Unbekanntes Geschiebe

Begonnen von Sprotte, 20. Oktober 2009, 12:43:54

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Sprotte

Hallo alle zusammen,

auf einem Lehm-Acker in Nordwestmecklenburg habe ich ein mir unbekanntes Kristallin-Geschiebe (etwa 5 cm x 3 cm x 1 cm groß) gefunden, das in einer hellgrauen Grundmasse zahlreiche dunklere kugelig-strahliges Kristallaggregate (Sphärolihe) aufweist. Der größte Spärolith im Bild misst ca. 4 mm im Durchmesser.

In den mir zugänglichen Bestimmungsbüchern für Geschiebe habe ich nichts gefunden. Vielleicht hat einer von euch so etwas schon einmal gesehen.

Viele Grüße  :winke:
Sprotte

McSchuerf

Hallo Sprotte,

sieht interessant aus!  :zwinker:

Sieht für mich irgendwie nach einem metamorphem Gestein aus (möglicherweise eine Gneisart) .. mit einem Mineral aus der Amphibol-Gruppe (z.B. kann Cummingtonit auch grau und radialstrahlig vorkommen!)

siehe hier auch ein mögliches Vergleichsbild ..

http://www.mindat.org/photo-154647.html

Aber alles ohne Gewähr. Ich bin mir da wirklich nicht sicher. Kann auch ganz daneben liegen. Das Stück sollte mal röntgenanalysiert werden!

Gruß Peter  :winke:

Sprotte

Einen wunderschönen Guten Abend,

ich setze heute mal die Makroaufnahme des Geschiebes ins Forum (die Länge des Stücks beträgt 53 mm).

Viele Grüße  :winke:
Sprotte

McSchuerf

.. sieht für mich wie ein Amphibolit aus (wahrscheinlich dann auch hornblende-haltig) - bleibe dabei (aber eben ohne Gewähr).

Diese metamorphen Gesteine wären dann bei relativ niedrigem Druck und bei Temperaturen von etwa 500 Grad C entstanden.

Andere Vorschläge, Meinungen?  :-)

Gruß Peter (kein Gesteinsexperte) .. :winke:

Sprotte

Hallo McSchuerf,

auf der schönen Homepage von Matthias Bräunlich (http://www.kristallin.de) habe ich Informationen (inkl. Abbildungen) gefunden, dass es sich bei dem (für mich ungewöhnlichen) Geschiebe tatsächlich um einen Amphibolit handeln könnte, allerdings um einen sehr speziellen Typ, der auch im Anstehenden Skandinaviens sehr selten auftritt:

"Nur ziemlich selten kommt es zur Bildung von Amphiboliten aus magnesiumreichen Sedimenten bzw. Sedimentiten. Der sich dann bildende Amphibol ist meist Gedrit. Der Amphibol Gedrit neigt zu faseriger und büscheliger Kristallbildung."

Viele Grüße
Sprotte

McSchuerf

#5
Hallo Sprotte,

ja, das passt noch besser und gehört auch zur Amphibol-Gruppe.  :-D

Der Gedrit aus meiner Sammlung stammt aus Schweden (Skisshyttan bei Dalarna). .. muss ich nur noch mal irgendwann ablichten ..  :zwinker:

.. und hier mal weitere Gedrit-Bilder von anderen Sammlern zu finden ..

http://www.mindat.org/gallery.php?min=1665

Der Gedrit gehört zu den sog. "Orthorhombischen Amphibolen" (nach der Strunz-Systematik).

Viele Grüße
Peter  :winke:

Sprotte

Vielen Dank, Peter, für die Infos.  :super:

Viele Grüße  :winke:
Sprotte

McSchuerf

Hallo Sprotte,

anbei jetzt mal mein Gedrit als Foto .. :-D

Gruß Peter  :winke:

Sprotte

Hallo Peter,

Anbei noch eine Aufnahme eines Anschliffs. Entsprechend der Aussage von Matthias Bräunlich - einem Spezialisten für kristalline Geschiebe (siehe: www.kristallin.de) - ist das Gestein ein Sphärolith, als Geschiebe in granitoider Ausprägung sehr selten. Nach seiner Aussage gibt es im Liefergebiet nordischer Geschiebe wohl nur "ein einziges Vorkommen in Nordschweden - und da gibt es auch Fragezeichen".

In porphyrischer Ausbildung gibt es ein sphärolithisches Leitgeschiebe, den Ragunda-Sphärolith-Porphyr (siehe: www.strandsteine.de/schweden1.htm, Frank Rudolph).

Viele Grüße
Sprotte