Verschüttet!

Begonnen von Daniel, 05. November 2007, 15:50:39

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Daniel

Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

LITHOS

Nicht schön!

Zitat: "Kopfschütteln bei den Rettern darüber, dass sich jemand solcher Steine wegen in Lebensgefahr begibt."

Das können auch nur Sucher verstehen.

coinwhisper

was sind das nur für menschen, die nicht versuchen auch wenn, es mit den eigenen händen ist und sie dabei ihr verkacktes leben riskieren würden, ihren kumpel da ersticken zu lassen und auf die blödsinnige feuerwehr und polizei warten, die eh alles nur nach vorschrift machen, was ja in dem fall auch einige stunden gedauert hat. nur ein wenig pause für die harten jungs damit sie ja nicht zusammenbrechen diese nullen!

also die beiden überlebenden feiglinge würd ich eigenhändig... ohne reue  :wuetend:

nach steinen können sie graben aber schei..ße in der hose, wenn sie den kumpel vor dem tod retten könnten!

ich hasse solche weicheier ohhhhhhhhhhhhhhhh wie ich sie hasse  :wuetend:

Steinbeisser

hallo, wie der ablauf war ist noch unklar, die 2 die mit dabei waren haben bestimmt geholfen ,jedenfalls würde ich das machen und unter sammler gilt das eigentlich immer!!
aber eh man hier vermutungen anstellt sollte man mal warten um zu hören was da wirklich passiert ist.
also absolute vorsicht mit solchen eußerungen die können schon mal nach hinten los gehen.

gruß bernd

coinwhisper

mein lieber steinbeisser,

worauf willst du warten? der mann ist tod!

alles was jetzt von denen kommt ist zu spät und sind dumme ausflüchte und ausreden!

an ort und stelle hätten sie zeigen müssen was in ihnen steckt, denn die feuerwehr braucht für eine anfahrt auf diesen berg mindestens 30 min dann weitere 30 minuten lagebesprechung weitere 30 min absichern der eigenen leute sowie der grube, sowie 30 min um auf die polizei zu warten die die bergung erst frei geben muss und evtl. 30 min für die besorgung des richtigen bergungsmaterials + 2 stunden ausbuddeln macht bei mir ca. 5,5 stunden bis zum opfer, wenn ich da großzügig rechne!

ich habe nicht behauptet das alle steinsucher weicheier sind, sondern konkret diese beiden (.........) angesprochen.

wenn du dir die umgebung anschaust dann liegen da genügend hölzer rum um die grube zur not abzustützen... etc etc etc


coinwhisper

Ölfinger

Die Bildkommentare sind ja wohl mehr als erbärmlich: ...Retter unter Lebensgefahr...riskieren ihr Leben zur Bergung...wegen solcher Steine...illegale Grabung...blah

Natürlich ist das schlimm, was da passiert ist. Die Ursache ist schlicht und einfach Unvorsichtigkeit. Eine besondere Gefahr für die Helfer kann ich aber nicht erkennen.
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Steinbeisser

 hallo coinwhisper ,

zitat :alles was jetzt von denen kommt ist zu spät und sind dumme ausflüchte und ausreden!

du bist ja ein ganz schlauer ? es soll auch noch leute geben die zu ihren taten stehen, oder kennst du so was nicht ?
es ist so das einer der sammler am rand stand und beide versuchte frei zu graben ,bei einem hat es geklappt ,bei dem zweiten konnte er nur den kopf frei bekommen ,ob er innere verletzungen hatte ist mir nicht bekannt,aber du kannst annehmen das hier geholfen wurde und das nicht zu knapp.
das es nicht richtig war wie dort gegraben wurde ist eine ganz andere sache und natürlich hätten maßnahmen gegen einen einsturtz getroffen werden müssen,das ist klar.

es ist einfach ein voreingenommenes schreiben was du hier ablieferst.also  :cop:

