Rätsel

Begonnen von Flinc, 29. April 2004, 18:18:35

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Flinc

Hallo Leuts!

Ich hab' hier ein kleins Rätsel für Euch...

Das Bild zeigt den Scan eines Anschliffes. Tipp: Das Teil stammt aus Chile und misst am unteren Rand 65 mm.

Die Frage ist nicht nur was es ist, sondern vielmehr was es mal war... :besserwiss: :platt: :-D

Grüsse

Flinc

Spuernase

Sieht aus wie ein verroste´ter Querschnitt von ner Eisenbahnschiene?? :lol:

Keine Ahnung, echt!
Erinnert ein bischen an Lava...
Situs vi late in, is et ab an et!

Flinc

:icon_eek::icon_eek::icon_eek::icon_eek:

Ist ja nicht zu fassen! Ich hätte nicht gedacht, dass es gleich der erste rauskriegt... Es ist tatsächlich ein Stück Schiene.

Aber woraus besteht denn jetzt das Stück? Ist jetzt wohl nicht mehr schwer.

Jedenfalls schon mal Halb-Gratulation, Spuernase!  :prost: :super: :platt:


Spuernase

Ich bin halt ganz gut im Makroskopischen Bereich...(hihhi!)

:lol::winke:
Situs vi late in, is et ab an et!

Stormrider



wie entsteht denn sowas?  so heftig kann doch keine schiene rosten?? :icon_eek:

ist es vielleicht ein Lava/Schiene Gemisch ?!?!?

Gruß

Stormrider



alibaba

hmm ist das eisen in limmonit umgewandelt worden?
grüsse
klaus

Spuernase

Ist die Schiene aus der Atakamawüste? (Ist die eigentlich in Chile?)

Dann könnten Nitrate (Salpeter etc. der dort abgebaut wurde) mit im Spiel sein, aber ohne daran zu schlotzen kann ich nix dazu sagen! :lol::wink3:

Grüßlis und klär uns auf!
Situs vi late in, is et ab an et!

Flinc

Also, mit Lava hat das ganze nichts zu tun... und mit Nitraten auch nicht. :besserwiss:

Die Schiene wurde zu 100% in Limonit umgewandelt - da ist keine Spur mehr von metallischem Eisen! Dafür ist da aber jetzt was anderes! Und das möchte ich jetzt schon noch aus euch rauskitzeln! :teufel:

Das Teil stammt aus einer Kupfer-Mine bei La Serena (noch nicht ganz Atacama-Wüste, aber doch auch schon ganz schön trocken...) aus einem Stollen, der seit ca. 100 Jahren stillgelegt ist. Die Stollenwände sind stellenweise total blau! :saufen::platt:

So jetzt aber...

Grütze
Flinc

McSchuerf

Ja, Chalkanthit (=Kupfervitriol) natürlich! Das habe ich selbst schon aus Stollen herausgeholt..:smoke:

..aber das Rosafarbene auf der Schiene hielt ich eigentlich für das Cobalt-Sulfat  Bieberit..( x 7 H2O)..

..nur das Braune hielt ich für Limonit! :besserwiss:

Gruß Peter

[Bearbeitet am 3-5-2004 von McSchuerf]

Flinc

Na gut, die Farben auf dem Scan sind vielleicht nicht das gelbe vom Ei... :-(

Ich muss wohl den letzten Tipp nochmals deutlich wiederholen: Kupfermine mit massenhaft Chalkantit an den Wänden!!! Minen sind oft nass; und dann liegen da noch Eisenteile rum!!! Jetzt zeigt sich, wer die Chemiestunden geschwänzt hat  :arsch:

:wink3: :wink3: :wink3: :idee:

Grüsse :hallo:

Flinc

McSchuerf

ZitatIch muss wohl den letzten Tipp nochmals deutlich wiederholen: Kupfermine mit massenhaft Chalkantit an den Wänden!!!

Hallo Flinc..

evtl. solltest Du auch mal lesen, dass ich z.B. ja CHALKANTHIT geschrieben hatte und zum Bieberit auf der Schiene hast Du jetzt auch keine Stellung bezogen..:-(

oder ist es jetzt kein Chalkanthit und Du meinst das zynisch?
Weshalb soll es in einer Cu-Mine keinen Chalkanthit an den Wänden geben?


Gruß Peter


[Bearbeitet am 4-5-2004 von McSchuerf]

Spuernase

Da könnte zB. dendritisches Kupfer abgeschieden worden sein auf den Schienen (Reduktion etc.) oder sogar etwas Silber? :saufen:
Situs vi late in, is et ab an et!

Flinc

Hallo Leute!

Die Spuernase hat's rausgefunden! :prost: :koenig:

@ McSchuerf: Sorry, ich wollte Dich nicht übergehen... Aber der Chalkantit war ja eh klar :engel: und der Bieberit halt nicht richtig... :platt:

Es ist Kupfer, das sich auf Kosten vom Eisen der Schienegebildet hat. Ist ne reine Redox-Reaktion, bei der das edlere Kupfer in Lösung mit dem unedleren Eisen der Schiene Elektronen austauscht. Dabei verrostet das Eisen und das Kupfer scheidet sich ab. Lässt sich auch leicht nachmachen: man nehme ein Säure- oder Wasserlösliches Cu-Sekundärmineral (Malachit, Azurit, Chrysokoll, Tenorit,...), träufle etwas verdünnte HCl drauf und kratze mit einer Stahlnadel in der Pfütze rum. Nach kurzer Zeit bildet sich eine dünne Cu-Schicht an der Nadel. Ist ein alter Geologen-Trick, um das schwarze Cu-oxid Tenorit von Fe-Mn-Hydroxid-Krusten zu unterscheiden... :besserwiss:

Hier übrigens noch ein Bildchen vom Primär-Erz: Silizifizierte Brekzie mit Hämatit, Chalkopyrit und Bornit (nicht auf dem Bild) in der Matrix. Das ganze stammt aus einer sog. iron-oxide-Cu-Au Lagerstätte. Die Mine heisst Brillador.

Grüsse  :winke:

Flinc


Spuernase

Hier gabs sowas ähnliches, von der Grube Bergmannstrost bei Bad Ems. richtig schöne Kupferbärte , die sich in der 100 Jahr alten Grube auf den Schienen abgesetzt hatten (Die sehen aber anders aus! Wie Moos!)

Grüßlis Ratekönig Nase

:koenig::koenig:
Situs vi late in, is et ab an et!

Flinc

Tja, die Bäumchen musste ich mir selber züchten... :bandit:

McSchuerf