung,ich habe auf diesen Acker schon einige dieser Quarze gefunden.Leider sind die meisten durch das schwere Ackergerät beschädigt.Ich nehme an das der Untergrund felsig ist und dadurch das Gestein herausgeackert wird.Anbei noch ein paar Bilder ähnlicher Steine vom Acker.Der erste ist faustgroß.

Grüße achatheiko

tecnomaster

Hallo Achatheiko,

dieser Acker, wo die Mineralien gefunden hast, kann man auch einen klaren Aspekt der "ökonomischen Geologie" erkennen. Gerade die ersten zwei Fotos, mit dem stark mineralisiertem Quarz  (von oben)  sind für Geologen ein deutlicher Hinweis für denkbare Goldvorkommen.

Ich würde an Deiner Stelle, dort weitere Sondierungen durchführen. Vielleicht lohnt es sich, für diese Stelle Bergbau-Rechte zu beantragen. :winke:

Gruss

Tecnomaster

achatheiko

Hallo tecnomaster,war das mit dem Bergbau-Rechten ein verspäteter Aprilscherz :narr:,oder ist an dieser Stelle möglicherweise mehr zu finden. :staun:

Gruß achatheiko

tecnomaster

Hallo Achatheiko,

kein Aprilscherz, die geologischen Hinweise dieser Mineralien lassen durchaus Schlüsse zu, dass an der Stelle mehr ist, als Du denkst. :-)

Ist das Gelände flach, auch kein Paleoflusslauf in der Nähe, bzw. Gletscherverfrachtung usw. etc., so stammt das Mineral aus einer Orginallagerstätte, denkbar ganz in der Nähe der Fundstätte.



Gruss

Tecnomaster

tecnomaster

Hallo Achatheiko,

wollte noch nachtragen, wie das in der ökonomischen Geologie praktisch vor sich geht:

Annahme:  Man findet Mineralien auf einem flachen (nicht gebirgigem) Feld mit bestimmten Merkmalen von Anomalien, dann befindet sich wahrscheinlich im bodennahen Untergrund eine entsprechende Mineral-Ader. Wenn das Feld eine landwirtschaftlich genutzte Fäche ist, können landwirtschaftliche Geräte das Mineral auf die Oberfläche gebracht und verteilt haben.

Solche Zufallsfunde sind meistens der Anfang eines Bergbaubetriebs!

Und so könnte sich beispielsweise eine solche Ader im Quer-Schnittbild darstellen. Das Bild zeigt auch, wie man diese Ader mit entsprechenden Tunnel erschliessen könnte.

Gruss

Tecnomaster  :winke:

achatheiko

Hallo tecnomaster,das klingt ja sehr interessant.Ich seh mich schon als Minenbesitzer :cool1:.Die Funde sind von einen Wald-Feld-Gebiet.Die Mineralien fand ich auch noch an einer Stelle die ca 2km entfernt ist.Vom größten Stein hab ich mal Bilder eingestellt.Ich werde demnächst eine Spaten mitnehmen und versuchen zu graben.Mit schweren Gerät kann ich ja nicht einfach losbuddeln,da wird der Besitzer was dagegen haben.

Gruß achatheiko

tecnomaster

Hallo Achatheiko,

also, das Ganze Mineral sieht wirklich nicht schlecht aus.  Ich empfehle Dir weiteres vorgehen:

a)   Sammle so viel wie Du kannst diese Steine ein - (mehr als 50 kg) und mache zu allererst einen einfachen Test, ob Gold, Silber, Kupfer in wirtschaftlich abbaubaren Umfang
      enthalten ist. Liegt der Goldgehalt z.B. über 15 g/t  könnte der Abbau tatsächlich interessant werden.

b) Wende zunächst den rudimentären Goldgehaltstest an, nach:
     
      http://www.sucherforum.de/index.php/topic,14516.msg85900.html#msg85900

      Mische das Gestein und entnehme davon einen repräsentativen Teil (5 kg) und zermahle es gemäss dieser Anleitung


War  das Ganze vom Erfolg gekrönt, dann sehen wir weiter.

Übrigens ist es so, dass der Besitzer des Geländes, nur der Oberflächenbesitzer ist, alles im Untegrund kann gemäss Bergbau-Rechte einem anderen Besitzer gehören :irre: Es gehört nämlich demjenigen, der die Bergbau-Rechte erworben hat. :-D

Freilich, sollte es dann später tatsächlich zum Bergbaubetrieb kommen, sollte man sich mit dem Oberflächen-Eigner irgend wie einigen. :prost:

Glück auf!