Spuernase

#7
Nur die Ruhe, Leute!
Ich kann die Emotionen von Coini schon verstehen, auch wenn es nun keinem mehr nützt mit Kraftwörtern um sich zu schmeißen.
Ich habe selbst schon in ähnlichen Überhängen rumgestochert und weiß daher, da kann kaum jemand helfen. Besonders in 2-3 Metern tiefe in steinstückigem, kalten, nassen Lehm.........
Wenn du da drin steckst und selbst noch sagen wir 80 Kilo wiegst, zieht dich niemand mehr da raus. Und Ausbuddeln dauert bestimmt auch ewig, da da nur einer drin Platz hat (abgesehen von der Nachrutschung, die dann die Helfer platt machen würde.
Ne Axt und ne Motorsäge hat man auch meist beim Steinesammeln nicht mit, von daher bietet sich auch nicht viel zur Absicherung an, selbst wenn da ein ganzer Wald wäre.
Ich denke, die "Mitsammler" konnten das schon gut abschätzen, ob sie noch helfen konnten oder nicht. Wahrscheinlich haben sie es sogar versucht und dann erst die Mannen geholt.........
Allerdings ist die Sicherung der Feuerwehr echt fürn Allerwertesten, denn selbst wenn die mit 6 Mann da am Seil ziehen, ne Tonne Lehm halten die nicht. Statt gleich nen Querstreben unter die Abstützung zur anderen Wand zu machen........
Ich häng mal ein Bild rein, wenns auch geklaut ist.
PS. Der Tote liegt anscheinend unter der blauen Plane, die zwischen den Leuten im Loch noch zu sehen ist, also wirklich arg tief drin im Schlamassel! Keine Chance ...........

Situs vi late in, is et ab an et!

coinwhisper

#8
hi,

ölfinger hat schon recht, wenn er sagt das er nichts gefährliches für die retter sehen könne!

wenn ihr mal die bilder genau betrachtet dann ist das eine lachnummer was die geliefert haben!

die grube ist allerhöchstens 2,00 meter tief!

der schlamm ist überwiegend geröll!

die retter stehen sogar teilweise auf dem gefählichen überhang  :narr: der ja schon eingestürtzt ist und dessen "erdmassen" im loch liegen, die versuchen im anschluß den überhang zum einsturz zu bringen mit stangen und schaufeln, schaffen es aber vor erschöpfung nicht! :narr:

wer hat die türe aus dem dorf geholt? der pfarrer oder das beerdigungsinstitut?


ps. schaut euch mal das bild nr 68 vergrößert an! also wenn die mal nicht was lustiges da machen (die lachen sich schlapp vor erschöpfung!!!)? ich will dem dicken nichts unterstellen aber ne schaufel hatte der noch nie in der hand! sowas lässt man auf menschen los die sich in lebensgefahr befinden, sowas gehört zu loriot oder auf die kirmes als kuchengesicht  :wuetend:

coinwhisper


Spuernase

Zitatölfinger hat schon recht, wenn er sagt das er nichts gefährliches für die retter sehen könne!

Genau so eine Fehleinschätzung hat dem Opa das Leben gekostet............1 Meter Lehmwand kann schon ne Tonne Gewicht mitbringen.
Es sind schon häufig Leute sogar in leichtem Bims verschüttet worden (siehe Mendiger Hauyn-Bimssteingruben), wo die Füße noch rausgeguckt haben, ebenerdig und trotzdem konnte die keiner mehr retten oder rausziehen!

Ob 2 Meter oder 1,5, die Leute da müssen sich in das Loch reinknien und bücken, um die Leiche freizubuddeln. Wenn da was von oben abbricht, sind die genauso platt. Solange sie stehen, mags ja harmlos aussehen, aber setz dich mal in so ein nasses Loch und lass den Hang auf dich plumpsen!.........Lehm kann ganz unangenehm werden. Der bricht ohne Vorwarnung von der unterhöhlten Wand ab (ich meine jetzt nicht das Stückchen durchwurzelten Waldboden, den die dann da aufm Bild abstochern!) und pappt dann auch noch extrem hart zusammen, von jetzt auf gleich. Da rührst du nicht mal mehr nen Finger drin!
Und wenn wer von oben versucht dich freizubuddeln, muss der auch vorsichtig graben, sonst steckt dir der Spaten im Kopf oder der Grabhammer im Auge etc........und der Lehm verdichtet sich sogar dabei noch weiter!
Alles nicht so einfach!


Was lernen wir aber daraus: Besser gar nicht erst so ein Loch buddeln und dann noch unterhöhlen, denn genau das hat der Opi da gemacht! War wohl zu faul auch den Rest Deckerde abzutragen, sonst würde er noch leben.
Situs vi late in, is et ab an et!

