Grüner Stein von der Ostsee

Begonnen von Steinkopf, 17. Juni 2014, 21:44:14

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Steinkopf

Hallo,

Zwischen den Strandsteinen von denen ich meine, dass ich sie so grob zuordnen kann,
lag dieser grüne Stein

Er ist einfach nur grün  -  hellgrün mit dunkelgrünen 'Sprenkeln'.

Glas lässt sich damit nicht ritzen - soviel zur Härte.

Kann jemand bei der Bestimmung helfen?

LG

Jan

Höhlenbär

Hallo,

bei den dunklen Sprenkeln wird es sich wohl um Augit handeln. Deshalb würde ich das Gestein als Diabas oder Basalt ansprechen.

Grüße,
Michael

Marienbad

ich kenne diese Steinchen auch vom Ostseestrand und denke ebenfalls an Diabas.

Steinkopf

Vielen Dank Michael und Manfred für die schnelle Bestimmung!

Ist diese Art des Diabas denn der Typ,
der auch mit der Bezeichnung 'Grünstein' für Beile genommen wurde?

LG

Jan

Höhlenbär

Hallo Jan,

ja, "Grünstein" ist eine alte Bezeichnung für Diabas. Viele Steinbeile bestehen aus diesem Material.

Diabas variiert jedoch in Struktur und Zusammensetzung je nach Vorkommen und sieht dem entsprechend von Fundort zu Fundort immer etwas anders aus.
Deiner wird aus Skandinavien kommen - sieht mir fast aus, wie stark vergrünter Kinne-Diabas oder Särna-Diabas http://www.kristallin.de/s1/f_kinne.htm. http://www.strandsteine.de/Sarna-Diabas.htm

Grüße,
Michael

woodl

Hallo zusammen!
Vergrünte Basalte werden unter dem Oberbegriff Diabas zusammengefasst.
Typisch für das Gestein ist die Umwandlung von Pyroxen in Chlorit wodurch das Gestein eine grüne Färbung annimmt. Im Bild seht ihr einen sogn.Metabasalt.

Steinkopf

Vielen Dank woodl für die Erklärung!

Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch eine Frage einstellen:

In einem Flussgeröll südlich von Trondheim (also kein Geschiebe!) fanden wir sehr sporadisch
einige wenige Kiesel, die 'von Natur aus' schon so glatt waren wie leicht angetrommelte Steine.
Es waren nur sehr wenige Stücke, die diese glatte Oberfläche hatten.

Sie hatten im trockenen Zustand einen deutlichen Fettglanz.
Auch diese Stücke waren grün mit dunklen (schwarzen) Einlagerungen.

Wie erklärt sich diese Besonderheit?

Hier die Fotos:




Marienbad

könnte das "angetrommelte" Aussehen nicht von einer Gletschermühle stammen?

woodl

Servas Steinkopf !
Bei Deinen Steinen handelt es sich um Nephrit (  Bezeichnung auch Nephrit-Jade)
Nephrit ist zäh und mit 6- 6,5  relativ hart. Es handelt sich dabei um verfilztes       Aktinolith.Wenn ich beim Goldwaschen welche finde, nehme ich sie mit und verarbeite sie teilweise zu Schmuck. Sie haben einen fettähnlichen Glanz. Auf meinem Bild ist auch
ein Strahlstein mit Aktinolithgarben zu sehen.
Gruß woodl

McSchuerf

Bei letzteren Bildern stimme ich übrigens auch sehr der "Diagnose" Nephrit zu!  :zwinker:

Abgebildet mal ein Nephrit aus Kasachstan. Das Mineral kann schon - je nach Fundort - im Aussehen variieren.

Gruß Peter  :winke:

Steinkopf

Dankeschön Manfred, woodl und Peter

für die Beiträge zur Bestimmung meiner fettglänzenden grünlichen Flusskiesel!

Nephrit - wohl aus den Alpen - taucht gelegentlich auch bei den steinzeitlichen Beilen als Rohstoff auf.

Die Nephrit-Collektion auf dem Foto (Nephrit003) ist ist wunderschön! 

Ich werde bei nächster Gelegenheit wieder im Flussbett suchen!

LG

Jan