roter Stein

Begonnen von reese, 04. September 2016, 14:34:36

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

reese

Hallo,
mein Neffe ist gerade am Umziehen und hat mir heut eine Schachtel mit Steinen von seinen Ostseeurlauben gebracht. Darunter ist ein schöner roter und sehr glänzender Stein. Er hat ihn damals als Bus bemalt. Da war er noch recht klein( heute ist er LKW Fahrer)
Ich habe den Stein mit Blitz fotografiert da er ohne nicht so orginal rot rüberkommt wie mit.
Hat jemand von Euch eine Idee um was für ein Gestein es sich handeln könnte. Ein bischen hat er was von einem Hornstein, aber das liegt sicher am Glanz der meiner Meinung nach von Wind und Wasser stammt.

LG Reese

McSchuerf

Hallo Reese,

ich denke hier als Erstes an ein Stück Jaspis .. d.h. für mich am wahrscheinlichsten .. da hier rot + "gelb gesprenkelt". In der Regel ist Sprenkelung ja schon ein "typisches Zeichen" für Jaspis. Dieser ist sehr eng mit Chalcedon (fenkristalliner Quarz) verwandt; es kann auch Übergänge zum Chalcedon geben; die rote Färbung dürfte vom Eisenoxid Hämatit; die gelbe Färbung von Limonit stammen.

Völlig ausschließen möchte ich aber auch keinen Helgoländer Flint, obwohl ich meine, das letzterer nicht rot-gelb gesprenkelt erscheint, sondern nur einheitlich rot sein müsste.

Karneol scheidet übrigens für mich hier aus, da dieser per Definition rot-weißen oder orange-weißen Chalcedon darstellt aber die Übergänge .. auch zum Jaspis .. sind wie gesagt .. fließend.
Zum Thema mehr oder weniger "abgerollter Eisenkiesel" auch eher ein nein von mir.

Gruß Peter  :winke:

Steinkopf

Hallo Reese.

da ist ja ein schöner 'rollig stone' bei Euch angerockt!

Wenn er vom Ostseeraum stammt, hat er eine (oder mehrere) Vergangenheit(en) im Geschiebe.
da nehmen viele Flintstücke Farben ihrer 'Umgebungschemie' an. Intensives rot ist durchaus haufig.
Auch dieser Hochglanz ist für viele Flintsteine aus dem Geschiebe typisch.

Helgolandflint ist es wohl eher nicht - ich kenne keinen 'Helgoland' im Geschiebe.
Die überwiegend bronzezeitlichen Artefakte sind wohl eher halbfertig auf's Festland gelangt.

Für eine seriöse Bestimmung wäre eine frische Bruchstelle hilfreich -
bei diesem schönen 'Reisebuss' kommt ein solcher 'Blechschaden' aber wohl nicht in Betracht.


Schöne Grüße

Jan


Shadow2

Hallo,

haette ich jetzt auch als Jaspis angesprochen. Aber auch Karneol will ich nicht
ganz ausschließen. Das kommt auch auf den Fundort an. An den Ostseestrand
wurde er ja nur angespuelt. Es wäre interessant zu wissen, wo der Stein ursprünglich
herkommt.

Gruß Norbert
Mente et Malleo

Höhlenbär

Hallo,

Jaspis und Karneol sollten an der Ostsee eher selten bis nicht zu finden sein. Ich würde bei dem Stück eher an recht seltenen roten Hälleflinta denken:

http://vbgf.se/Museets%20stuffer/15%20Klass%20X%20Bergarter/H%C3%A4lleflinta%20Grythyttef%C3%A4ltet%20%20%20%20VG%20981%20IMG_0067.JPG

Oder Unakit mit wenig Grünanteil, ein Stück quarzarmer metamorpher Pegmatit, oder rotgefärbter Hornstein...

Grüße,
Michael

reese

ich danke Euch für die vielen Hinweise. Zerstören möchte ich ihn nicht, obwohl das sicher sehr aufschlußreich wäre.

LG Reese

McSchuerf

Ja, von Geschiebe ging ich eigentlich auch aus; habs nur nicht dazu geschrieben .. dachte aber auch, dass auch Karneol oder Jaspis in manchem Geschiebe zu finden ist .. bei Ostsee-Funden könnte es dann .. nach Wahrscheinlichkeit .. aber schon so ein seltener roter Hälleflinta sein oder etwas Ähnliches.  :zwinker:

Viele Grüße
Peter  :winke:

woodl

Servas zusammen!
Und so kann es am Strand aussehen !
Gruß woodl

steinwanderer

Aber nur auf der Düne bei Helgoland.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Steinkopf

#9
Auch normaler grau-transluzider Senonflint kann später rote Farbtöne annehmen.

LG

Jan

whitecrow68

Hallo und guten Morgen,

könnte auch Radiolarit sein.

LG,

Tom
Geologie ist die Lehre von Zeit und Druck.
Garrett ATX Minelab e-Trac

Furchenhäschen

Zitat von: whitecrow68 in 11. September 2016, 07:18:15
Hallo und guten Morgen,

könnte auch Radiolarit sein.

LG,

Tom
Hallo Tom,
leider nein,
Radiolarit kommt überhaupt nicht in Frage!

Gruß
Peter

woodl

Servas Tom !
Mit Radiolarit hat das hier keinen Verwandten ! Radiolarit finde ich relativ häufig in der Isar.
Gruß woodl