Ölfinger

Moment!
Da bin ich wohl mißverstanden worden. Wie ich oben schrieb, ist das Unglück auf Leichtsinn zurückzuführen. Natürlich kraucht man nicht unter Erdmassen herum, die jeden Moment abbrechen können.
Die Feuerwehr hatte aber alle Zeit der Welt, die Leiche vernünftig freizubuddeln, ohne sich zu gefährden. Dann sinngemäß von selbstlosen Rettern zu schreiben, die unter Lebensgefahr einen Toten bergen müssen, ist einfach BILD- mäßig peinlich. Außerdem ärgert mich, wie in der Berichterstattung impliziert wird, daß die Mineraliensammler ein paar arme Irre sind, die ihr Leben riskieren, solche Steine obendrein noch illegal zu graben.
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

McSchuerf

#11
Hallo Ölfinger

ZitatAußerdem ärgert mich, wie in der Berichterstattung impliziert wird, daß die Mineraliensammler ein paar arme Irre sind, die ihr Leben riskieren, solche Steine obendrein noch illegal zu graben.

Genau das stößt mir auch immer bei der Berichterstattung durch die Medien auf! :engel: :nono:..als wenn es NUUURR 100% schwarze Schafe von uns gäbe anstelle der in Wirklichkeit nur wenigen schwarzen Schafe oder derjenigen die den Hals nie voll kriegen und es dann (siehe Beitrag Schneekopfkugeln) derart übertreiben, dass es am Ende tödlich ausgehen kann. Durch solche Unvorsichtigkeiten werden wir wieder a l l e in ein schlechtes Licht gerückt und das hat mir noch nie gepasst. :nono:..aber langsam regt mich nix mehr auf. :smoke:

Andere Vorfälle - auch z.T. tödlicher Art - ereigneten sich immer wieder durch übertriebenen Leichtsinn (wie z.B. ganz alleine da "reinzuspazieren"!.. :belehr:)..im km-langen Labyrinth des aufgelassenen Hilarion-Stollens in Griechenland, um nur ein weiteres Bsp. zu nennen oder diese Dösköpp, wie der Hesse sagt, die ganze Stollenteile in die Luft gesprengt hatten (z.B. Ende 87) und wegen solcher schwarzen Schafe ist dann die halbe Bevölkerung auf alle Sammler sauer. Zum größten Teil kann ich dann aber die Verärgerung der griech. Bevölkerung nachvollziehen..und die Südländer sind sowieso schon viel emotionsgeladener in ihrer gesamten Mentalität. Dagegen sind wir alles nur Phlegmaten! :-D..aber das nur am Rande..

.. den "Kommentar der Woche" (*schimpf*) sprach .. Peter ..in diesem Sinne ..

Gruß Peter :gn.. :winke:

Steinbeisser

hallo peter,

genau so ist es und wenn dann noch geschrieben wird ,das der mann im stich gelassen wurde von seinen sammlekollegen ,das krieg ich das kalte krausen, so was gibt es unter sammlern nicht .

was sollen da die leute von uns sammlern denken, das ist nur wasser auf die mühlen.

gruß bernd

coinwhisper

@steinbeisser

das hat doch nichts aber auch gar nichts mit den sammlern zu tun!

man sollte, wenn man zu mehreren personen ist, sich auf jeden 100%, bei jeder situation verlassen können und dass ist dort meiner meinung nach nicht passiert, weil einer von dreien tod ist ohne das man den versuch gemacht hat ihn ganz auszubuddeln!

wo steht im bericht etwas vom versuch der mitsucher den anderen zu retten und was war mit dem 2ten mann nach seiner rettung? war er ein wenig müde? oder schlapp? oder hatte er angst noch mal verschüttet zu werden?

das sind fragen die ich nicht wissen will weil sie nichts bringen!

frag den toten was er lieber gehabt hätte, eine rettung der feuerwehr oder das die kumpels ihm helfen!?

lg

coinwhisper  :winke:

Sondenmichel

Hey

Was da passiert ist, ist alles dermaßen spekulativ,
dass wir alle, die nicht mit dabei waren, einfach nicht
mitreden können.

Und nicht darauf verlassen, was eine Zeitung schreibt oder nicht.
Hatte schon des öfteren beruflich mit solchen Leichengeschichten und
Unglücksfällen zu tun. Wenn man das Zeug, wo man live dabei war,
dann in der Zeitung liest, denkt man, dass der Journalist an einem ganz anderen
Tatort war.


Sondenmichel

Spuernase

ZitatWas da passiert ist, ist alles dermaßen spekulativ,
dass wir alle, die nicht mit dabei waren, einfach nicht
mitreden können.

Dem ist aber auch gar nix mehr hinzuzufügen!  :super:
Situs vi late in, is et ab an et!