Gruss

Technomaster :winke:

achatheiko

Danke tecnomaster,nach Ostern und ein paar Tage auf Rügen(Fossilien suchen)werd ich es in Angriff nehmen.
Gruß achatheiko

tecnomaster

Hallo Achatheiko,

Verstehe ich nicht ganz, ist diese Fundstelle auf Rügen?????????????    Da bringst ja die gesamte bisherige geologische Forschung durcheinander; kann ja fast nicht sein! :staun:

Wenn die betreffende Mineralfundstelle wo anders ist. (Schreib es hier besser nicht hin!!!!) :teufel:   dann besorg Dir vorsorglichfür das betreffende Gebiet, sogenannte geologische Karten (nicht zu verwechseln mit einer topografischen Karte, die auch zusätzlich hilfreichist), ggf. ist Deine Mineralfundstelle so kleinräumig, dass diese in der geologischen Karte nicht erfasst ist.

Gruss

Tecnomaster

achatheiko

Nein,nein tecnomaster die Fundstelle ist hier bei mir im MTL,auf Rügen entspanne ich mit der Family,Seeluft tut gut. :winke:

Gruß achatheiko

tecnomaster

Hallo Achatheiko,

alles verstanden.


Viel Spass im Urlaub


Gruss

Tecnomaster

Spuernase

Ich glaube, die Aufbereitung kannst du dir sparen!
In anderen Erdteilen wird so eine Quarzkluft vielleicht auf Golderze hinweisen, bei uns in Deutschland aber eher nie (zu mindest nicht auf Gold, eher Kupfer, Zink, Blei.....) Ist für Deutschland ein gewöhnlicher Gangquarz, vielleicht sogar nachträglich tektonisch verdrückt. Die hellen Quarze sind vom Typus her Kappenquarze, zonar aufgebaut.
Situs vi late in, is et ab an et!

tecnomaster

Hallo Spürnase,

ein paar Zeilen die anregen sollen:

wenn man sich die Geschichte vom Goldbergbau in Deutschland näher ansieht, dann erkennt man grundsätzlich folgendes: seit dem Mittelalter wurden vornehmlich mit wenigen Ausnahmen, Gold-Placers abgebaut. Aber man hat sich geologisch nie gross darum gekümmert, wo das Primärgold herkommt. :-D  Ich will Dir Spürnase nicht unrecht tun, aber diese Bemerkungen, wie von Dir habe leider in/aus deutschsprachigen Lehrstätten öfters als genug gehört. Man hat eher den Eindruck, als handelt sich dabei manchmal um "Bergbauverhinderungsvereine," als das Gegenteil eigentlich sein müsste...  Man wollte damit den Studenten nahelegen, dass es dort bergbaumässig nichts mehr zu holen gäbe - und dass man sich als Wissenschafler in andere Erdteile zur Lagerstätten Explotation zu begeben hätte... :staun:   Allein die Schweiz und Österreich weisen noch soviele bekannte und vermutete Erzreserven im stattlichen Umfang z.B. Gold auf, die sich durchaus sehen lassen können.  Dass man in Euerer Gegend auch heute noch bergbaumässig interessante Lagerstätten finden kann (wenn man nur will) beweist, z.B. die im Jahr 1967 entdeckte Wolfram-Erzlagerstätte im österreichischem Mittelsill, die die bedeutenste Lagerstätte Europas ist. Aber in Europa will man halt offenbar lieber an der Stelle dessen, Nationalerholungsparks errichten, wo sich dann gegebenfalls die Arbeitslosen aufhalten :narr:  und dann sich beschweren, wenn's wirtschaftlich mit Euch ganz den Bach runtergeht.  :narr:

Ich will jedem geologisch interessierten dringend anraten, nicht immer gleich von vorne herein zu sagen, "da ist nix" sondern, mit eigenem Sachverstand und vorurteilsfrei an eine Sache herangehen. Das heisst zwar nicht, dass unter jedem Grundstück, wo Quarz gefunden wird, gleich eine reiche Goldmine zu vermuten sei, aber wer nichts versucht.....der gewinnt nie etwas!  Wir wissen heute, dass gerade Goldvorkommen z.B. im Grünsteingürtel selbst erfahrene Geologen "hereinlegen" können. Gold kommt fast in jedem Wirts-Gestein mehr oder weniger vor. Selbst Evans, Anthony M. im Fachbuch Erzlagerstättenkunde, ist da werturteilsfreier, was die geologische Situation bei Euch angeht.

