Hallo,
ich war heute auf der Mineralienbörse in Aschaffenburg. Und ganz klar ...ich hatte meine Schlacke dabei.
Ich wollte ja wissen woher die Farbe auf dem Stein kommt.

Es ist Vivianit.....und nun meine Frage...

Kam das Bunte (Vivianit, matt/pudrig, gläser/fest) während der Schmelze?
oder kam diese Farbe nach der Schmelze /sekundäres Mineral?

Danke für mögliche Antworten

Gruß Marie

Hallo Marie,

es gibt definitiv Vivianit (Eisen-Phosphat), der sekundär in vielen natürlichen Schlacken gebildet wird und es gibt wohl auch Vivianit der primär während des "künstlichen" Schmelz-Prozesses enstand.
Zu Letzterem bin ich mir aber nicht ganz sicher.. möglich wäre ja wohl auch eine nachträgliche Bildung auf der künstlichen Schlacke, wenn der Vivianit z.B. nur als oberflächliche dünne Krusten bzw. Überzüge vorhanden wäre. Dann müssten aber irgendwelche oberflächennahen Oxidationsprozesse auf der Schlacke stattgefunden haben (das wäre dann das "O" vom PO4.. und das Eisen (Fe) stammt schon vorher von der Verhüttung und ist Primärbestandteil der Schlacke; und das Phosphor (P) könnte dann theoretisch auch nachträglich über wässrige Lösungen oder auf anderem Wege der Schlacke zugeführt worden sein.

Sind doch sicher nur bläuliche Krusten und dünne Überzüge ? ..oder wie "tief" gehen denn diese Blauverfärbungen in die Schlacke "hinein"?  .. ist die Schlacke denn damit .. also mit dem Vivianit "durchdrungen"?

Gruß Peter ..

Hallo
@Peter,
danke für deine Antwort,
es sind Schlacken dabei die kommen
in grau, rot und grün vor. Es ist jedesmal nur ein "Anflug"
Im Innern finde ich keine bunte Farbe.

Und heute habe ich etwas gesehen das hat auch viele Fragen ausgelöst.
Ich habe am Samstag  Eisen im Boden gefunden. Den Rost teilweise abgekratzt.
Als ich mir heute das Teil ansah war ich mehr als verwundert.

Die abgekratzten Stellen haben "gewässert" und hatten eine rostige glasige Masse. Das andere Stück  Eisen wurde auch nass, glässert aber nicht...........Warum saust mir Chlorit durch den Kopf?
Sehe ich mir die bunte Schlacke und den gläsrigen Rost an......sehe ich sehr viel Ähnlichkeit.

Kann Vivianit auch karminrot glänzen?

Würde auch Erythrin mit ins bunte Schlackenbild passen?

Viele Gedanken
und danke für mögliche Antworten

Gruß
Marie

Hallo Marie,

ZitatKann Vivianit auch karminrot glänzen?

Würde auch Erythrin mit ins bunte Schlackenbild passen?

Nein, passt alles nicht ins Bild; Chlorit auch nicht..wenn schon dann Metavivianit, der auch rotbraun vorkommen kann (ist dann wohl durch Oxidation aus Vivianit entstanden). Vivianit kommt überhaupt nicht in Blautönen vor; Erythrin kenne ich nicht als Schlackenmineral. Von Metavivianit gibt es z.B. noch ein Foto von mir im "MA".

Also für mich zeigt die Abbildung auch eher amorphe glasige Substanzen, die auch aus einem Gemenge von - ohne Analyse jedoch - noch für uns unbekannten chemischen Bestandteilen bestehen könnte.  ..Eisen²⁺ und/oder Eisen³⁺ dürfte aber schon enthalten sein; darauf deutet sowohl manch gelbe als auch rote Farbe hin.

Gruß Peter ..

Hallo Peter,
danke für deine Antwort.

Nach karminroter Farbe hatte ich wegen der roten Fläche auf dieser Schlacke gefragt (ersten zwei Bilder)

Dieser erdige Anflug scheint in Kristalle über zu gehen, es funkelt. (Schwer zu fotographieren)

Nach  Metavivianit habe ich gegoogelt. Ich habe dein Bild im MA gesehen. Ein augenscheinlicher Vergleich.....ist für mich nicht zu deuten.

Sollte das auf der MA-Seite (links letztes Bild) ein Eisenoolith sein. Den hätte ich dann schon eher. Die runden Körner lassen sich von einem Magneten anziehen (Bild3)

Gruß Marie

Hallo Marie,

ja, sieht oolitisch aus (letztes Foto)!  .. mein Metavivianit-Foto kann man auch nicht zum direkten Vergleich heranziehen, da von der Insel Kertsch, Krim, Ukraine.
aber als Oxidationsprodukt aus Vivianit hätte es halt .. mehr allgemein .. passen können.
Am besten Du lässt mal irgendwann ein paar von Deinen noch "Unklaren" röntgenanalysieren.. aber da wird wohl mehr was amorphes bei herauskommen..

Gruß Peter ..

Hallo,
ich hätte zu Bild 1eine Frage.
Lehmberg_eisenschlacke_blau.JPG
Ich gehe davon aus das die Schlieren sekundär gebildet worden sind. Ähnliches fand ich auch auf Granit und in Hornstein.

Kann man sagen wie lange Vivianit benötigt um solch ein Kunstwerk wie auf Bild 1 zu "malen"

Gruß Marie

Hallo Marie,

also ich nicht .. sorry.. kenne mich mit künstlicher Schlacke und ihren "Ingredienzien" sowie der "Bildungszeit" der einzelnen Substanzen nicht aus. Bei natürlicher Bildung sicher ein paar Milliönchen Jahren, obwohl manche Gips-Kristalle in der Natur auch schon nach ca. 50-60 Jahren entstanden sein können. 

Gruß Peter

Hallo Peter,

das war von mir wieder mal so eine Laienfrage  
Danke für deine Antwort

Gruß Marie

 

Hallo,

wie Viviantit in Schlacke kommt........ man weis es nicht.
Zumindest habe ich wie es aussieht Vivianit im "Gade". Schade das es schwarz wird mit der Zeit.
Frisch beim anstechen....horido was eine blaue Farbe...toll

Gruß Marie

Hallo Marie,

ja, das könnte in der Tat Vivianit darstellen. ..schöne Farbe ..

Gruß Peter 

muß mich mal einlesen wie man damit malen kann ohne die Frabe zu verlieren

Gruß Marie

Hallo Marie,

am besten Du beschäftigst Dich dann zunächst mal mit dem Thema Farbpigmente ..

http://de.wikipedia.org/wiki/Pigment

oder hier aus Wikipedia ..

Zitatals Pigment Vivianit ist ein altertümliches blaues Farbmittel, das wahrscheinlich schon seit der Antike verwendet wurde und in der Tafelmalerei des Hochmittelalters eine Rolle spielte.
Als Pigment ist es unter dem Namen Eisenblau bekannt, aber wenig stabil. Heute hat es nurmehr in der Auseinandersetzung mit historischen Malereien, etwa in der Restaurierung eine Rolle. Die Verwendung des Namens Eisenblau verleitet allerdings zur Verwechslung mit Berliner Blau, da ,,Eisenblau" in der Industrie dessen Synonym ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Blau

http://de.wikipedia.org/wiki/Vivianit#als_Pigment

Gruß Peter5 ..