Steinbeisser


coinwhisper

auch noch eins:

meine information kam vom oberen link und die sagt das genaue gegenteil aus!

welche zeitschrift ist nun die seriösere?


Unter Einsatz ihres Lebens bargen Kameraden der Feuerwehr und der Bergwacht Gehlberg am Sonnabend, 3. November, einen tödlich verunglückten Mineraliensammler.

Die Feuerwehr musste ihre Schaufeln ruhen lassen, bis die Kriminalpolizei den Unglücksort zur Bergung freigegeben hatte.

Mit ihrer Säge bereitete die Feuerwehr Stempel vor, mit denen die spätere Bergung abgesichert werden sollte.

Mit dem Eintreffen der Kriminalpolizei wurde die Bergung des Toten eingeleitet.

Feuerwehr und Bergwacht machten sich für die schwere und nicht ungefährliche Aufgabe bereit.

Vorerst wurde aber der Schauplatz untersucht.

Nachdem sich die Polizisten einen Überblick verschafft hatten und auch den Auffindeort des Verunglückten inspiziert und dokumentiert hatten, konnte die Bergung beginnen.

Doch das Erdreich gab den 60-Jährigen noch nicht frei.

Bis auf mehr als drei Meter arbeiteten sich die Helfer in die Tiefe.


lg

coinwhisper  :winke:

McSchuerf

Ja, so sind die Medien nunmal. Die eine Zeitung schreibt dies, die andere das oder das genaue Gegenteil. Die Wahrheit dürfte dann wohl irgendwo "dazwischen" liegen. :kopfkratz:

Gruß Peter

Daniel

Welche Zeitung nun seriös ist oder nicht,spielt hier doch keine Rolle!
Und von uns war wohl niemand dabei als das Unglück passierte.
Fakt ist,der "Sucher" ist tot! :belehr:
Ist genauso blöd gelaufen wie der tödliche Unfall von JoJo von den Goldsuchern.
Ich habe den Link auch nur reingestellt um zu zeigen,daß man,egal was man sammelt,bei seinem Hobby immer auch das Hirn einschalten sollte und sich nicht in unnötige Gefahren begibt. :belehr:

Gruß Daniel

Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Steinbeisser

ist halt pressefreiheit  :nono:


nur das deckt sich mit den aussagen von mehreren bzw. beteiligten und da ich die leute gut kenne und sie einschätzen kann erlaube ich mir mal es als Wahrheit zu sehen !!!!

:winke:

Steinbeisser

hallo Daniel ,

das war auch volkommen richtig und macht manchen sammler hoffentlich vorsichtiger !!!

Der Wikinger


Wie sind eigentlich die Regel für Minaraliensuche in Deutschland ?

Kann man überall suchen, oder wie ist das ?

:winke:

coinwhisper

sobald man gemerkt hat das sich ein markt auftut brauchst du mindestens 2 genehmigungen und die ausfuhr ist dann auch noch pro. kilo zu verzollen  :narr:

fehlt auch noch das ausländer deutsches hab und gut kostenlos "stehlen" wollen  :zwinker:

lg

coinwhisper  :winke:

Der Wikinger

Zitat von: coinwhisper in 07. November 2007, 21:51:47
sobald man gemerkt hat das sich ein markt auftut brauchst du mindestens 2 genehmigungen und die ausfuhr ist dann auch noch pro. kilo zu verzollen  :narr:

fehlt auch noch das ausländer deutsches hab und gut kostenlos "stehlen" wollen  :zwinker:

lg

coinwhisper  :winke:

Coinwhisper  :staun:

Ich habe garnicht in der Hinsicht gefragt, nur aus interesse !!!  :nono:

Entschuldige, dass ich mich reingemischt habe !  :engel:


coinwhisper

sollte nur ein spaß gewesen sein agersoe  :zwinker:

Der Wikinger

Zitat von: coinwhisper in 07. November 2007, 22:23:03
sollte nur ein spaß gewesen sein agersoe  :zwinker:




....und ich habe schon 100 LKWs gemietet, und wollte morgen in den Harz fahren !!!  :wuetend:

Jetzt muss ich das wohl wieder abblasen !!  :heul:





:narr:

:winke:

Steinbeisser

hallo agersoe ,
es ist in den einzelnen bundesländern unterschiedlich geregelt.
meist gibt es genehmigungen über das amt für boden und denkmalpflege z.b. wiesbaden.
dann kommt es darauf an ob es staatlicher bzw. kommunaler oder privat besitz ist.
in steinbrüchen ist es meist so üblich das eine enthaftungs erklärung von dem sammler unterschrieben wird.
dies gilt aber nicht für fossilien,die fallen wieder unter andere gesetze.
über geotope,naturschutzgebiete usw. brauche ich ja wohl hier nichts sagen.