Glück auf.

Tecnomaster

goldsammler

@Spuernase
@tecnomaster
bei uns in Thüringen wird das Gold sehr oft in Quarz vorgefunden, allerdings momentan in einer Mächtigkeit, wo ich beim Stereomikroskop meist meine größte Vergrößerung brauche  :heul: Gruß - goldsammler  :winke:

Spuernase

Hai Tecno!
Du solltest erstmal genau lesen, was ich geschrieben habe und mir nicht mit dem "Ausland" Österreich und Schweiz kommen, da haben wir nix mit zu tun hier in Deutschland!  :frech: (Du verstehst das bitte als Spass, ja!)

Das es hier , Deutschland, (fast) nur "Placer" Abbau gegeben hat, liegt daran, dass es eben genau hier nur Placers gab/gibt. Die Vorkommen sind meist aus den umliegenden Gebirgen zu uns rüber gewaschen worden. Herkunft z.B. Alpen oder aus Osten (Riesengebirge, Böhmen etc.)
So findet sich denn zB.im Rhein unterhalb von Mainz kaum noch ein großes Flitterchen im Rhein, der Weg war schon zu weit.

Deutschland besteht im Norden zu großen Teilen aus Kalk (Kreide, Devon), im Osten (Eifel) auch, ebenso die südlich zu Deutschland gehörigen Teile der Alpen mit vorgelagertem Flysch, die Jura-Schwaben und Frankenalb etc., da wirst du kaum mehr finden als eben Kalk oder später angelagertes Gold aus fremden Gebirgsflüssen.

Es gibt wenige echte Berg-Goldvorkommen (Thüringen, Fichtelgebirge, Schwarzwald oder sogar Hunsrück ), sagen wir oberflächennah. Diese sind oft aber an andere Vererzungen (wie Pyrit oder sogar Hämatit) gebunden und fast nicht der Rede wert. Ich denke, es gibt kaum ein geologisch besser erbohrtes und durchlöcherteres Gebiet als die BRD. Uns mangelt es eben an Grundgebirge,Graniten und Porphyren etc.  In devonischen Schiefern  oder in Lößböden nach Primärerze zu stochern......nunja....  :irre:

Was wir haben sind alpinotype Zerrklüfte, in denen gerne Bergkristalle auftreten, teilweise tektonisch zerbrochen und wieder gefüllt, vermischt mit Chlorit, Ankerit, Calzit etc. und bei Erzvorkommen eben auch mit Cu, Zn, Pb.
Pyrit kommt auch vor, in dem man dann bei Glück Goldgehalte hat, Silber mehr im Blei verteilt.   That`s it.......

Grüßlis Nasi  :winke:
Situs vi late in, is et ab an et!

Spuernase

PS, bevor Einwände kommen:

Ja es gibt noch andere Formationen zB. im Osten, da gabs auch mal was im Kupferschiefer, und auch im Rotliegenden und Bundsandtstein der Pfalz etc.
Es geht mir hier nur um den groben Überblick, spezielle Geologie von kleinen Teilen Deutschlands sind natürlich ausgenommen und besonders Teile Deutschlands, die nur um 1940 zu uns gehört haben!  :frech:
Situs vi late in, is et ab an et!

tecnomaster

Hallo Spürnase,

als Auslandsdeutscher habe ich dabei grundsätzlich nur den gesamten geologischen Raum gemeint, wo deutsch gesprochen wird, da habe ich mal politische Grenzen ganz ausser Betracht gelassen, da hier im Forum alle deutschsprachigen Gebiete vertreten sind. Da habe ich bewusst die Schweiz und Österreich mit eingeschlossen. :winke:  Mir ist schon klar, dass bei Euch grossrämig gesehen, nicht der ökonomisch nutzbare Mineralienreichtum, wie bei uns vorherrscht, aber in kleinräumigen geologischen Bereichen, die wenig erforscht wurden, sind auch heute noch durchaus geologische Überraschungs-Anomalien drinn. 

Gruss

Tecnomaster