Verkieseltes Holz?

Begonnen von heikoblau, 08. August 2011, 06:23:41

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heikoblau

Hallo Leute

Hab das Stück hier am Freitag gefunden.Handelt es sich hierbei um verkieseltes Holz?Da ich noch keines gefunden habe weiss ich es nicht genau.Ich habe von Günter damals ein kleines Handstück mit Anschliff geschickt bekommen aber da sind die Ringe enger zusammen.Von der Farbe und Härte könnte es passen, Zur Härte kann ich nur so sagen sehr hart also auf jeden Fall härter als Kalsktein.Wenn es verkieseltes Holz ist kann mir jemand sagen aus welchem Zeitalter?Bei den letzten zwei Bilder hab ich das Stück nass gemacht damit man die Ringe besser sieht.
Fundort ist Kiestagebau Sanzkow in M-V.
Die Masse sind 17 cm breit und 10 cm hoch.


Gruss Heikoblau aus M-V

McSchuerf

Hallo ..

Ein versteinertes Kieselholz (hier: Chalcedon im Ergebnis ..) würde ich sagen .. aber das ist nur meine Meinung (d.h. ohne Gewähr auf Richtigkeit ..). Schwarze Färbung durch Fremdionen von Manganoxiden oder Kohlenstoff ..
Zum Alter .. evtl. Keuper? Zur Bildung von Kieselhölzern wurde ein terrestrisches Milieu benötigt .. damit scheidet wohl Jura und Muschelkalk aus.   :kopfkratz:

Gruß Peter  :winke:

excalibur

Hallo Heikoblau,

könnte sich auch um Stromatoporen handeln. Guckst du z.B. Google.

Gruß

Excalibur

Tapir

Hallo Peter,

Zitat von: McSchuerf in 08. August 2011, 17:01:25
Zum Alter .. evtl. Keuper? Zur Bildung von Kieselhölzern wurde ein terrestrisches Milieu benötigt .. damit scheidet wohl Jura und Muschelkalk aus.   :kopfkratz:

Abgesehen davon dass ich Kieselholz erstmal in Frage stelle und Keuper für ein Ding der Unmöglichkeit halte bei diesem Fund: wieso scheiden Jura und Muschelkalk/Trias in Verbindung mit einem terrestrischen Mileu bei diesem Fundort aus?

Lieben Gruß

Johannes

heikoblau

So hab mal einen Querschnitt angeschliffen.Vielleicht kann man jetzt eine Bestimmung machen.

Gruss Heikoblau aus M-V

McSchuerf

Zitat.. wieso scheiden Jura und Muschelkalk/Trias in Verbindung mit einem terrestrischen Mileu bei diesem Fundort aus?


Hallo Johannes,
ich hätte doch die Quelle angeben sollen .. einfach vergessen ..  :kopfkratz: .. hatte das in diesem Falle fast wörtlich so direkt aus dem Netz gegriffen, da ich mich mit Fossilien und Hölzern nicht so gut auskenne, wie Du z.B.  :-)  .. das hat jemand genauso behauptet und ich habs gut gemeint, weil ich den Heiko nicht sooo lange warten lassen wollte  :-D .. und ich meinte das auch noch an jenem Tage, wo ich das aus dem Netz gegriffen hatte, verstanden zu haben aber heute kann ich Dir das auch nicht mehr sagen, weshalb Jura und Trias da wirklich ausscheiden sollen  ..macht auch für mich heute nicht richtig Sinn .. :irre: :friede:

Beste Grüße
Peter  :winke:

Praktiker

Hallo Heikoblau,

bei Kieselhölzern aus nordischem Geschiebe habe ich noch nie so deutliche und eindrucksvolle Jahresringe  (sofern es überhaupt welche sind) gesehen.
Ich würde auch eher auf Stromatoporen tippen, dann wäre das Stück sehr alt. Der Anschnitt trägt auch nicht unbedingt zur weiteren Klärung bei.
Vielleicht kann doch noch hier im Forum jemand weiter helfen. Eventuell besteht auch die Möglichkeit das Stück einem Fachmann zur Begutachtung vorzulegen.
Einen Verein für Geschiebekunde gibt es z.B. in Greifswald an der Uni. Google mal unter "Geschiebekunde Verein".
Gruß  Roland

Tapir

#7
Hi,

@ Peter: das macht m.E. nach wenig Sinn weil (theoretisch) Baltica in Jura und Trias fast immer Festlandsanteile hatte und so terrestrische Sedimente durchaus vorkommen könnten (und quasiterrestrische Sedimente aus der Trias zum Beispiel auf Bornholm und aus dem Jura auf Bornholm und in Schonen anstehen). Die Aussage im Internet bezieht sich sicherlich auf einen anderen paläogeographischen Bereich. Heiko hat übrigens auch woanders schon Antwort auf die gleiche Frage bekommen, ich antworte nur ungerne 2x das gleiche.  :smoke:
edit: es wäre für mich allerdings interessant warum eine Imprägnierung von Holz mit SiO2 nur in terrestrischen Sedimenten möglich sein sollte... Kannst Du das mit der Chemie erklären?
edit II: Holzfachmann bin ich übrigens auch nicht... Ich weiß nur halbwegs was ich nicht weiß  :-)

@ Roland: Ein nettes Stück, mit einer Lupe könnte man vielleicht genaueres sagen... Solange stimme ich Dir aber zu dass auch anderes in Betracht kommt. Es gibt verschiedene Gruppen der Geschiebsammler im Norden, allerdings ist Greifswald vielleicht nicht unbedingt der beste und nächste Anlaufpunkt dafür. Die Gruppe ist mittlerweile sehr stark auf kristalline Geschiebe ausgerichtet und hat ihre Bestimmungsstärken da (was ich großartig finde), aber der einzige aktive der auch zu allen Treffen da war und sich mit den Fossis auseinandergesetzt hat ist mittlerweile seit eingen Jahren in Berlin/Potsdam, und der andere der nur sporadisch auftaucht ist gut und emsig als Grabungsleiter in der Mecklenburgischen Bodendenkmalpflege beschäftigt (seine Hand war gerade hier auf einem Bildchen mit einem Papstsiegel zu sehen...) :smoke: :-D
Die Greifswalder Paläospezialisten sind jetzt hauptsächlich im Bereich quartäre Schnecken und paläozoische Ostrakoden tätig.