Der Wikinger


Danke Steinbeisser !  :super:

Steinbeisser

und jetzt die nachwehen !


Schatzgräber unerwünscht

Friedrichroda. (tlz) Schatzgräber leben gefährlich. Das Unglück am Höhenzug Schmücke, bei dem drei Hobby-Mineralogen am vergangenen Wochenende verunglückten, ein 60-Jähriger tödlich, führte es der Öffentlichkeit wieder einmal deutlich vor Augen. Ansonsten graben Schatzsucher mehr im Verborgenen - auch was die rechtliche Seite betrifft.

So genannte Schneekopfkugeln (mit Achat oder Quarzkristallen gefüllte Steine) sind eine geologische Besonderheit. Fundstellen gibt es auch bei Friedrichroda am Spießberg und Seebachsfelsen. Auf Börsen lassen sich Schneekopfkugeln gut verkaufen. Doch die Gräberei mitten in Thüringer Wald ist nicht nur gefährlich, sondern auch nicht gern gesehen. Denn nach mehr oder weniger erfolgreicher Suche hinterlassen Schatzgräber nicht selten eine Mondlandschaft. Achim Schneider, Leiter des Herzoglichen Forstamtes Tabarz, kann davon ein Lied singen. Er kennt "Strophen" von hemmungslosem Graben: Die Sucher fahren mit Autos vor, packen ihre Schürfwerkzeuge aus, unterhöhlen Bäume, selbst junge Setzlinge, untergraben Wegböschungen. Er habe auch schon gesehen, dass von Schürfern nur noch die Füße aus dem Erdreich ragten, berichtet Schneider. 2003 war bei Friedrichroda nach einem Schatzsucher vergeblich gesucht worden, nachdem an einer Höhle Grabwerkzeuge, aber keine Person dazu entdeckt worden war. Treffen Förster die Schatzgräber im Wald, stellen sie diese zur Rede. Denn der Grundstückeigentümer muss fürs Graben eine Genehmigung erteilen, weist Forstdirektor Horst Sproßmann, Leiter des Forstamtes Finsterbergen, auf die rechtlichen Belange hin.

Die Wälder um Friedrichroda gehören zum herzoglichen Forst; Schneider: "Früher haben wir mal Genehmigungen erteilt." Doch als die Schatzgräberei Überhand nahm, stellte das Forstamt das ein. Es gebe unter den Hobby-Mineralogen sicherlich Ausnahmen. Schneider verweist darauf, dass er und seine Forstleute auch schon mal Mitglieder mineralogischer Vereine zwei bis drei Stunden durch den Wald geführt hatten. Die Kehrseite sind Raubgräber. Die bleiben einen Tag. Nach dem Buddeln schütten sie ihren Unrat ins aufgeschürfte Loch. Wie eine Müllkippe sehe das dann aus. Sogar in Reisebus-Stärke seien Mineralienfreunde vorgefahren. Häufig aus den Niederlanden, sagt Scheider. Die Fundstellen werden im Internet weltweit angepriesen. Verstärkter Schatzgräber-Tourismus ist die Folge.

Der Winterorkan "Kyrill" habe Anfangs dieses Jahres für einen Boom gesorgt. Umgebrochene Bäume legten mit Wurzeltellern auch Schneekopfkugeln frei. Forstamtsleiter Sproßmann will das so nicht bestätigen. Verständlich. Schließlich möchten die Forstleute das wilde Schürfen im Naturpark Thüringer Wald unterbinden. Schneider: "Wir verweisen Raubgräber des Platzes." Im Wiederholungsfall werden diese wegen Ordnungswidrigkeit belangt. Doch in der Regel gebe es bei Schneekopfkugel-Suchern keine Wiederholungstäter, sagt Schneider. Fraglich, ob der jüngste Unfall abschreckt.

07.11.2007   Von Wieland Fischer

http://www.tlz.de/tlz/tlz.nachbarstaedte.volltext.php?kennung=on1tlzLOKStaGotha39391&zulieferer=tlz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt&region=Gotha&auftritt=TLZ&dbserver=1